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12. August 2025

Patrick Bergmann

Droht Cowboy das gleiche Schicksal wie VanMoof? Lange Lieferzeiten irrtieren Kunden

E-Bikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wer sich sich einen motorisierten Drahtesel zulegen will, hat die Qual der Wahl. Wer hingegen Wert auf ansprechendes Design legt, landet schnell bei VanMoof oder Cowboy. Die Niederländer haben ihre Insolvenz inklusive Neustart bereits hinter sich, Cowboy scheint nun auf selbige hinzusteuern. 

Kritischer Rückruf

Cowboy, gegründet 2017 in Belgien, verfolgt mit seinen E-Bikes ein ähnliches Konzept wie VanMoof: ansprechendes Design und eine schlichte, aber funktionale App sollen Käufer überzeugen. Doch im Mai 2025 musste der Hersteller ein großes Rückrufprogramm auflegen: bei dem Cowboy-Modell C4 ST kann ein Bruch des Rahmens nicht ausgeschlossen werden. Es könne bei der Schweißnaht zwischen Steuerrohr und Unterrohr nach einer Fahrleistung von etwa 2500 km zu Ermüdungsrissen kommen. Cowboy selbst äußerte sich nicht dazu, wie viele Bikes davon betroffen sind und wie stark die finanzielle Belastung sein dürfte. Jedoch hatte die flämische Zeitung De Tijd eine kleine Umfrage unter Verleihern durchgeführt, demzufolge mindestens 1000 Fahrräder betroffen sein dürften. Branchenexperten rechneten der Zeitung vor, dass der Tausch eines Rahmens mitsamt Produktion des Rahmens der Arbeitszeit und Logistik „mehr als 1000 Euro pro Rad kosten soll.

Cowboy steckt in finanziellen Schwierigkeiten

Nehmen wir die oben genannten Zahlen, dürfte die außerplanmäßige Mehrbelastung für den Hersteller bei deutlich über einer Million Euro liegen und kommen zur Unzeit. Cowboy fuhr in den Jahren 2022 und 2023 Nettoverluste in Höhe von 32,1 Millionen Euro beziehungsweise 21,7 Millionen Euro ein. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 hat man trotz der Fälligkeit bis Ende Juli 2025 bisher nicht veröffentlicht. Bedenkt man, dass der E-Bike-Hersteller laut des belgischen Portals Staatsbladmonitor  Ende 2023 über 22 Millionen Euro Minuskapital und über 43 Millionen Euro Schulden angehäuft hat, ist das eine kritische Entwicklung. Zudem wird ein Großteil der Verbindlichkeiten mit einem Zinssatz von 10% bis 12% gestundet.

Lange Lieferzeiten irritieren Kunden

Zu diesen finanziellen Problemen gesellen sich nun auch Schwierigkeiten im Vertrieb. Laut verschiedenen Supportforen, unter anderem reddit, häufen sich aktuell die Lieferzeiten für neue Bestellungen oder Ersatzteile. Kunden warten bis zu acht Monate auf ihr bestelltes und vollständig bezahltes Cowboy-Bike, wie unter anderem das niederländische Magazin Bright berichtet. Uns würde es nicht wundern, wenn wir bis zu diesem Herbst eine entsprechende Insolvenzmeldung verkünden müssten. Dies dürfte nachgelagert für einen ganzen Rattenschwanz an Problemen sorgen, die E-Bikes von Cowboy sind auch auf gängigen Jobrad-Leasing-Plattformen verfügbar. Solch ein Leasing wird in der Regel mit einem entsprechenden Service-Paket abgeschlossen – ist der Hersteller insolvent, können selbst turnusmäßige Servicewartungen zu einem Problem werden.

2 Gedanken zu „Droht Cowboy das gleiche Schicksal wie VanMoof? Lange Lieferzeiten irrtieren Kunden“

  1. Zum Glück hab ich mir kein Cowboy gekauft! Nach kurzer Recherche war ich erschrocken, wie schlecht die Qualität anscheinend ist. Anscheinend sind hier auch unfähige Leute in der Führung. Das Fahrrad sieht wirklich genial aus. Was bringt mir das, wenn die Qualität schlecht ist? Die Lieferzeiten der Ersatzteile war auch mehr als schlecht. Nach den vielen Berichten, die ich gelesen habe, wundert es mich, dass Cowboy so lange durchgehalten hat. Auch technisch sind die nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Verbauen ein 40 W Motor. was will man mit so einem einem schwachen Motor anfangen? Preislich schlagen die auf aktuellen top Bosch E-Bikes, da bekommt man aber wirklich gute Komponenten, nichts proprietäres.Antworten

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