Im Rahmen einer neuen BBC-Dokumentation wurden die Arbeitsbedingungen der Zulieferer von Apple erneut näher untersucht. Dabei konnten unter anderem Videoaufnahmen aus der Produktion des iPhone 6 Fertigers Pegatron getätigt werden. Zudem gelang es den Reportern Mitarbeiter für Interviews zu gewinnen. Die Erkenntnisse wurden in einem Sonderbeitrag festgehalten, der in der Nacht ausgestrahlt wurde und den Titel "Apple’s Broken Promises" (Apples gebrochene Versprechen) trägt.
Der Undercover-Einsatz brachte zum Vorschein, dass Apples Versprechungen, die Arbeiter der Zulieferer-Firmen besser zu beschützen, regelmäßig gebrochen werden. Schließlich kam es im Rahmen der Dokumentation auch immer wieder zu Verstößen im Hinblick auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz. Der Journalist Richard Bilton reiste zusammen mit seinem Team zu verschiedenen Apple Partnern. Dabei führte es die Journalisten nach China und Indonesien. Gesammelt wurden Eindrücke von den Arbeitsbedingungen, die in den Fabriken herrschen. Innerhalb der letzten Jahre kam es vermehrt zu Berichten, dass in den Fabriken der Apple-Zulieferer zu unmenschlichen Arbeitszeiten vorherrschen. Zudem war von Kinderarbeit und Selbstmorden die Rede. Apple suggerierte Besserung und kündigte Nachforschungen an. Als Resultat halten die BBC-Reporter jedoch fest, dass sich nach den Enthüllungen und Versprechungen nicht viel gebessert habe.
Die Arbeiter bei Pegatron und Foxconn arbeiten in 12 Stunden-Schichten. Ein Undercover-Reporter, der für die Fertigung von Mac-Komponenten eingesetzt wurde, musste 18 Tage am Stück arbeiten ohne einen Tag zwischendurch frei zu haben. Die Mitarbeiter sind teilweise stark übermüdet und schlafen sogar regelmäßig am Arbeitsplatz ein. Hier lauern allerdings Gefahren, wie etwa elektrische Spannungen. Neben den widrigen Arbeitsbedingungen wird zudem festgestellt, dass die Apple Zulieferer nach wie vor illegale Materialien für die Produktion verwenden. Dabei soll Zinn unter anderem aus Mienen stammen, die von Kinderarbeitern geprägt werden. Trotz stärkerer Kontrollen seitens Apple, konnte auch dieser Problematik noch kein Einhalt geboten werden.
Apple gelobt Besserung
Apple äußerte sich auch zu dieser BBC-Doku zeitnah und betont, dass kaum ein anderes Unternehmen so viel für die Arbeiter unternehme wie Apple. Dennoch ist sich das Unternehmen im Klaren, dass noch eine Menge Arbeit bevorsteht um die Sicherheit an den Arbeitsplätzen und eine geregelte 55 Stunden Woche gewährleisten zu können. Die gesamte BBC-Dokumentation erstreckt sich über 60 Minuten und kann auf der BBC-Website aufgerufen werden. Zudem findet ihr im Anschluss eine Zusammenfassung.
[via 9to5Mac]
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