Sie begleitete uns durch Jahre des permanenten Ausnahmezustands, nun wird ihre Kernfunktion eingestellt. Die Corona-Warn-App verabschiedet sich weitgehend aus dem Nutzungsalltag der Smartphone-Nutzer – für den Moment.
Sie sollte ein Teil der Antwort auf die Corona-Pandemie sein: Die Corona-Warn-App, eine Entwicklung von T-Systems und SAP, wurde millionenmal aus deutschen App Stores geladen. Apple und Google entwickelten eigens eine Schnittstelle für die Suche nach potenziellen Infektionen – gemeinsam, ein spektakuläres Fanal in der Branche, das überdeutlich den Ausnahmezustand dieser Tage zeigte.
Spektakulär waren indes auch die Kosten: Mehr und mehr Funktionen kamen hinzu, die App sollte zur Info- und Schaltzentrale für den Bürger in der Pandemie werden. Die Corona-Warn-App hatte nicht nur Millionen Nutzer, auch ihre Entwicklung verschlang Millionen. Die deutsche App war so teuer wie keine andere Warn-App – und es gab derer viele. Viele Länder entwickelten eigene, nationale Warnsysteme, verfolgt wurden verschiedene Ansätze, was schnell zu Schwierigkeiten führte. Die nationalen Apps sollten ihre Daten nach Möglichkeit auch teilen, über Ländergrenzen hinweg. Das gelang irgendwann auch, zumindest teilweise und auch diese Anpassungen waren nicht gratis.
Ausgewarnt
Nun ist die Zeit der App allerdings abgelaufen, zumindest wird die wichtigste Funktion abgeschaltet. Ab morgen warnt die App nicht mehr vor möglichen Infektionen. Gespeicherte Impfzertifikate bleiben erhalten und können weiter vorgezeigt werden, sollte das noch irgendwann und irgendwo notwendig sein.
Die Macher der App und die Politik versprechen: Die Anwendung wird nicht verschrottet. Nur heruntergefahren werde sie und soll im Bedarfsfall schnell wieder zur Bekämpfung einer weiteren Pandemie zur Verfügung stehen.
Bleibt zu hoffen, dass dieser Bedarf möglichst nie entsteht. Und bleibt zu hoffen, falls die App doch noch einmal gebraucht wird, dass ihr nächster Einsatz wirklich so schnell wie versprochen möglich und vor allem weniger teuer ausfallen wird.
7 Gedanken zu „Ausgewarnt: Ende des ewigen Alarms (Zwischenruf)“
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