Apple versucht erneut, Monopolvorwürfe gegen den App Store niederzuschlagen und bedient sich hierbei einer etwas neuen Argumentation. Zugleich versucht man durchzusetzen, dass Verhandlungen zu diesem Thema ausschließlich vor Gerichten in Kalifornien geführt werden.
Apple führt seinen Kampf gegen die weltweiten Mühlen von Justiz und Politik fort. Das Thema: Ist der App Store von iOS ein Monopol oder nicht? Seine neuesten Einlassungen richten sich an die Adresse der Australian Competition & Consumer Commission (ACCC), der australischen Wettbewerbsbehörde. Die sieht in Apples App Store ein mutmaßlich unzulässiges Monopol, da Apple im App Store volle Kontrolle darüber besitzt, wer seine Apps dort anbieten kann und zudem die In-App-Zahlungsmethode vorschreibt, die noch immer Geld an Apple fließen lässt, auch wenn es zuletzt deutlich weniger wurde.
Apple zieht jetzt ein neues-altes Argument heran, um die Australie auszupunkten.
App Store ist nicht der dominante Vertriebskanal für Apps
Entwickler könnten sehr wohl den App Store von Apple umgehen, um Apps auf iOS zu bringen, so Apple. Hierzu müsse ein Developer nur eine Web-App anbieten. Progressive Web Applications (PWAs) sind tatsächlich eine Möglichkeit, aus modernen Websprachen wie HTML5 gebaute Anwendungen zu schaffen, die sich anfühlen, wie native Apps. PWAs werden auch von verschiedenen großen Unternehmen bereits genutzt, dazu zählen etwa Amazon und Starbucks. Allerdings bieten sie noch immer nicht den vollen Funktionsumfang nativer iOS-Apps. Steve Jobs hatte einst noch auf PWAs setzen wollen, bevor er dann den App Store ins Leben rief.
Zudem argumentiert Apple, dass man in keinem Land der dominierende App-Vertriebspartner sei, da Apple in den meisten Ländern nur eine Minderheitsmarktposition hat – was zutreffend ist, denn Android überwiegt die iOS-Verbreitung so gut wie überall. Und schließlich versucht Apple darauf zu drängen, alle Klagen den eigenen App Store betreffend nicht vor internationalen Gerichten, sondern den für den Unternehmenssitz in Kalifornien zuständigen Gerichten zu führen. Von diesem Vorgehen muss man sich etwas versprechen, allerdings ist nicht klar, ob kalifornische Gerichte Apples Anliegen tatsächlich immer wohl gesonnen sind, das war zumindest in der Vergangenheit nicht immer der Fall.
3 Gedanken zu „Apple zu Monopolvorwürfen: Entwickler können den App Store umgehen“
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