Die Leaker leaken zu viel, findet jedenfalls Apple. Aufgetauchte Unterlagen zeigen, wie Apple seine Geheimhaltungspolitik organisiert, doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Apple ist bestrebt alle Details über noch nicht veröffentlichte Produkte vertraulich zu behandeln. Dazu beschäftigt es ein Global Security Team, das aus ehemaligen NSA- und FBI-Mitarbeitern sowie Militärangehörigen besteht. Es soll Leaks aufspüren und wann immer möglich das Durchsickern von Informationen an Wettbewerber, die Presse oder Tech-Blogger verhindern.

Nun ist eine Präsentation mit dem Titel „Stopping Leakers – Keeping Confidential at Apple“ aufgetaucht. In dem etwa einstündigen Briefing werden Mitarbeiter zum Thema Geheimhaltung nachgeschult.
Dem Vernehmen nach macht die Vorführung durchaus Eindruck auf teilnehmende Mitarbeiter.
“When I see a leak in the press, for me, it’s gut-wrenching,” an Apple employee says in the first video. “It really makes me sick to my stomach.” Another employee adds, “When you leak this information, you’re letting all of us down. It’s our company, the reputation of the company, the hard work of the different teams that work on this stuff.”
Steve Jobs war für seine teils wahnhafte Geheimhaltungspolitik berüchtigt und auch Tim Cook ist sehr an der Vertraulichkeit von Firmeninterna gelegen.
Leaks sind schlecht fürs Geschäft
Während die extreme Geheimhaltung zu Zeiten des ersten iPhones indes teils Mitarbeiter von ihren Familien entfremdete und zur Verzweiflung trieb, scheint das Verständnis für die Maßnahmen heute größer. Der Erfolg von Apples Maßnahmen ist durchwachsen zu bewerten. In den vergangenen Jahren waren stets recht zutreffende Beschreibungen neuer Produkte in die Öffentlichkeit geraten, auch gingen immer wieder iPhone-Prototypen, die an Apple-Tester ausgegeben worden waren, verloren. Mit Blick auf die ausgedehnte und komplexe Lieferkette, an der unzählige Auftragsfertiger und Subunternehmer und tausende Mitarbeiter beteiligt sind, ist die Geheimhaltung ein ambitioniertes Vorhaben. Tim Cook hatte im Rahmen des letzten Conference Calls erklärt, er befürchte, die vielfältigen Spekulationen und Leaks um das iPhone 8 könnten den Absatzzahlen der aktuellen Modelle schaden. Die Annahme: Wenn die Leute zu viel spekulieren und sich in Vorfreude auf das iPhone 8 ergehen, könnten sie zwischenzeitlich vom Kauf eines iPhone 7 absehen.
5 Gedanken zu „Apple und die Leaks: Ein aussichtsloser Kampf?“
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