22. Mai 2020

Roman van Genabith

Apple Pay mit der Sparkassen-Card kommt womöglich nur auf Umwegen

Womöglich schlechte Nachrichten für Sparkassen-Kunden: Die Apple Pay-Unterstützung der Girocard kommt vielleicht nicht in der erwarteten Weise. Stattdessen könnten die Sparkassen dies über einen Umweg realisieren, der dazu führt, dass Apple Pay nicht an allen Kassen genutzt werden kann, die auch die Girocard unterstützen.

Apple Pay wird seit einigen Monaten auch von den Sparkassen unterstützt. Diese hatten seit einiger Zeit auch erklärt, die Girocard für eine Nutzung von Apple Pay freischalten zu wollen, Apfelpage.de berichtete. Hier geht man aber nun möglicherweise einen etwas anderen Weg: Wie aus einer Mitteilung der FinanzInformatik hervorgeht, werden die Sparkassen im Herbst eine Neuauflage der Sparkassen-Card einführen. Diese erhält dann eine zusätzliche Debit Mastercard-Funktion.
Diese DMC genannten Karten sollen dem Nutzer vielfältige neue Möglichkeiten bieten, heißt es.

Mobiles Bezahlen mit Android und Apple

Kunden sollen die neue Karte nutzen können, um mobil mit ihrem Smartphone und Android und auch am iPhone via Apple Pay zu bezahlen, bloß wann? „Zur Produkteinführung ist das mobile Bezahlen mit Android für die girocard möglich. Mobiles Bezahlen mit dem Co-Badge Debit Mastercard sowie Bezahlen mit Apple Pay werden zu einem späteren Zeitpunkt bereitgestellt.“

Zudem könnte sich ein weiteres Problem ergeben: Nicht alle Kassen, die die deutsche Girocard akzeptieren, akzeptieren auch Zahlungen mit dem Debit-Verfahren von Mastercard. Dabei ist es unerheblich, ob eine klassische Charge-Karte, oder eine Debit-Mastercard eingesetzt wird.
Kleiner Trost: Die neue Debit-Mastercard-Funktion lässt sich auch online für Käufe mit Kreditkarte einsetzen. Unter Nutzung der Kartennummer, Ablaufdatum und Prüfnummer sowie von 3-D-Secure von Mastercard können Käufe online bezahlt werden, die dann umgehend vom Girokonto eingezogen werden. Ob Apple Pay für die klassische girocard tatsächlich gescheitert ist, ist nicht bekannt.

27 Gedanken zu „Apple Pay mit der Sparkassen-Card kommt womöglich nur auf Umwegen“

  1. Das ist dann aber Irreführung und Verarsche! Warum bekommen das so viele Banken hin, nur die Sparkasse nicht?
    • Weil das Konstrukt hier ein ganz anderes ist. Jede Sparkasse ist für sich selbstständig zu betrachten und nicht wie die Deutsche Bank eine Bank. Ggf. liegt es irgendwie daran.
    • Hallo… > Warum bekommen das so viele Banken hin, nur die Sparkasse nicht? Zahlen mit der Girocard und Apple Pay geht nirgends. Das geht nur über Kredit/Debit Karten. Deine Aussage ist Irreführung und Verarsche oder nenne eine Bank bei der das geht. Das blöde daran ist, dass die Zahlung per Kredit/Debitkarte den Händler viel mehr kostet als über Girocard. Gruß Holger
      • Die Gebühren für Kreditkartenzahlungen wurden vor Jahren gesetzlich gedeckelt. Bei Debitkarten beträgt sie wie bei der Girocard max. 0,2%. Bei echten Kreditkarten max. 0,3%. Das Kreditkartenzahlungen teurer sind ist also falsch. Die meisten wissen das leider nicht, das ist vielleicht auch ein Grund dafür warum es immernoch einige Giro-only Händler gibt…
      • @ Marcel: Das Problem sind nicht die gedeckelten Kosten zwischen Bank und Kartenanbieter (betrifft auch nur Visa und MC). Das Problem sind Kosten zwischen Händler und den Kreditkartenfirmen. Diese sind in der Regel eben nicht gedeckelt, sondern müssen verhandelt werden. Mit dieser Gebühr lassen sich die Kreditkarteninstitute das Risiko bezahlen, dass die Forderung (teilweise) ausfällt. Der Kauf mit Kreditkarte begleicht der Kunde erstmal eine Verbindlichkeit, der (Kunde) nimmt somit einen „Kredit“ auf. Die Forderung (und das Risiko) geht nur vom Händler an das Kreditkartenunternehmen über. Dieses Risiko lässt sich das Kreditkartenunternehmen eben bezahlen. Am Ende kommt es für das Kreditkartenunternehmen an, wann die Forderungen – gegenüber dem Kreditkarteninhaber eintreibt. Sind es handelt es sich um Debitkarten, wird die Forderung direkt beglichen (bzw. innerhalb von drei Banktagen). Wurde mit einer Chargenkarte (in Europa üblicherweise) bezahlt, erfolgt die komplette Begleichung des Kredits (= Forderung an den Kunden) in einem gewissen Turnus (in der Regel monatlich). Kreditkarten (in ihrer wahren Form – hauptsächlich in Nordamerika) müssen nicht immer komplett abzahlt werden bzw. die . In USA ist es zum Beispiel nicht ungewöhliches, dass Kreditkartenrechnung von Kreditkarte A mit Kreditkarte B bezahlt werden (können) bzw. können auch in Raten abgetragen werden. Aber zurück zur Girocard: Der große Vorteil – für die Händler (gerade kleine Händler (nicht die REWEs/ALDIs/LIDLs dieser Welt)) – der Man in the Middle (in Form des Kreditkartenunternehmens) fällt weg. Das heißt: Es erfolgt eine sogenannte elektronische Lastschrift (ELV) vom Konto des Kunden auf das Konto des Händlers. Die einzigen Kosten, die der Händler trägt, sind die Betriebskosten für das Terminal. Um mal eine Beispielrechnung aufzumachen: Ein kleiner Händler verkauft Waren von 100€. Geht man von 1,5% Kreditkartenkosten (für den Händler) aus, heißt dies: Er nimmt 98,50€ und muss 1,50 an VISA/MC abtreten. Für die großen Händler (REWE/ALDI/LIDL) ist das ein „kleiner“ Posten in der Mischkalkulation der Kosten. Für den kleinen Einzelhändler kann das am Ende einfach zu teuer sein.
  2. Die Verantwortlichen bei den Sparkassen denken auch immer noch die Welt neue erfinden zu können 🤦‍♂️ die haben doch jetzt gemerkt wie gut es mit ApplePay läuft seitdem die Kreditkarten kompatibel sind! Aber gut, muss und will ich auch nicht mehr verstehen, meine Kreditkarte funktioniert jetzt mit ApplePay und brauch die Funktion jetzt auch nicht mehr!
    • Wo liegt jetzt dein Problem ? Wenn du eh ne KK der Sparkasse hast😂. Damit Apple Pay nutzt aber Hauptsache erstmal nen dicken gemacht.
  3. Ich finde es eine gute Lösung. GiroCard ist eine deutsche Insellösung. Wenn mehr Leute mit Kreditkarte zahlen stellen die Läden in Deutschland endlich um und ziehen international nach.
  4. Ich hab mir das schon fast gedacht, dass die Sparkassen nicht die echte Girocard in Apple Pay bringen. Bin vor 2 Wochen zu N26 gewechselt. Keine Lust mehr auf diesen angestaubten Sparkassen-Kram…
      • Die Sparkasse hat die Kunden monatelang mit dem Versprechen hingehalten, die Girocard für Apple Pay verfügbar zu machen. Das wäre noch ein echter Vorteil gegenüber N26 &co gewesen, da die Kreditkarte nicht ganz so oft akzeptiert wird wie die Girocard. Darum geht es. Einer der letzten vermeintlichen Vorteile der Sparkasse ist damit auch dahin.
      • Das erste Mal, wenn du mal richtig ein Problem hast, wirst du merken, dass N26 doch nicht so geil ist. Sparkasse BESTE!
      • Sparkasse als beste zu bezeichnen ist bissle arg, wenn doch die ganzen Gebühren bei der KSK einfach am Arsch sind. Man zahlt 25ct fürs Geld abheben…
    • Wo liegt jetzt dein Problem ? Wenn du eh ne KK der Sparkasse hast😂. Damit Apple Pay nutzt aber Hauptsache erstmal nen dicken gemacht.
    • Viel Spaß wenn den Support brauchst 😂, für Apple Pay gibt es bessere Alternativen als N26. Entweder die Sparkasse KK oder Revolut oder Ähnliches. Bisher ist die Sparkasse die einzigste die überhaupt die Option Giro geplant haben. Die Konkurrenz durchgehend mit KK
  5. Also meine N26 Karte mit Apple-Pay geht überall. Ist eine MasterCard-Debit. Also wird die Hybrid-Karte der Sparkasse auch überall funktionieren. Vorteil N26 ist halt die App mit den ganzen Funktionen wie Echtzeit-Limit-Anpassung usw.
  6. Hier wird aber gefährliches Halbwissen präsentiert und damit wild herumspekuliert. Ich will das mal korrigieren: 1. Die DMC agiert an inländischen Terminal als normale Girocard und funktioniert damit überall dort wo heute Karten mit Maestro oder V-Pay Cobadge funktionieren. 2. Die DMC-Einführung und Apple Pay hängen nicht unmittelbar zusammen.
  7. Problem mit Mastercard Debit Co-Badge sehe ich auch darin das grade im EU Ausland nicht jeder Kreditkarten nimmt. Um ein Beispiel zu nennen, die grenznahen Supermärkte in Holland nehmen oftmals nur Maestro, soweit meine Erfahrung.
  8. Die Wirecard geht einen ähnlichen Weg. Da braut sich offenbar irgendwas im deutschen Bankensystem zusammen, über das wir, als Kunden, nur teilweise und spät informiert werden. Wirecard hat aktuell allen bestehenden Privatkunden die Girocard/Maestro gekündigt, und wird diese am 03.08.2020 komplett abschalten. Ersetzt wird der Zugriff auf‘s Konto künftig dann ebenfalls mit einer Debit-Mastercard. Völlig vernebelt wird die künftige Nutzung und Gebührenstruktur, und widersprüchlich sind die Infos zu Guthaben oder Aufladung. Fest steht, das Debit-Masterkarten in Deutschland und im europäischen Ausland bei weitem nicht überall so akzeptiert werden wie giro/Maestro, und Bargeld abheben mit Mastercard locker 5€ kostet zzgl. ggf. Fremdbankgebühr. Wenn auch die Sparkassen einen solchen Weg gehen, braut sich in der deutschen Banken und Kontowelt ein ziemlicher Schlamassel für die Kunden auf derzeit.
  9. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Deutschland ein ähnliches System für die Girocard erhält wie eftpos-DualNetwork Karten in Australien (siehe z.B. https://9to5mac.com/2019/01/17/apple-pay-dual-network-debit-card/ ) Das Problem sind ja nicht die großen Ketten im Einzelhandel. Problem sind die kleinen Läden (Friseure, Kiosk, u.ä.). Die Technik (seitens Apple) ist zumindestens als Blueprint vorhanden. Man muss sie halt an die Girocard anpassen. Die neue Sparkassen Karten sind nichts anderes als (onlinefähige) DualNetwork Karten.
  10. Die Sparkassen versuchen seit Jahren ApplePay mit der Girocard anzubieten. Allerdings sind die Zahlungsentgelte deutlich geringer als bei Kreditkarten und so würde Apple bei gleichem Aufwand deutlich weniger verdienen. Und Apple steht absolut nicht im Verdacht, ein Wohlfahrtsverband zu sein. Hier geht es um Profit und Dividenden.
  11. Die Deutsche Bank unterstützt aber auch die Giro Card bei Apple Pay. Eine Kreditkarte ist nicht notwendig.

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