5. Juli 2019

Roman van Genabith

Apple entgeht vorerst Untersuchungen wegen Wettbewerbsverzerrung in Südkorea

Apple hat es geschafft, einer drohenden Wettbewerbsstrafe in Südkorea vorerst auszuweichen. Die dortigen Behörden ermitteln gegen Apple wegen des Vorwurfs unlauterer Praktiken, die für regionale Unternehmen nachteilige Effekte verursacht.

Apples Vertriebspraktiken im iPhone-Geschäft sind momentan Gegenstand einer Untersuchung südkoreanischer Wettbewerbsbehörden. Die FTC, nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Behörde gleichen Namens, doch in Teilen mit ähnlichen Aufgaben befasst, hat eine Untersuchung gegen Apple eingeleitet, da der Vorwurf im Raum steht, das Unternehmen habe durch sein iPhone-Geschäft die lokalen Mobilfunkanbieter in unzulässiger Weise benachteiligt.

Apple erwirkt eine Atempause

Dabei geht es um Kosten für Marketing und Reparaturen, die die südkoreanischen Provider zahlen mussten. Apple habe seine Marktmacht missbraucht, um diese Kosten den Mobilfunkern aufzudrücken, berichten südkoreanische Medien. Die südkoreanischen Wettbewerbshüter stehen mit ihren Vorwürfen nicht alleine dar. Auch europäische Unternehmen beklagten in der Vergangenheit schon häufiger Apples Vertriebstaktik. So müssten etwa oft feste iPhone-Kontingente abgenommen werden, nicht verkaufte Einheiten nimmt Apple in der Regel nicht zurück.

Die EU-Kommission prüfte diese Vorwürfe, unter anderem auf Ansuchen Frankreichs, sah aber bislang noch keinen Handlungsbedarf. In Südkorea hat Apple nun seine Geschäftspraxis geändert, um den Ermittlungen zu entgehen. Die vorgenommenen Nachbesserungen werden aktuell von der FTC geprüft. Werden sie als ausreichend befunden, wird das Ermittlungsverfahren eingestellt.

Apple selbst sieht die Lage erwartungsgemäß ganz anders: In wiederholten Erklärungen hat das Unternehmen seine eigne Marktdominanz klein geredet und führte weiter aus, einee erhöhte Marketingaktivität sei zu beiderseitigem Nutzen für Apple und auch die lokale Wirtschaft.