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Apple-Chiplieferant unter Druck: Das große Gezerre um TSMC

TSMC-Logo - TSMC

TSMC ist der größte Halbleiterfertiger der Welt. Seine Chips sind unentbehrlich für Apple, Nvidia, AMD und Co. Aber auch Chinas Hightech-Industrie dürstet nach mehr und schnelleren Chips und TSMC ist ein taiwanischer Konzern. – langsam wird es ungemütlich für das Unternehmen auf der Insel, das in ein Tauziehen der Supermächte zu geraten droht.

Es ist nie gut, wenn einzelne Unternehmen gar zu wichtig für ganze Branchen werden. Bei TSMC bekommt der Begriff „systemrelevant“, den wir alle in der Corona-Krise so oft gehört haben, eine ganz neue Bedeutung: Ohne TSMC-Chips gäbe es nicht nur keine neuen iPhones mehr, so gut wie alle Hightech-Konzerne sind auf die extrem kleinen Halbleiter angewiesen, die stecken nicht nur in Consumer-Geräten, sondern auch in den Servern der Rechenzentren, die Dienste wie Google, Netflix oder die iCloud erst möglich machen.

Die Branche ist nach wie vor auf Wachstumskurs, doch die Fertigung der Halbleiter ist ein Flaschenhals: Weltweit gibt es nur wenige große Halbleiterfertiger und TSMC ist eindeutig der größte – ohne die Taiwaner würde die gesamte Branche in immense Schwierigkeiten geraten. Taiwan weiß das, das Unternehmen ist längst zu einer staatlichen Schlüsselinfrastruktur geworden, einer Art Versicherung gegen unfreundliche Aktionen aus China, wo man danach trachtet, sich die Inselrepublik einzuverleiben.

Das große Gezerre um TSMC

Vor diesem Hintergrund ist der steigende Druck auf TSMC zu bewerten: Einerseits stehen da Untersuchungen des US-Handelsministeriums im Raum. Dort wirft man TSMC vor, Halbleiter-Hochtechnologie an China geliefert zu haben, was aber möglicherweise Sanktionen verletzt: Die USA wollen die chinesische Aufholjagd bremsen und die eigene technologische Dominanz in Schlüsselsektoren erhalten.

So soll etwa Huawei aus Sicht der USA verbotenerweise in den Besitz modernerer TSMC-Chips gelangt sein, als die USA es gerne hätten. Andererseits drängt China vermehrt auf Lieferung modernerer Lösungen.

Ungemütliche Situation

Es ist dabei eine schwer zu klärende Frage, ob die USA überhaupt die rechtliche Basis haben, Sanktionen gegen TSMC zu verhängen. Denn während Washington natürlich US-Firmen mit Exportbeschränkungen belegen kann, gibt es zunächst keine rein rechtliche Handhabe gegen ausländische Firmen. Hier kommt dann das Mittel des politischen Drucks ins Spiel, wie ihn etwa ASML aus den Niederlanden und die niederländische Regierung zu spüren bekommt.

Im Fall Taiwan ist die läge noch unübersichtlicher, da das Land offiziell von den USA, wie auch Europas, nicht als souveräner Staat anerkannt ist. Zwar lässt sich hier ebenfalls Druck ausüben, etwa über die Verknüpfung mit der Gewährung von Militärhilfe, wie wirksam das ist, steht aber dahin. So lange TSMC seine neuesten Technologien und Fertigungstechniken in Taiwan behält, dürfte sich jede US-Behörde letztlich schwer mit dem Gedanken anfreunden können, den Zugriff darauf gänzlich zu verlieren. Angenehm ist die Situation für den Halbleitergiganten indes dennoch nicht. Die Schweiz der Halbleiter würde man in Taiwan gerne sein, wie ein TSmC-Manager vom Branchendienst The Information zitiert wird, allein, der Druck von allen Seiten ist hoch.

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Roman van Genabith
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2 Kommentare zu dem Artikel "Apple-Chiplieferant unter Druck: Das große Gezerre um TSMC"

  1. Snoop 30. November 2024 um 00:20 Uhr · Antworten
    Sehr interessant, danke!
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    • Apple Fan 30. November 2024 um 07:52 Uhr · Antworten
      👍🏼
      iLike 0