Die Sorgen der Werbetreibende über die Einführung von Apples App-Tracking-Transparenz waren offenbar mehr als berechtigt: War vor Wochen noch weitgehend unklar, wie sich die Nutzerschaft bei Einführung des neuen Features verhalten würde, ergibt sich nun ein klares Bild und das ist für die Werbebranche wenig aussichtsreich.
Kaum ein iPhone-Nutzer ist bereit, dem App-Tracking durch Anwendungen zuzustimmen, das zeigt eine aktuelle Erhebung, die ein ziemlich gutes Bild der derzeitigen Lage liefert. Erstellt wurde sie von der Marktforschungsagentur Flurry und ihre Daten basieren auf rund 2,5 Millionen täglichen Übermittlungen von Apple-Geräten.
Danach haben nur rund 4% der Nutzer in den USA aktiv dem App-Tracking zugestimmt. Zur Verdeutlichung: Die Werbekunden haben rund 96% der Kunden für diese Art des Treckings verloren. Weltweit sieht die Quote wenig anders aus: Rund 12% der Kunden lassen App-Tracking aktuell zu.
Apple schafft aktiv Fakten
Nun hat Apple in seinen Erläuterungen zur App-Tracking-Transparenz auch wenig dazu beigetragen, den Nutzern die Zustimmung zum Tracking schmackhaft zu machen, im Gegenteil: Die teils wolkigen Formulierungen suggerieren eine unterschwellige Vorstellung undurchsichtiger Überwachungstaktiken, die zwar nicht falsch ist, der es in der Ausformulierung aber ein wenig an Detailschärfe mangelt. Zudem neigen Nutzer grundsätzlich eher dazu, optionale Zustimmungen prinzipiell zu verweigern.
Man kann davon ausgehen, dass ein großer Teil der Nutzer, die bis jetzt dem App-Tracking aktiv widersprochen haben, für diese Form der Datengewinnung auch dauerhaft verloren ist. Facebook versucht aktuell bereits, dem Trend entgegenzutreten, indem man dem Nutzer mit einer Kombination aus Drohungen und der Mitleidsmasche gegenüber tritt, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten. Wie Apple sich zu dieser möglichen Verletzung seiner Entwicklerrichtlinien positionieren wird, bleibt einstweilen abzuwarten.
10 Gedanken zu „App-Tracking-Transparenz für Werbebranche verheerend: Nur 4% der Nutzer stimmen zu“
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