Apples App-Tracking-Transparenz erregt abermals Aufmerksamkeit der Behörden. Diesmal ist es die polnische Regulierungsbehörde, die einen eventuellen Wettbewerbsnachteil für die Werbebranche ausgleichen möchte. Zuvor hatten bereits Werbeverbände rund um die Welt erklärt, Apples App-Tracking-Transparenz werde ihre Geschäftsgrundlage aufweichen.
Personalisierte Werbung ist offenbar eine schützenswerte Geschäftsaktivität, so sieht es zumindest die Urząd Ochrony Konkurencji i Konsumentów (UOKiK. Die polnische Regulierungsbehörde hat unlängst entschieden, ein Untersuchungsverfahren gegen Apple einzuleiten. Hintergrund ist die App-Trackin-Transparenz von Apple. Diese hatte das Unternehmen mit iOS 14.5 eingeführt und auch auf den Mac und das Apple TV gebracht. Sie erlaubt es dem Nutzer, zu entscheiden, ob Apps die eigenen App-Nutzungsgewohnheiten App-übergreifend aufzeichnen dürfen oder nicht.
Wie inzwischen aber bekannt ist, wirkt diese App-Tracking-Beschränkung unter Umständen gar nicht so vollständig, wie erhofft und von Apple versprochen, wie wir in einer früheren Meldung berichtet hatten.
Neue regulatorische Zweifel
Kern der Untersuchung der polnischen Behörde ist die Frage, ob Apple mit den neuen Regelungen für iOS und Co. seine eigene Position auf dem Werbemarkt gestärkt haben könnte, wie die Agentur Reuters zitiert. Dieser Vorwurf besteht durchaus von verschiedener Seite, immerhin ist Apple selbst auch Werbetreibender, schaltet Anzeigen für Apps im App Store und unterhielt auch lange ein eigenes Werbenetzwerk, noch immer sind entsprechende Tätigkeitsprofile aktiv.
Die französischen Behörden sahen zuvor kein unmittelbares Potenzial einer Wettbewerbsverzerrung, wie wir damals in einer entsprechenden Meldung berichtet hatten, behielten sich aber eine weitergehende Prüfung vor.
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