Outbank muss Geld verdienen, doch das ist gar nicht so einfach. Als die Macher der beliebten Banking-App auf Abos setzten, hagelte es Kritik. CEO Anya Schmidt erklärt die Strategie freimütig für gescheitert.
Apple sieht In-App-Käufe und vor allem Abonnements als hervorragenden Weg für Entwickler ihre Arbeit zu monetarisieren. Die Nutzer sehen das indes vielfach ganz anders. Während Abos bei einigen Anwendern durchaus beliebt sind und gern gebucht werden, nutzen andere iOS-Nutzer jede sich bietende Gelegenheit zu erklären, dass ein einmaliger Kauf einem Abo in jedem Fall vorzuziehen ist. Das haben auch die Entwickler von Outbank zu spüren bekommen. Der Versuch über ein Abo Entwicklungskosten hereinzubekommen und Projekte wie die iNternationalisierung zu finanzieren ist gescheitert, erklärt die neue CEO hinter Outbank Anya Schmidt in einem Interview mit t3n.de. Das Abonnement-Modell funktioniere überhaupt nicht, so Schmidt. Das sage sie inzwischen auch jedem Investor. Kaum jemand bucht das recht teure Abo. Es ist zudem so gestaltet, dass es höchstens für Power-User interessant ist, die mehr als zehn Konten mit der App verwalten. Im Durchschnitt sind es etwa sieben Konten bei zwei bis drei Banken.
Bei ihrem Relaunch verlor die App einige liebgewonnene Funktionen wie die Foto-Überweisung, auch dafür wurden die Entwickler abgestraft und Schmidt räumt ein, die Kommunikation war ungünstig, die Strategie aber richtig. „Allerdings wollten wir erstmal die technische Grundlage für ein Produkt schaffen, das massentauglich ist. Und wenn man wegen begrenzter Ressourcen nach der 80-20-Regel arbeitet, muss man bei den Features erst einmal Abstriche machen.“
Dies ist übrigens eine altbekannte Tatsache im Entwickler-Alltag, die nicht nur auf Outbank beschränkt ist. Auch Medienunternehmen und große Player wie Apple lassen sich immer wieder dazu hinreißen Funktionen in komplett neu geschriebenen Releases zunächst wegfallen zu lassen, um sie später zurückzubringen, erinnert sei hier nur an Apples Relaunch der iWork-Apps vor ein paar Jahren. Outbank sieht sich selbst heute auch als FinTech-Dienstleister, wie die Unternehmerin in einem lesenswerten Interview weiter ausführt.
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