7. Januar 2014

Flem

Anleitung für Einsteiger: Eigene iPhone / iPad App entwickeln (1)

Gestattet uns einen kleinen Hinweis vorab: Folgend der erste Artikel unserer neuen Artikelserie zum Thema App-Entwicklung für iPhone und iPad. Entwickler Flem wird darin den Grundstein und die Basics vermitteln und einen kleinen Anstoß zur ersten eigenen App geben. Ihr kennt Flem bereits von unserem Live-Ticker Projekt apfel-live.de. Viel Spaß!

Eine eigene iPhone- oder iPad-App – Wer hat davon noch nicht geträumt? Ihr lest hier den ersten Artikel unserer Serie, die euch die ersten Schritte zum Entwickeln von iPhone / iPad Apps auf dem Mac mit Xcode näher bringen soll. Wöchentlich werde ich euch die Grundlagen mit auf den Weg geben.

Zu aller erst müsst ihr allerdings einige Vorraussetzungen erfüllen, denn nicht jeder Computer kann genutzt werden. Um Apps für den App Store zu entwickeln, braucht ihr:

  1. Einen Mac (Intel-basierter Mac mit Mac OS X Snow Leopard oder höher)
  2. Ein iPhone / iPad / iPod touch
  3. Grundlegende Englisch-Kenntnisse
  4. 79 Euro für das iOS Developer Program. (Wird zum Testen der App auf eurem iPhone und zum Veröffentlichen im App Store benötigt)

Der vierte Punkt kann vorerst auch übersprungen werden, da mit dem iOS-Simulator bis zu bestimmten Stellen die App auch auf dem Mac getestet werden kann. Wartet damit also, bis ihr gut genug seid und es sich auch lohnt.

Falls ihr diese Bedingungen hinreichend erfüllt, kann es auch schon losgehen:

Unser Entwickler-Tool Xcode

Das Programm, mit dem wir arbeiten werden, heißt Xcode. Das ist ein offizielles Entwickler-Tool direkt von Apple und auch das beste, was es für den Mac gibt, wenn man Apps entwickeln will.

Falls ihr es noch nicht installiert habt, dann könnt ihr dies einfach kostenlos über den Mac App Store tun.

‎Xcode
‎Xcode
Developer: Apple
Price: Free

Xcode Mac App Store

Wie ihr den Informationen entnehmen könnt, ist das Programm ganze 2.09 GB groß, also könnt ihr euch erstmal eine Auszeit während des Downloads gönnen, bevor ihr hier weiterlest…

Fertig? Gut, nach dem erstmaligen Öffnen der Applikation wird Xcode alle notwendigen Installationen durchführen. Ist dies geschehen, steht euch nichts mehr im Wege.

Die ersten Vorbereitungen

 

Als erstes Projekt zum Einstieg habe ich mir überlegt, dass wir eine App entwickeln, die einen Würfel nachahmt. Sprich, sie soll beim Berühren eines Buttons eine bestimmte Anzahl (1-6) an Punkten anzeigen. Dies soll in der für einen Würfel typischen Anordnung geschehen.

Das Anspruchslevel ist hierbei nicht sonderlich hoch, weshalb es sich gut zur ersten Annäherung eignet.

Wenn ihr nun Xcode öffnet, erscheint der Willkommens-Bildschirm auf dem ihr ein Segment vorfindet, das so ausschaut:

Create a new Project

Wenn ihr dort draufklickt, erscheint sofort ein neues Fenster, das euch auffordert aus einer Reihe von vordefinierten Mustern für euer neues Projekt zu wählen. Für uns ist zunächst die „Single View Application“ unter „iOS – Application“ interessant. Zu den verschiedenen Typen kommen wir später nochmals zurück.

Single View Application

Jetzt geben wir für das erscheinende Formular folgende Angaben ein:

Product Name – Der Name eurer App. (Achtung!) Dies ist nicht der Name, unter dem eure App im App Store erscheint oder auf dem Homescreen zu lesen sein wird, den kann man später noch belegen. Dieser Name dient nur zur Identifikation eurer App. Deshalb solltet ihr hier Leerzeichen und Sonderzeichen vermeiden

Organization Name – Name eurer Firma bzw. euer eigener Name. Hier sind alle Zeichen erlaubt.

Company Identifier – Diese Zeichenkette dient ebenfalls zur Identifikation, deshalb sollte sie unter allen Entwicklern, die es im App Store gibt, eindeutig, also nur einmal vorhanden sein. Eine Konvention, um dies sicher zu stellen, ist es, die Domain mit vorangestellter Domain-Endung anzugeben. Denn in der Regel hat jede Firma eine Domain und diese ist ja von Natur aus bereits eindeutig, somit werden Überschneidungen verhindert. Wenn ihr keine Domain habt, könnt ihr euch auch sonst etwas ausdenken. Notfalls belasst es bei „com.company“, denn der Company Identifier kann ebenfalls noch später geändert werden.

Bundle Identifier – Diese Zeichenkette ist die eindeutige Identifikation eurer App und setzt sich aus dem Company Identifier und dem Product Name zusammen. Diese eindeutige Identifikation wird benötigt, da es ja vorkommen kann, dass eine andere Firma gleichzeitig an einer App mit dem selben Namen arbeitet. Da diese beiden Apps allerdings nicht die selben sind, kann euer iPhone und der App Store diese beiden Applikationen anhand dieses Identifiers auseinanderhalten.

Class Prefix – Dieses Feld könnt ihr getrost leer lassen. Dieses Feature wird erst interessant, wenn ihr an größeren Projekten arbeitet. Es setzt automatisch einen Präfix vor alle eure Klassen (und die entsprechenden Dateinamen).

Devices – Wie ihr es ja aus dem App Store gewohnt seid, gibt es drei verschiedene Arten von Apps bezüglich der Verfügbarkeit auf den unterschiedlichen Geräten. Zum einem die Apps, die nur auf dem iPhone laufen (und iPod touch), die, die nur auf dem iPad laufen und schließlich noch diejenigen, die universal sind. Je nachdem, was sich anbietet bzw. was ihr erreichen wollt, könnt ihr dies hier einstellen.

Projekt Angaben

Nach dem Erstellen werdet ihr wahrscheinlich erstmal von den ganzen verschiedenen Buttons und Segmenten überrumpelt sein. Eine grobe Gliederung kann nach der Navigation, der Bearbeitung und den Werkzeugen vorgenommen werden.

Xcode Übersicht

Ich will euch nicht alles eins nach dem anderen in aller Ausführlichkeit erläutern, sondern bin der Meinung, dass es am effektivsten wäre, wenn wir einfach mal draufloslegen und unser Programm entwickeln und nebenbei immer weiter in die Materie einsteigen. Denn um erfolgreich lernen zu können, gehören auch stetige Erfolgserlebnisse in der Praxis und nicht nur die Theorie dazu.

Damit soll es aber für diese Woche auch gewesen sein. Nächstes Mal werden wir anfangen das User Interface zu gestalten, bevor es dann mit der Programmierung wirklich ans Eingemachte geht.

44 Gedanken zu „Anleitung für Einsteiger: Eigene iPhone / iPad App entwickeln (1)“

    • Was meinst du mit Download? Natürlich werde ich die Xcode-Projektdateien hier zum Download zur Verfügung stellen, ob es die App allerdings in den App Store schafft ist eine andere Frage.
  1. Super Idee! Ich habe es selbst schon versaut aber nicht wirklich geschafft. Ich werde mich jetzt mit eurer Hilfe nohmal dran machen und versuchen einen Einstieg zu finden! Danke! Super sache
  2. Wer mit XCode coded ist ziemlich beschnitten und kann seine Erzeugnisse NUR im Apple Universum nutzen! Wer aber Geld verdienen will muss sie für verschiedenste Plattformen (iOS,Android,WinPhone,Flash,MacOSX, Web, Windows,Linux,XBox,Playstation,Wii anbieten könben und darum ist XCode keine Option! Unity3d oder Stencyl ist da weitaus die bessere alternative da plattform übergreifend! Wenn es sich jedoch nicht um ein Spiel handelt, sondern ich nenne es mal trockene Apps, dann empfehle ich Appcelerator welches auf Javascript basiert und leicht zu erlernen ist, im Gegensatz zu Objectiv C !
    • Ich glaube du solltest die Leute nicht mit all dem verschrecken, was sie nachher nicht können, bevor sie überhaupt angefangen haben diese Sprache / das Tool zu erlernen. Wenn man für „iOS,Android,WinPhone,Flash,MacOSX, Web, Windows,Linux,XBox,Playstation,Wii“ eine App entwickeln will, dann muss man auch für „iOS,Android,WinPhone,Flash,MacOSX, Web, Windows,Linux,XBox,Playstation,Wii“ die App entsprechend testen und das ist zum einen nicht allen möglich und zum anderen sehr aufwändig. Plattformübergreifende Tools haben zwar offensichtliche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Alles in allem stimmt es zwar, das Objective-C nur auf Apple Geräten wirklich genutzt wird, allerdings bleibt die Frage, ob das denn nicht ausreicht?
      • Sehr richtig! Im übrigen ist OC ja auch eine gute Grundlage für Java und C++. Und wenn man OC beherrscht, dann kann man immernoch anfangen, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Immer kleine Brötchen backen ;-)
    • Überschrift:Anleitung für Anfänger Und ich finde die Idee einfach klasse,mal zu sehen wie das funktioniert. Danke Flem
    • Wer Geld verdienen will mit Apps ( spreche jetzt von Apps für smartphone tablets) sollte bei Xcode , sprich. Apple bleiben!! Denn hier wird Geld verdient! Zieh dir mal Statistiken dazu! Es gibt zwar mehr android Geräte, aber die Apple Kunden sind die zahlungskräftigeren und hier wird auch nicht soviel raubkopiert!!
  3. Sehr gute Idee! Jedoch hat sich im oberen Teil des Textes ein Fehler eingeschlichen: es heißt natürlich „Bedingungen“ und nicht „Bediengungen“.
  4. Ihr seit meine helden wollte immer schon entwicken hab keinen tau davon und mitt bücherb bin ich nocht sonderlich weit gekommen kann mittler weilr aber schon bischeb c programierrn
  5. Super Idee von euch. Ich studiere Informatik und glaube, dass das einige begeistern kann. Doch sollte man die Erwartungen nicht so hoch ansetzen, erst einmal grundlegende Programmierkenntnisse sind wichtiger. XCode ist nämlich ziemlich vielfältig und mächtig. Könnte also auch einige einschüchtern. Trotzdem finde ich die Aktion super. Wer auch will, kann sich App Inventor runterladen und damit rumexperimentieren. Ist zwar für Android, aber vlt. kommt jemand ja auf den Geschmack. Mit Puzzleteilen stellt man seine App zusammen und kann es direkt auf Android-Smartphones testen.
  6. Ich kann Teil 2 und 3 leider nicht finden. Oder es eher gesagt nicht öffnen es wird dann immer nur der erste Teil geöffnet.
  7. Danke für die tolle Anleitung. Für jemanden der Mobile Apps entwickeln möchte, ist iOS eventuell die bessere Wahl als Android. Auch weil es hier nicht soviele Gerätetypen gibt. Hier habe ich auch ein wenig darüber geschrieben: http://www.yuhiro.de/app-entwicklung-mit-ios/ Danke nochmals für die Anleitung, werde das selbst ausprobieren oder einem unserer Kollegen hier weiterleiten.

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