28. April 2016

Michael Kammler

9 Punkte Knigge: „Warum ich keine Anrufe mag“

Die Homepage „Warum-ich-keine-Anrufe-mag.de“ liefert passenden Gesprächsstoff für die bevorstehende Mittagspause. Hier erklärt Finja, seines Zeichens ein „dicker, bärtiger Mann, der nackt am PC sitzt“, warum Anrufe in der heutigen Zeit einfach unverschämt und unhöflich sind. Anrufe sind absolut 90er, da diese sich nicht priorisieren lassen, ständig Anliegen wiederholt werden, keine Spuren hinterlassen und keine Zeit zum Nachdenken ermöglichen, schreibt er.

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In der heutigen Zeit glaubt ja jeder dauernd und für jeden immer erreichbar sein zu müssen. Und dennoch gibt es greifbare Gründe, warum man einfach nicht angerufen werden möchte.

Das Website-Thema wirkt im ersten Moment witzig und nicht ganz so ernst gemeint. Umso erstaunlicher ist jedoch die recht sachlich gehaltene Argumentation. Die aufgelisteten neun Punkte zeigen ziemlich deutlich, warum man nicht nur als Angerufener, sondern auch als Anrufer davon profitiert, nicht anzurufen. Übereinstimmungen liefern bei vielen Menschen sicher die Gründe der Organisation. Die einzelnen Termine sind nun einmal auf dem Smartphone hinterlegt. Das Abrufen während eines Anrufs ist dann schon etwas nervig. Auch bei konkreten Terminvereinbarungen trifft das Ganze zu. Ein weiterer wichtiger Punkt ist einfach die Vergesslichkeit und dass sich Anrufe, beziehungsweise die jeweiligen Anliegen schwer priorisieren lassen. Das geht bei Mails schon wesentlich einfacher. Ohnehin heißt viel kommunizieren nicht auch gleichzeitig viel telefonieren zu müssen. Zu Zeiten von WhatsApp, E-Mails, SMS und Co ist das persönliche Telefonat dann nicht mehr ganz so „verpflichtend“.

Dann mal tief durchatmen und mit der geballten Ladung von Argumenten und Gesprächsstoff in die Mittagspause stürzen: warum-ich-keine-anrufe-mag.de

33 Gedanken zu „9 Punkte Knigge: „Warum ich keine Anrufe mag““

      • Diese dämlichen Sprachmemos nerven noch mehr als das getippe. Mir geht es dabei nicht darum sich zum Kino zu verabreden, sondern um geschäftliche Konversationen, wo meist viele Meinungen und Eindrücke einfließen und immer wieder hin und her diskutiert wird. So braucht man schnell 2 Tage und 100 Nachrichten obwohl man dies in einem 2 Minuten Telefonat hätte klären können. Das Argument sich nicht mehr daran erinnern zu können hinkt etwas denn im Geschäftlichen Bereich werden Abmachungen nochmal schriftlich fixiert und an alle per Mail versendet. Dies ist Danneberg EINE Mail!
      • Sprachmemo ist das alles schlimmste was es gibt, Leute die ihr Handy wie ein Walkie-Talkie halten dann muss man den Mist aufnehmen der andere muss sich den mit aber erstmal zeitversetzt anhören, um darauf zu antworten, Ich sehe so viele mädels die das machen und die schicken eine Sprachmemo mit „boa ey das ist ja voll dope“ Und mehr Inhalt ist da nicht und der Empfänger muss sich das auch noch anhören ?
    • Vor allem bei den Kandidaten, die auch nach der 4. Email nicht reagieren. Aber das setzt natürlich Rücksicht auf beiden Seiten voraus.
    • Sehe ich genau umgekehrt. E-Mails kannst du verfassen und der Gegenüber wird nicht in seinem Arbeitsablauf gestört sondern kann sie dann beantworten, wenn er die Zeit dafür hat. Viele verstehen E-Mails auch falsch: es ist ein Ersatz für Briefe und nicht für einen Instant Messenger. Das bedeutet, ich rufe die E-Mails dann ab, wenn ich Zeit habe, und nicht jede Minute und erst recht kein Push. Ich telefoniere dann mit jemanden, wenn eine Sache besonders dringend ist oder es einer Besprechung Bedarf. Außen vor sind hier natürlich private Gespräche weil man den Gegenüber mal wieder hören möchte ;-)
  1. Nach der Zeile in #1 „In einem freien Moment werde ich deine Nachricht lesen und dich dann zurückrufen …“, habe ich aufgehört zu lesen.
  2. Die mag einfach nicht telefonieren Punkt. So viel ist meisten schnell erledigt wenn man nur kurz einmal anruft.
    • Schnell erledigt für Dich. Der Gegenüber, der vielleicht gerade an einer komplexen Sache dran ist, kommt dann wieder raus. Denkt drüber nach. Nicht um sonst ist das auch die vorgeschlagene Art von David Allen (Getting Things Done)
  3. Stimme zu! Einmal weil man sich bessere Gedanken machen kann und zudem weil man was schriftlich festgehalten hat.
  4. Sehe ich ganz genauso. Email oder SMS haben bei mir eine höhere Priorität. Gerade weil man im Arbeitsleben meist auf Ressourcen zurückgreifen muss um etwas zu beantworten. Verbindliche Auskünfte sind da meist nicht drin. Hoffe, diese Erkenntnis setzt sich weiter durch. ?
    • ‚Verbindliche Auskünfte sind da meist nicht drin’… In was für einem kranken oder feigen ‚Arbeitsleben‘ willst Du denn stecken?! Lieber 10 nichtssagende und unverbindliche Email oder SMS senden und den Gegenüber hinhalten?! Du wirst es weit bringen… Ich verschwende meine Zeit mit solchen ‚unverbindliche‘ Weicheiern NICHT! In meinenem Arbeitsleben ist Zeit kostbar, da rufe ich an und möchte VERBINDLICHE Zu- oder Absagen! Deswegen bin ich auch mein eigener Chef und arbeite zeitoptimiert!
      • Wenn die richtigen Fragen gestellt werden, klappt das sicher. Aber es gibt auch komplexere Fragestellungen. Ein Beispiel aus Deiner Branche: Anrufer: Ahoi, Dixi voll. Musst Du leeren. Ahoi: Komme sofort. Brauchst keine Mail schicken. Oder diese Autohändlee: „Nur telefonische Auskünfte“. Klar, nur nichts schriftlich… In diesem Sinne -Ahoi Unde Auftrag nicht vergessen
  5. Kann man für die Vertreter dieser Einstellung nur hoffen, dass dieselbe nicht von Feuerwehr, Notarzt, Polizei & Co geteilt wird.
  6. Ich hasse Anrufe auch, schriftlich ist es schlicht und ergreifend viel übersichtlicher. Wenn ich 3 Anrufe hintereinander in der Stadt bekomme, während ich auf dem Weg zum Arzt bin, habe ich nunmal keine Zeit um mir jedes Detail aufzuschreiben, damit ich nichts verwechsle… Wenn man immer schreibt und nie anruft, entwickelt sich bei häufigen Gesprächspartnern auch von alleine Methoden alles kürzer und dennoch präzise auszudrücken und zu vereinbaren. Eine Ausnahme ist da der Support von Paypal, da rufe ich lieber an, weil ich immer sofort Zugriff auf mein PP Konto brauche und der Support bei denen einfach unheimlich hilfreich und schnell ist.
  7. 100 mal hin und herschicken ich könnte immer ausrasten wenn das Handy immer bimmelt. Tel schnell zu klären. Toll ist beim Mails auch immer das einige im spamordner landen oder einige Kandidaten diese nur einmal die Woche anrufen. Sorry bin ein Kind der 80er Habe auch kein whatsapp, Spotify und anderen Blödsinn. Ich muss auch nicht immer erreichbar sein, lasse oft das Handy zuhause liegen. Ja und ich lebe immer noch …
    • Schon immer super zu sehen diese Leute die stolz sind sich nicht weiterzuentwickeln bzw mit der Zeit zu gehen ??
    • 100 Mal hin und her wären bei mir etwa 30-50 Tage. Leute E-Mail ist kein Instant Messenger, es ist Brief/Fax Ersatz. Versucht mal in eine Mail alle wichtigen Fragen und Belange rein zu schreiben, dann kann man sie auch mit einer beantworten und zwar dann, wenn man die Zeit dafür hat und nicht dann, wenn jemand meint er will es gerade FÜR SICH erledigt haben.
  8. Ich gehöre auch eher zu denen, die telefonieren hassen, könnte ich noch nie was mit anfangen! Man muss sofort verbindlich etwas zusagen oder abrufen, was man bei etwas Bedenkzeit sicherlich anders regeln würde! Ich komme mir dann immer so überfallen vor, nicht mein Ding! Ich bevorzuge Email, SMS, Instant Message. Witzig ist es, wenn Menschen miteinander kommunizieren, die grundsätzlich andere Vorlieben haben. Mein bester Kumpel bevorzugt eher die direkte Kommunikation, von Angesicht zu Angesicht, telefonieren usw., er ist auch sonst eher der extrovertierte Typ und sehr Mitteilungsbedürftig, ich bin eher introvertiert und bevorzuge, wie schon erwähnt die asynchrone Kommunikation, das führt dann zu witzigen Eskapaden. Z.B. Schicke ich eine SMS um was zu fragen, aber anstatt per SMS zu antworten ruft er mich an, da ich Anrufe nicht mag, steht mein Smartphone auf lautlos und die Mailbox geht ran, die ich wiederum abhöre, Kumpel hat nicht drauf gesprochen weil er keine Anrufbeantworter mag, also schicke ich SMS zurück was er wollte, worauf er wiederum antwortet, Spiel beginnt von vorne usw. usw.! Meistens gebe ich dann irgendwann klein bei und rufe irgendwann mal zurück, was natürlich von ihm ausgenutzt wird ein längeres Gespräch zu führen, worauf ich dann wieder allergisch reagiere weil ich telefonieren hasse! Wie gesagt, es kann schon manchmal sehr skurril zugehen bei der Kommunikation! ??
  9. Terminvereinbarungen sind immer besser per Email oder SMS. Häufig ist es aber besser, erst ein Gespräch zu führen – insbesondere bei komplizierten Sachverhalten. Es dauert manchmal viel zu lange, den Text aufzuschreiben. So viel Zeit habe ich oft nicht. In einem persönlichen Gespräch kann man gewisse Sachverhalte viel besser erörtern, als sich ständig hin und her zu schreiben. Eine schriftliche nachträgliche Zusammenfassung des Termins ist bei mir üblich. Wenn jemand partout nicht reden will, hat er selber Schuld. Ich lasse mich eben dann nicht auf diese Person ein.
  10. Ein ziemlicher dummer Artikel! Als wenn man ohne e- Mail oder Whatsapp nicht mehr arbeiten könnte. Es gibt auch viele überflüssige To-Do-Listen. Da hat man oft ohne viel Einträge schon alles vorher erledigt. Können die Leute überhaupt nichts mehr im Kopf behalten? Anrufe, die ich nicht mag, sind Werbeanrufe. Übrigens ist es geradezu paradox, die zunehmende Kontaktunfähigkeit in in einer zunehmenden Vernetzung unserer Welt!
    • Eher ist die Ignoranz von Leuten interessant, die nicht in der Lage sind Kommunikationsmittel abzuwägen und entsprechend einzusetzen. Es gibt Informationen bzw Gespräche wo ein Telefonat am praktischsten ist, dennoch ist ein Telefonat ein „EY MAN ICH BRAUCHE JETZT SOFORT DEINE AUFMERKSAMKEIT BITTE KÜMMERE DICH UM MICH AUCH WENN DU KEINE AHNUNG HAST UM WAS ES GEHT“. Es nervt nicht nur, es bringt dich aus dem Kontext. In der heutigen (sich immer mehr beschleunigten) Welt hat es auch was mit Respekt zu tun sich darin abzustimmen und Rücksicht zu nehmen. Zudem kommunizieren Menschen unterschiedlich. Kontaktunfähig sind also eher die, die die brachiale direkte Methode wählen, und auch nur diese praktizieren. Aber vielleicht meintest du auch die ausdrucksfähigkeit der Menschen heutzutage. Aber ich denke da ist es egal ob das per Telefon oder Mail ist…
      • Die Ignoranz ist sicher ein Problem. Ich stelle immer wieder fest, dass viele die Regeln eines guten Telefonats nicht beherrschen. Dazu gehört auch sicher die Wahl des richtigen Zeitpunkts und eine gute Zusammenfassung des eigenen Anliegens. Ebenso gehört dazu auch eine vernünftige Ausdrucksweise! Das betrifft jetzt die wichtigen Gespräche. Wenn man sich zum Klönen etwas länger austauschen will, empfiehlt es sich einen passenden Termin zu vereinbaren. Der Vorteil ist ein richtiges Gespräch, wobei man auch gleich eine Antwort erhält. Das ist bei Mails und Messages eben nicht der Fall. Abschließend finde ich übrigens die Stimme des Teilnehmers als wichtiges Indiz des nichtverbalen Kommunikation. Zwischen den Zeilen kann man sehr gut erkennen, in welcher Verfassung der Gesprächspartner sich befindet. Da sind die vielen Smileys unreichend und oft irreführend.

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