Seit Freitag ziert die neue Apple Watch Ultra die Handgelenke der frühen Käufer und hier ein erster – persönlicher – Eindruck von drei Tagen im unbekannten Ultraland.
Größe
Von der Apple Watch 6 kommend war die Größe für mich ein echter Schock. Die Uhr ist, verglichen mit den älteren Modellen, riesig und fühlt sich am Handgelenk auch so an. Ein echter „Klopper“ wie wir im Ruhrgebiet sagen. Die Maße sind bekannt: Die Höhe mit 49 mm und die Breite mit 44 mm sind schon groß, aber vor allem die Tiefe (,also die eigentliche Höhe vom Handgelenk aus nach oben) mit 14,4 mm beeindruckt. Nichts für zarte Geister, aber noch kleiner als so manche Garmin, zum Vergleich die ähnlich teure Enduro 2, die mit 51 x 51 x 15,6 mm größer ist. Fazit: Riesig, fett, beeindruckend, vielleicht etwas protzig.
Armbänder
Die gute Nachricht vorneweg: Die alten Armbänder der 45 mm-Modelle passen. Sehen sogar ganz gut aus. Im Bild ein rotes 44 mm-Armband und ein schwarzes 49 mm-Armband:
Das neue Ocean-Armband (,was so aussieht wie ein Fahrradriemen, im Bild links) verstärkt den Eindruck der Größe am Handgelenk. Etwas unauffälliger sind die Solo Loop-Armbänder (im Bild rechts).
Aber… hier passt zwar die Breite, aber die Länge schien nicht mehr zu passen. Man könnte annehmen, dass ich sie etwas länger brauchte, nein, ich brauchte eine Nummer kleiner, um den gleichen Sitz am Handgelenk zu haben. Fazit: Als Solo Loop-Fan: Das wird teuer! Wohin mit den alten? Grundsätzlich aber o.k.
Ladekabel
Apple hat für den Kaufpreis von 999 Euro ein sehr wertiges Ladekabel mit einer Stoffummantelung beigelegt. Fazit: Danke, Apple, wir freuen uns auch über Kleinigkeiten.
Krone
Die Krone = Digital Crown hat nun vorne und hinten einen Schutz und ist somit vor Fehlbedienungen sicherer. Gleichzeitig – das ist der Preis dafür – ist sie schwieriger zu bedienen und man muss den Finger wirklich flach oben oder unten drauflegen, um drehen zu können. Fazit: Früher war es einfacher.
Display
Das Display ist gigantisch gut. Sehr hell und auch im Tageslicht gut lesbar, die Taschenlampenfunktion – als Referenz – kann im Dunkeln den Weg leuchten. Aber Apple trickst ein wenig mit der Größe des Displays. Es gibt einen schwarzen Rand, der nur mit einem hellen Motiv auftaucht. Dadurch sieht das Display der Uhr mit einem schwarzen Watchface größer aus als es eigentlich ist. Fazit: Sieht gut aus, aber leider manchmal mit störendem Rand.
Akku
Ach? Die Uhr hat einen Akku? Nach drei Tagen kann ich nicht wirklich über den Akku urteilen. Er war auch nach einem üblichen 12-Stunden-Tag am Arm noch bei über 50 Prozent. Nach einem Workout von etwa 90 Minuten in Volllast (Trainingsdaten + Mobilfunk-Podcast-Stream + GPS-Streckenaufzeichnung) sank der Akkustand um genau 20 Prozent. Hochgerechnet heißt das, auch ein 4-Stunden-Marathonlauf ist kein Problem. Fazit: Sieht gut aus.
Action Button
Der deutsche Name ist wesentlich langweiliger: Aktionstaste. Das ist die funkelnagelneue Taste am linken Rand, deutlich orange. Der Sinn dahinter: Diesen Knopf kann ich mit Handschuhen, während eines Trainings oder auch beim Tauchen bedienen. Immer dann, wenn ich keine Zeit und keine Koordination für eine komplizierte Auswahl auf dem Display habe. Diesen Knopf kann / muss man programmieren. Zur Auswahl stehen einige Funktionen, so der Start des Workouts (oder Tauchen, Backtrack, Taschenlampe, Stoppuhr oder Wegpunkt). Wirklich flexibel wird der Knopf durch die Möglichkeit einen Kurzbefehl auszuwählen. Ich selbst starte damit das Training „Laufen outdoor“. Und, bitte, niemals diesen Knopf lange drücken. Oder nur dort, wo man einsam ist. Damit heult die beeindruckende Sirene los. Fazit: Genial!
Mikrofon und Lautsprecher
Auch hier nur ein erster Eindruck, der aber durchweg positiv ist (ja, mit dem Update auf watchOS 9.0.1.) Die Mikrofone klingen gut, die Lautsprecher sind sehr laut und klar. Natürlich darf man den Klang nicht mit Kopfhörern vergleichen, aber für eine Uhr lautet das Fazit: Machen ihren Job gut!
Kompass
Apple schafft es immer wieder, einem seit Jahrhunderten bekannten Standard-Gerät eine neue, digitale, Funktion zu verleihen. Der Kompass ist besser geworden, so mit „Backtrack“. Dies ist die Möglichkeit meine Schritte aufzuzeichnen und wieder zurückzugehen. Es wird nahezu unmöglich sich zu verlaufen. Wenn es in den Einstellungen aktiviert ist, so führt die Uhr auch zum geparkten Auto zurück. Fazit: Genial, auch für Großstadtkinder!
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