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31. Dezember 2018

Roman van Genabith

5G: Vodafone und Telefonica klagen gegen Vorgaben zum Netzausbau

Telefonica und Vodafone klagen gegen die Vergaberegeln der neuen 5G-Frequenzen. Sie befürchten: Es könnte ziemlich teuer werden.

Kommendes Frühjahr ist es wieder so weit. Dann werden die Frequenzen für die nächste Mobilfunkgeneration versteigert. Eine ähnliche Versteigerung der 3G-Frequenzen hatte vor Jahren traumhafte Milliardenerlöse für die Staatskasse generiert und dem Mobilfunkstandort Deutschland eine historische Ausbaumüdigkeit beschert. Die unterdurchschnittliche Netzabdeckung ist mit auch eine Folgeerscheinung dieses Auktionsverfahrens. Und nun steht neuer Ärger im Raum: 5G soll bis Ende 2022 98% der deutschen Haushalte erreichen, wohl gemerkt, es ist von Haushalten die Rede. Diese auf den ersten Blick hohe Zahl lässt noch immer viel Raum für weiße Flecken. Dennoch, auch die mehrfach nachgebesserten Vergaberegeln wollen den deutschen Netzbetreibern nicht recht schmecken.

Telefonica und Vodafone ziehen vor Gericht

Im Kern treibt die deutschen Netzbetreiber eine Sorge um: Der Ausbau könnte ziemlich teuer werden. Um die eigenen Investitionen möglichst überschaubar zu halten, möchte man nun gerichtlich erreichen, dass die Anforderungen an den Ausbau von 5G gesenkt werden. Neben einer weitgehenden flächendeckenden Verfügbarkeit ist auch das Gespenst des regionalen Roamings ein Alptraum der schlaflosen Nächte bei den Betreibern. Wenn ein Anbieter in einer Region noch nicht präsent ist, sollen dessen Kunden ins Netz eines Konkurrenten gelassen werden. Eine solche Lösung stellte vor Jahrzehnten das nationale Roaming von O2 im Telekom-Netz dar, das den Aufbau eines vierten Mobilfunknetzes überhaupt erst möglich machte.

Seitdem gab es solche Kooperationen aber nicht mehr und die Netzbetreiber sträuben sich mit Händen und Füßen gegen eine Neuauflage. Die Bundesnetzagentur hatte indes ein regionales Roaming in ihren Vergaberegeln nicht vorgeschrieben, sondern lediglich festgelegt, dass im Bedarfsfall darüber verhandelt werden muss.

Nach Telefonica hat nun auch Vodafone Deutschland Klage gegen die Vergaberegeln eingereicht, die Deutsche Telekom konnte sich zuvor den Rechtsweg bereits vorstellen. Wie sich dieser Schritt auf die bevorstehende Frequenzversteigerung und den folgenden Netzausbau auswirkt, muss sich noch zeigen.

15 Gedanken zu „5G: Vodafone und Telefonica klagen gegen Vorgaben zum Netzausbau“

  1. Traurig das man sich Technologie Land nennt, aber in jedem Bereich den Firmen Steine in den weg gelegt werden. Kann man nicht sagen, wir verlangen weniger Geld , aber dafür soll ein flächendeckendes Netz aufgebaut werden?
  2. Ich kann dem nur zustimmen was da verlangt wird ist unverschämt. Keiner der Netzbetreiber sollte mitbieten. Mal schauen was dann passiert.
  3. Man muss ja irgendwie den BER weiter finanzieren. Ne im ernst, es ist wirklich traurig, dass unsere Politik anscheinend nicht versteht, dass sie zum großen Teil die Schuld für die derzeitige Situation hat. Nicht die bloße Regelung dass der Netzausbau bis zu einem gewissen Zeitpunkt mit dieser Frequenz einen gewissen Anteil der Haushalte erreichen soll wird uns eine bessere Netzabdeckung bringen, sondern höhere Investitionen in die Netze. Diese wiederum können aber nicht so hoch ausfallen wenn ein dicker Batzen Geld zunächst in die Staatskassen fließt.
  4. Wie muss man sich eigentlich diese Versteigerung vorstellen? Gibt’s da ein Startgebot und die ganzen Netz Betreiber bieten sich so lange hoch bis einer den Zuschlag erhält? Ich frage mich auch warum der Staat da wieder mit kassiert. Was macht der Staat eigentlich mit dem Geld? Ins Netz investiert er selber doch nicht oder?
  5. Diese Konzerne haben sich jahrelang an uns bereichert und können gern mal was zurückgeben! Der Empfang, gerade bei O2, ist alles andere als genügend abseits der Ballungszentren. Ich finde es nur gerecht und fordere gleiche Bedingungen in ganz Europa!
  6. Ich verstehe nicht woher die Bundesregierung das Recht ableitet an etwas zu verdienen, mit dem Sie überhaupt keine Ausgaben hat geschweige denn technologisch daran beteiligt ist. Und wenn schon Vergaberegeln dann sollten diese auch praktikabel sein und dem Volk nutzen in Form von nationales Roaming. Es kann nicht angehen das Ausländische Nutzer eine bessere Netzabdeckung haben können als das Volk das den Irrsinn überteuert bezahlt.
  7. Versteigerungen sind Müll für den Endkunden . Jeder überbietet den anderen und zum Schluss zahlt der Kunde die überteuerten Verträgen . Genau das ist der Grund warum Deutschland im Netzausbau und Vertragspreise so weit hinten ist . Wer extrem viel für die Frequenzen zahlen muss den bleibt kaum noch Geld für den Ausbau.

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