Apples macOS wird immer häufiger von Malware angegriffen, berichtet der Sicherheitsdienstleister Malwarebytes. Insgesamt werden die Attacken ausgereifter, was an der hohen Attraktivität von Mac-Zielen liege. Allein im letzten Jahr nahmen die Infektionen um 270% zu.
Windows-Nutzer mögen das von früher kennen, da wurden ganze Softwareindustriezweige um die Entwicklung von Antivirus-Tools herum aufgebaut. Auch wenn sich hier inzwischen viel geändert und der klassische Virenscanner ausgedient hat, noch immer bleibt Windows das Hauptangriffsziel für bösartige Software, der Mac rückt aber immer öfter in den Fokus. Der Sicherheitsdienstleister Malwarebytes kam nun in einer aktuellen Einschätzung zu dem Ergebnis, 2017 habe die Malware, die gezielt den Mac anvisiere, um satte 270% zugenommen.
Doch nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ lege die Schadsoftware zu, so die Sicherheitsforscher: Die Angriffe werden auch ausgefeilter.
Jüngst erst wurde so etwa OSX.MaMi entdeckt, das die DNS-Einstellungen verändert und neue Zertifikate in den Schlüsselbund einschleust, um den Datenverkehr des Nutzers abzugreifen und ihn auf Phishing-Webseiten zu leiten.
Mac-Nutzer fühlen sich zu sicher
Das Problem, so die Sicherheitsforscher, habe zum Teil mit einer falschen Vorstellung von Sicherheit zu tun, in der viele Mac-Anwender lebten. Diese sei einerseits noch aus früheren Jahren überkommen, wo der Mac als ohnehin unangreifbar gegolten hatte.
Wer sich in jüngerer Zeit mit dem Sicherheitskonzept des Mac beschäftigt habe, komme oft zu der trügerischen Folgerung, macOS habe Sandboxen, sei also sicher. Allerdings wurde häufiger demonstriert, wie bösartige Software aus einer Sandbox eines Browsers oder Betriebssystems ausbrechen konnte.
Auch machten sich Nutzer generell eine falsche Vorstellung von Malware. Diese komme nicht notwendigerweise über dunkle Kanäle auf ein Endgerät.
So bewerteten sie auch ganze Rubriken im Mac App Store als nicht vertrauenswürdig, weil sie mit unerwünschten Programmen regelrecht verseucht seien. Bezeichnenderweise betrifft das vor allem Sicherheits-Tools, die Schutz vor Mal- und Ad-Ware versprechen. Anscheinend lässt sich mit dem Sicherheitsbedürfnis des Nutzers noch immer am besten ein Kauf oder Download anregen.
Für den Mac, streichen die Experten heraus, gebe es aber jenseits der Systemmechanismen keinen effektiven Schutz gegen Ad-Ware.
Malware wird hingegen natürlich von Malwarebytes bekämpft, hier kommt auch ein Aspekt ins Spiel, der nicht vergessen werden darf: Die Einschätzung stammt von einem Sicherheitsdienstleister und die neigen dazu, ein Bedrohungsszenario stets in den düstersten Farben zu zeichnen. Dennoch, auch der Mac-Nutzer ist gegen bösartige Software nicht immun, zumindest so weit sind sich alle einig.
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