Ein weiteres Jahr ist vorbei, wieder einmal landeten in den letzten Tagen viele Apple-Produkte unter dem Weihnachtsbaum. Vor allem dieses Jahr gab es zahlreiche Bescherungen von Apple, gute als auch schlechte. Der Apfel-Hersteller hat in diesem Jahr so viele neue Devices vorgestellt, wie lange nichtmehr, musste zeitgleich aber auch einige Nackenschläge, etwa in Sachen Software hinnehmen. Wie ich persönlich auf das Apple-Jahr zurückblicke, da bin ich selber zwiegespalten.
Apple hat in diesem Jahr wieder viele Produktneuheiten vorgestellt, nach vielen langweiligen WWDCs in den Vorjahren, hat der Konzern dieses Jahr endlich wieder einmal geliefert. Seit längerem war die Entwicklerkonferenz von Anfang an vollgepackt mit Programm, die Neuheiten wollten nicht mehr aufhören: Der iMac Pro wurde angeteasert, neue iPad-Modelle betreten die Bühne, neue Mac-Upgrades dürfen ebenfalls nicht fehlen. Ein Highlight für alle, die die Keynotes von Apple schon lange Zeit verfolgen und diese seit den letzten Monaten nur noch zum Einschläfern fanden. Nicht zuletzt sorgen auch die vorherigen Gerüchte, die leider immer häufiger zutreffen, für die eintretende Langeweile. Das Paradebeispiel, die September-Keynote über das iPhone X. Bereits im Voraus war bekannt, was Apple alles vorstellen wird – von der Apple Watch mit LTE über Face ID und zuletzt sogar die Animojis.
Urlaubsbedingt war es mir nicht möglich, die iPhone-Keynote live zu verfolgen und so musste ich stattdessen auf die Berichterstattung danach ausweichen. Doch eigentlich hätte ich mir die komplett ersparen können, Tim Cook hätte jeden gut informierten Apple-Fan auf die Bühne schicken können. Schließlich gab es nichts neues zu entdecken, da bereits vorab alles durch die Gerüchteküche bekannt war. Die einzige Spannung, die bei mir bis zuletzt blieb, ist die Frage mit Apple Pay: Kommt der Bezahldienst doch endlich nach Deutschland? Jeden Morgen wache ich insgeheim mit der Hoffnung auf zu lesen: It’s here. Aber davon kann ich noch einige weitere Monate, wenn nicht gar Jahre, träumen.
Auch wenn Apple in diesem Jahr definitiv geliefert und die Erwartungen erfüllt hat, fehlt weiterhin das gewisse Etwas. Apple’s one more thing, das klammheimlich aus dem stillen Kämmerchen gezogen wird, oder eine Apple Watch, die weit mehr ist, als nur reine Spielerei. Meine Apple Watch der ersten Generation macht nichts weiter als Push-Nachrichten anzeigen, und auch das nur im Alltag. Am Wochenende hat sie dienstfrei, da die Smartwatches in meinen Augen noch keinen Mehrwert bieten. Da ändert auch die Apple Watch Series 3 LTE nicht viel, bislang würde ich mir keine neue Apple Watch mehr kaufen. Ähnlich ging es mir mit dem iPhone X, eigentlich wollte ich meinen Zwei-Jahres-Rythmus einhalten und erst im kommenden Jahr mein neues Modell ergattern. Während alle eifrig ihr iPhone X Ende Oktober vorbestellt haben, war ich tapfer und habe lediglich die Lieferzeiten beobachtet – ohne zu bestellen. Warum auch immer, einige Tage später hat es mich dann doch gepackt, wie ich bereits im apnp berichtet habe.
Obwohl Apple in diesem Jahr zumindest hardwaretechnisch in vollem Umfang überzeugen konnte, trübt die Software das diesjährige Licht. Der Konzern hat mit iOS 11 ein Betriebssystem veröffentlicht, das in meinen Augen so unfertig zu sein scheint, wie es Android oder Windows schon über Jahre sind. Apple hatte bisweilen immer den Ruf, die besten Betriebssysteme zu betreiben – zumindest in diesem Jahr bröckelt es mächtig. Vor allem wenn man die Patzer der Root-Lücke betrachtet, kann fast schon nicht mehr von Patzern gesprochen werden, da vor allem im dienstlichen Bereich diese Sicherheitsschwachstelle äußerst fatal ist. Dahingegen kann der Taschenrechner-Bug belächelt werden, zumindest im Schaffen von Root. Das macht auch eine Aussage à la „wir hatten nur eine schlechte Woche“ nicht besser, eher im Gegenteil.
2017 – Apple hat geboten und gelitten
Apple hat dieses Jahr wieder grandiose Hardware angeboten. Das ist Fakt. Apple hat 2017 so viele neue Devices vorgestellt, wie länger nicht mehr. Das ist Fakt. Die Keynotes waren glücklicherweise nicht mehr so langweilig, wie in den beiden vorherigen Jahren, auch wenn bereits im Voraus alle Details bekannt waren. Schuld daran sind allerdings überwiegend die Gerüchte und Analysten. Fakt. Fakt ist aber auch, dass Apple solche Schwachstellen und Bugs nicht unterlaufen dürfen, vor allem dann, wenn man sich auf einer Keynote als einen der Besten feiert. 2017 war für mich ein Jahr mit interessanten Geräten, allen voran das iPhone X. An manchen Ecken muss im kommenden Jahr weiter geschliffen werden, wir können sicherlich gespannt sein, was uns erwarten wird.
An dieser Stelle wünsche ich unseren Lesern schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in ein appleistisches Jahr 2018. Ein großes Dankeschön, wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt. Sieben Monate apfelpage, eine tolle Erfahrung, ebenfalls mit Höhen und Tiefen, kritischen und hilfreichen Kommentaren. Wir freuen uns über jeden kritischen, fördernden Kommentar, der uns dabei hilft, die Qualität von apfelpage zu steigern und freuen uns deshalb bereits auf ein weiteres gemeinsames Jahr mit euch. Wie heißt es so schön: „Stay hungry, stay foolish“.
12 Gedanken zu „Moritz und das Apple-Jahr 2017: Zwischen öde und aufregend“
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