Apple möchte Qualcomms fragwürdige Lizenzpraktiken nicht länger hinnehmen. Qualcomm seinerseits empfindet sein Geschäftsmodell als fair. Der Ausgang des Kräftemessens ist weiterhin offen.
In der mobilen Welt kommt man an Qualcomm kaum vorbei. Es ist ähnlich entscheidend wie ARM mit seinen Chipdesigns, die Firma entwickelt Prozessoren, die in zahlreichen Smartphones zum Einsatz kommen. Apple setzt nicht auf Qualcomm-CPUs, dafür aber auf Modems des Unternehmens. Diese stecken in vielen iPhones, andere Geräte werden durch Intel-Modems mit dem Internet verbunden. Dies ist mit ein Grund für Apples Unzufriedenheit. Denn Qualcomm erhebt auf alle Geräte, die seine Chips einsetzen, eine Lizenzgebühr, die in etwa bei 5% des Gerätepreises liegt.
Zudem soll es verschiedentlich Hersteller zum Einsatz der eigenen Lösungen gedrängt haben. Apple hatte vor einiger Zeit entschieden sich dieser Praxis nicht länger zu beugen, seitdem liegen die Unternehmen im Konflikt. In einem Interview führt der Apple-Jurist Bruce Sewell aus, es sei nicht in Ordnung, dass Apple eine höhere Lizenzgebühr für ein iPhone mit 256 GB als für ein iPhone mit 128 GB Speicher zahlen soll, obgleich sie den selben Modem-Chip enthalten. Qualcomm hält rund 130.000 Patente im Mobilfunkbereich, weshalb es für Hersteller ausnehmend schwer wird das Unternehmen zu umgehen. Eigene Modems zu entwickeln wird für Apple hier voraussichtlich keine Option sein. Qualcomm, das auch bereits mit zahlreichen Wettbewerbsaufsichtsbehörden in den USA und Asien sowie in der EU im Streit liegt, zeigt sich nach wie vor von seiner Geschäftspraxis überzeugt und ist sicher, Apple werde seine juristischen Anstrengungen bald einstellen.
2 Gedanken zu „Unendliche Geschichte: Apple ärgert sich über Qualcomm-Steuer“
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