Facebook ist ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Es prüft eine Untersuchung wegen möglichem Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung gegen das Netzwerk.
Es sind ziemlich schwere Geschütze, die das Bundeskartellamt mit den Vorwürfen gegen Facebook auffährt, nicht weniger als die Angst vor sozialer Isolation würde das Unternehmen ausnutzen, um allerhand Daten über seine Mitglieder und potenzielle Mitglieder zu sammeln. Wer der Nutzung seiner Daten nicht zustimmt, wird aus der Gemeinschaft ausgesperrt, so etwa die Lesart des Anwalts Frederik Wiemer von der Kanzlei Heuking Kuehn Lueer Wojtek. „Melde dich an, um fortzufahren.“ Zum Problem werde das, weil Facebook eine dominante Stellung im Bereich der sozialen Netzwerke einnimmt.
It’s “more radical” than the EU’s Google case “because it asserts that privacy concerns can be antitrust concerns” and that consumers have a broader role than buyers of services in an economy, said Alec Burnside, an attorney at Dechert in Brussels.
Verbraucher werden vom Bundeskartellamt hier erstmals nicht nur als zahlende Nutzer angesehen, dadurch gehe der Ansatz der Behörde weiter als etwa das Verfahren der EU-Kommission gegen Google, das unlängst mit einer Rekordwettbewerbsstrafe seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Angst um die Privatsphäre könnte auch eine wettbewerbsrelevante Frage sein, so die Stoßrichtung der Kartellwächter. Erste Ergebnisse der Untersuchung sollen noch in diesem Jahr vorgelegt werden. Im Facebook-Mutterland sorgen Untersuchungen wie die gegen Facebook indes eher für verwirrtes Stirnrunzeln. Im Bloomberg-Gespräch werden Datenschutz und die Sorge um Privatsphäre ganz offen als eine typisch europäische Sache beschrieben, die auf deutlich diffizilere Art gehandhabt werde als in den USA.
7 Gedanken zu „Angst vor sozialer Isolation: Bundeskartellamt prüft Geschäftsmodell von Facebook“
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