31. Mai 2017

Marcel Gust

Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer hält viel von Twitter

Der ehemalige Microsoft-Chef, Steve Ballmer, hielt mit etwa 4 % der Twitter-Aktien einen der größten Anteile an der Nachrichtenplattform. Auf unserer Liste, potentieller Twitter-Aufkäufer stand Microsoft nicht zuletzt auch deshalb ganz oben. Auf der Code Conference erklärte Ballmer gestern, warum er eine große Position an Twitter hält: Hohe Gewinnerwartungen.

Twitter schreibt noch immer rote Zahlen

Twitter Aktienkurs bis 31.05.2017

Der Nachrichtendienst Twitter wurde vor über 11 Jahren gegründet. Vor 7 Jahren folgte die App für Smartphones und Tablets. Vor vier Jahren ging das Unternehmen schließlich an die Börse. Der Kurs der Aktie liegt derzeit mehr als 30 % unter dem einstigen Ausgabekurs von 24 US-Dollar. Denn bis heute schreibt das Unternehmen jedes Quartal neue Verluste. Allein im 1. Quartal 2017 fehlten 61,56 Milliarden Dollar zur schwarzen Null – dennoch war es das beste Ergebnis seit dem 2. Quartal 2013. Insgesamt belaufen sich die Verluste auf weit über 2 Milliarden.

Balmer glaubt an Twitters Erfolg

Ballmer hielt einst 4 % aller Twitter-Aktien. Wie viele der Papiere er derzeit hält, ist nicht klar, da er detailliertere Aussagen vermeidet. Er selbst spricht nur von „einem großen Prozentsatz.“ Mehr wird er aber nicht investieren, da er seine Ansicht über Investitionen in Aktien jüngst geändert hat und nun „zu Bonds und Indexfonds zurückkehren“ will.

Er teilt aber auch allgemeine Bedenken der Branche, dass Twitters CEO Jack Dorsey damit überfordert sein könnte, gleichzeitig noch als CEO für den mobilen Bezahldienst Square zu arbeiten. Wörtlich sagte er: „CEO für zwei Dinge zu sein, kann ich mir noch nicht einmal vorstellen.“

Dennoch hat er die Position noch nicht aufgegeben: Twitter „gibt Menschen die Chance direkt mit den Leuten auf der Welt zu kommunizieren, mit denen sie sprechen wollen.“ Daher bestehe „eine reelle Chance, es zu einem wertvollen Wirtschaftsgut zu machen“.

Übernahme-Gerüchte

Der ehemalige CEO von Microsoft bestreitet jedoch Gerüchte, denen zufolge Microsoft den Nachrichtendienst aufkaufen wollte, als er noch auf dem Chefsessel saß. Er hält es aber für möglich, dass Twitter letztlich von einem Unternehmen aufgekauft wird, für das Twitter wirtschaftlich interessant ist. Welche das sein könnten, spezifizierte er nicht. Wir haben letztes Jahr bereits einige Optionen erörtert:

Microsoft könnte die Technologien für einen Livestream von Informationen in Skype oder dem neu erworbenen LinkedIn verwenden oder den Microblogging-Dienst direkt in künftige Windows-Versionen integrieren.
Google konnte die Internetcommunity mit seinen eigenen Social-Media-Angeboten bisher nicht vom Hocker reißen. Twitter wäre eine Option, um an Informationen darüber zu gelangen, worüber die Menschen gerade sprechen und um passende Anzeigen auszuspielen.
Salesforce. Der Cloud-Computing-Spezialist könnte Twitter auf den Businessbereich fokussieren, um seine Produktlinie zu erweitern.
Amazon könnte ebenfalls nach neuen Apps suchen, um die Online-Verkäufe anzukurbeln und die Cloudgeschäfte zu auszubauen.
Facebook könnte seine Marktposition stärken.
Apple könnte Twitter in seinen Messenger integrieren und mit Twitter endlich ein Standbein in den Sozialen Netzwerken sichern.

[via TechCrunch]

11 Gedanken zu „Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer hält viel von Twitter“

  1. ‚500 dollars for an Phone!?‘ Was Balmer sagt interessiert micht nicht aber ich mag Twitter und hoffe, dass es erfolgreicher wird.
  2. Recht hat er auf jeden Fall. Halte auch nichts von Twitter. Spielzeug für Kinder wie viele andere Soziale Medien auch.
  3. Normalerweise ist das ja immer ein gutes Zeichen wenn sich prominente Persönlichkeiten für einen Aktienwert stark machen. Hier bei ihm bin ich mir nicht sicher ob es eher der Aktie schadet.
  4. „Allein im 1. Quartal 2017 fehlten 61,56 Milliarden Dollar zur schwarzen Null – dennoch war es das beste Ergebnis seit dem 2. Quartal 2013. Insgesamt belaufen sich die Verluste auf weit über 2 Milliarden.“ Irgendwas stimmt hier nicht: Im ersten 1/4 des Jahres 2017 über 61 Milliarden USD Verlust und dann „insgesamt“ doch nur „weit über 2 Mrd. USD“ Verlust?

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