Shortnews: Live, viral und blutig. So haben wir im Juli 2016 einen Artikel über Facebooks Live-Video Funktion überschrieben und sollten damit leider Recht behalten.
Denn: Live-Videos schaffen Menschen eine Plattform, die eigentlich keine Plattform verdient haben. Was wäre, wenn Terroristen ihre Anschläge künftig immer live filmen würden – und damit tausende Menschen schockieren und Nachahmer ermutigen? Wenn Blut und Schüsse in Videos künftig Alltag sind? Und Vergewaltigungen ganz ungeniert live übertragen werden könnten? All das ist bereits geschehen. Auch in den jüngsten Tagen. Erst filmte ein Amerikaner, wie er einen wahllosen Passanten erschoss. Ein wenig später übertrug ein Mann in Thailand live in dem Netzwerk, wie er erst seine Tochter tötete und dann sich selbst. Die Clips blieben stundenlang online.
Nun hat Zuckerberg reagiert und sein Team deutlich ausgeweitet. Bisher mussten die „Millionen Hinweise pro Woche“ von gerade einmal 4.500 Mitarbeitern geprüft würden. Das soll sich ändern: 3.000 neue Kontrolleure verspricht Zuckerberg im Laufe des Jahres weltweit. Gegen Pornografie, Gewalt und auch gegen Hasskommentare. Wir werden sehen, ob sich in dem Netzwerk etwas tut. Denn bisher entlarvte die Live-Funktion vor allem eines: Fehlende Kontrolle über die Inhalte von Facebook. Ausgerechnet in Zeiten, in denen mehr Kontrolle notwendig wäre.
6 Gedanken zu „Facebook stellt 3000 neue Kontrolleure für Live-Videos ein“
Die Kommentare sind geschlossen.