Still und heimlich veröffentlichte Apple neben neuen Armbändern für die Apple Watch und einem roten iPhone am Dienstag auch ein neues iPad. Wie schlägt sich das neue Modell gegenüber seinem Vorgänger und womit kann das iPad Pro dann noch punkten?
Stilles Update
Am Dienstag schloss Apple zwischen 8:00 und 13:30 Uhr seinen Online-Store, um still und heimlich neue Produkte einzuführen. Die Frühjahrskollektion umfasst neben neuen Armbändern für die Apple Watch und einem roten iPhone 7 (und 7 Plus) überraschend auch neue iPads. Eigentlich hatten wir hierfür ein dediziertes Frühjahrs-Event erwartet, doch dafür waren die Änderungen nicht spektakulär genug.
Das neue iPad
Im Wesentlichen ist der, schlicht als iPad bezeichnete, Nachfolger des iPad Air 2 nämlich mit seinem Vorgänger identisch: Das Design ist gleich geblieben, das neue Modell in denselben drei Farben erhältlich, es setzt auf das gleiche Display mit einer Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixeln (264 ppi) sowie auf die gleichen Kameras (1,2 Megapixel vorn und 8 Megapixel hinten) mit der Möglichkeit, Full-HD-Videos aufzunehmen. Da es die gleiche Akkulaufzeit aufweist, nehmen wir eine gleich große Batterie an. Ebenfalls unbestätigt, aber höchst wahrscheinlich ist die Verwendung des gleich Arbeitsspeichers von 2 GB.
Technisch punktet das neue iPad lediglich mit dem besseren A9 Prozessor aus dem iPhone 6S, welches entsprechend von einem besseren M9 Co-Prozessor unterstützt wird. Dem A9X-Pozessor des iPad Pro oder gar dem A10-Prozessor im iPhone 7 und iPhone 7 Plus muss sich das neue iPad trotzdem weiter geschlagen geben. Einziges Manko ist das nicht laminierte Display. Dadurch wird das neue iPad 1,5 Millimeter (beziehungsweise rund 23 %) dicker. Außerdem ist es etwa 30 Gramm (circa 7 %) schwerer.
Gleichzeitig ist der Einstiegspreis, für Apple eher ungewöhnlich, von 429,- € für das iPad Air 2 auf 399,- € für das neue iPad gesunken – und das, obwohl der Wechselkurs für uns momentan eher ungünstig steht.
Der Pro-Aspekt
Dem iPad Pro steht das neue iPad weiterhin in vielen Punkten nach: Das iPad Pro besitzt einen stärkeren A9X-Prozessor, ein doppelt so schnelles LTE-Modul, eine Hauptkamera mit 12 Megapixeln, die Live Photos und Videos in 4K-Auflösung aufnehmen kann. Die Frontkamera ist mit einer Auflösung von 5 Megapixeln ebenfalls deutlich schärfer. True Tone Flash und Retina Flash sorgen beim Fotografieren für bessere Beleuchtung. Das iPad Pro kann Inhalte auf seinem True Tone Display im deutlich größeren P3-Farbraum darstellen. Eine Anti-Reflex-Beschichtung verringert dabei störende Reflexionen. Gleich vier Stereo-Lautsprecher sorgen auf dem iPad Pro für einen deutlich besseren und lauteren Sound. Zudem besitzt das iPad Pro einen Dock-Connector zum Anschluss von Hardware wie Tastaturen und unterstützt die Verwendung des Apple Pencils.
Dadurch, dass das neue iPad nun dicker und schwerer ist, erbt das iPad Pro außerdem die namensgebenden Aspekte des iPad Air 2. Damit bleibt das iPad Pro das Modell für Nutzer mit höheren Ansprüchen.
Fazit: Mehr Leistung für weniger Geld
Alles in allem kann man das stille Update als konservative Modellpflege bezeichnen. Wer bereits ein iPad Air 2 besitzt, findet in dem neuen iPad keine markanten Kaufargumente; denjenigen, die sich gerade ohnehin ein iPad kaufen wollten, dürfte das kleine Update und der günstigere Preis gelegen kommen.
Zugleich steigt damit die Konkurrenzfähigkeit des iPads gegenüber günstigen Android-Tablets. Ein wichtiger Punkt, um die Akzeptanz von Bildungseinrichtungen zu erlangen, aber auch Teil einer neuen Preis-Strategie, mit der Apple neue Käufergruppen ansprechen will.
Anspruchsvollere Anwender finden im iPad Pro weiter eine leistungsstarke Alternative, dessen 12,9-Zoll-Variante im Laufe des Jahres ebenfalls ein Update spendiert bekommen könnte.
Obwohl mit einem rahmenlosen 10,5-Zoll-iPad, einem Update des 12-Zoll-Macbooks, neuen Desktoprechnern und der finalen Version von iOS 10.3 noch einige Punkte unserer Wunschliste offen geblieben sind, scheint ein Frühjahrs-Event nun eher unwahrscheinlich.
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67 Gedanken zu „Das neue iPad im Vergleich: Mehr bekommen, weniger zahlen?“
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