Mit rund 30 Millionen zahlenden Abonnenten gehört Spotify zu den Spitzenreitern der aktuell verfügbaren Steamingdienste. Apple liegt mit seinem eigenen Dienst Apple Music derzeit mit der Hälfte bei rund 15 Millionen zahlenden Nutzern. Sicher ist, dass hier viel Geld fließt und jede Entscheidung von großer Bedeutung sein kann. So auch das derzeit anstehende App-Update der Spotify-App, das von Apple keine Freigabe erteilt bekommt. Gründe hierfür seien angeblich die zur WWDC bekannt gegebenen neuen Richtlinien.
Das Update der Spotify-App wartet bereits seit einigen Tagen auf eine Freigabe seitens des US-amerikanischen Unternehmens. Apple winkt die neue Version jedoch nicht durch und gibt als Grund bekannt, dass neue Richtlinien Schuld seien, die zur WWDC angekündigt wurden. Am 26. Juni reichte Spotify dann erstmals eine Klage ein, die durch den Anwalt Horacio Gutierrez vollzogen wurde. Hier heißt es, dass Apple Spotify mit der Ablehnung des App-Updates einen erstzunehmenden Schaden zufügen würde. Auch die Spotify-Nutzer würden darunter leiden, wenn solche Update-Prozesse behindert werden.
Apple verdient mit Spotify gutes Geld
Der eigentliche Grund für Apple’s Verhalten könnte eine Änderung des Abrechnungssystems sein, dass Spotify künftig einführen möchte. So bietet Apple App-Betreibern die Möglichkeit ein komfortables In-App-Kaufsystem in die eigene App einzuprogrammieren, um Käufe schneller innerhalb der App abwickeln zu können. Apple erhält hierfür natürlich eine saftige Provision von nicht unerheblichen 30 Prozent. Das sorgt bei einer Reichweite wie der des Musik-Streaming-Dienstes Spotify für deutliche Einnahmen.
Spotify möchte nun – mit dem neuen App-Update – auf genau diesen Service von Apple verzichten und Neukunden und Abonnenten zum externen Bezahlen verweisen. Gelockt werden sollen potenzielle Kunden mit einem drei Monate Streaming-Service für nur drei US-Dollar, wenn sie nicht in der iOS-App, sondern ihre Buchung auf der Spotify-Webseite vornehmen würden.
Zur eben genannten Aktion ist ein Streit vorausgegangen, der nun jedoch gegipfelt wird. Apple forderte Spotify darauf hin auf weiterhin auf die gewohnten iTunes-Abrechnungsmethode zu setzen – denn Apple will mit Spotify auch künftig Gewinne erzielen. Spotify will jetzt aber nicht mehr mitspielen. Durch die Ablehnung des Spotify-App-Updates schadet Apple Spotify nicht unerheblich, was auch Spotify-Anwalt Gutierrez deutlich macht.
So erläutert er in einer Stellungnahme, dass das jüngste Beispiel der Update-Ablehnung seitens Apple ernsthafte Bedenken aufwerfe und sowohl unter US- als auch unter EU-Wettbewerbsrecht nicht zu vertreten sei. Apple habe den Schritt nicht klar durchdacht und erzeuge nun ein allgemein beunruhigendes Verhaltensmuster in dieser Diskussion. Er beendet seine Aussage mit den Worten, dass man Apple nicht tatenlos zusehen könne, wie das Unternehmen den Genehmigungsprozess der Apps in den App Store als regelrechte Waffe einsetze. Offizielle Stellungnahmen von Spotify oder Apple sind derzeit nicht bekannt.
Da sind wir wieder beim Thema: Apples große Machtposition.
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