Wie ich euch hier schon verriet nutze ich als Hauptrechner ein 15″ MacBook Pro Retina (Late 2013). Diesen in der höchsten Ausstattung die es damals zu bestellen gab. Dieser Computer kam mit OS X 10.8 ins Haus und erhielt im Jahreszyklus erst OS X 10.9, OS X 10.10 und dann OS X 10.11 als Update. In diesen Jahren wurde allerlei Software installiert und auch deinstalliert. Mein alltäglicher Browser war zu damaligen Windowszeiten schon immer der von Mozilla und dieser wurde und blieb es auch auf dem Mac – denn die Vielfalt an Add-ons macht ihn zu einem Meisterstück der Produktivität. Bis auf das Löschen der gesamten Firefox-Chronik, wurde nie ein Cache auf dem Mac-System von mir angetastet. Nach all den Jahren wollte ich meinem System nun mal einen tiefen Scan unterziehen, um etwaige Programmleichen und überflüssige Dateien aufzuspüren.
CleanMyMac 3 ist die neuste und bekannteste Version aller Programme zur Optimierung und Säuberung von Apple-Computern. Immer wieder stolperte ich in den letzten Jahren über diese Software von MacPaw und so legte ich mir die neuste Version einmal zu. Der Kostenpunkt von 39,95€ befindet sich für mich hier in einem normalen und angemessenen Preisfeld für Software. Die Installation erfolgt wie bei jedem Mac-Programm. Image-Datei herunterladen, öffnen und das Programm einfach per Drag&Drop in den Programmordner ziehen – fertig. Nach der Programmöffnung erfolgt die Eingabe des Lizenzschlüssels, um die Software in vollem Umfang nutzen zu können. Mit einem Klick auf „Scannen“ durchsucht das Programm den ganzen Mac auf etwaige Anlaufpunkte an denen gearbeitet werden kann. Dies dauerte bei meinem zur Hälfte gefühltem 1TB-Flashspeicher ca. drei Minuten.
12.05GB könnte das Optimierungsprogramm nun von meinem Mac löschen – Dateien von denen es denkt, dass sie einfach weg können. Aber nicht mit mir, denn man möchte schon gerne wissen was da genau gelöscht werden soll. Und hier sollte jeder meinen Rat befolgen und ebenso das zu Löschende betrachten. Wählt man in der linken Leiste „Systemreste“ und klickt hier auf „Details ansehen“ so erfolgt eine detaillierte Übersicht der gefundenen Daten.
Eigentlich möchte das Programm hier alles Gefundene löschen und wählt es auch an, aber hört auf mich und wählt gewisse Punkte bitte ab. Der Punkt „User-Cache-Dateien“ wirkt bei jedem Mac-System sehr groß, doch dieser Punkt sollte nich angewählt bleiben und die Daten somit nicht gelöscht werden. Dort liegen von Programmen angelegte Schnellstartdateien, welche Programmstarts beschleunigen und absolut nötig sind. Löscht ihr sie, so werden sie von jedem Programm beim Erstaufruf erneut mühsam erstellt/angelegt. Auch sollten die Sprachdateien nicht gelöscht werden. Auch wenn ihr den Mac nur in einer Sprache verwendet, belasst die restlichen Sprachdateien auf dem System, denn nach dem Löschen kommt es dadurch im Nachhinein immer wieder mal zu Systemfehlern. Ihr seht auf dem Screenshot oben genau was von mir abgewählt und angewählt wurde. Programmreste beinhaltet alle Überbleibsel von längt deinstallierten Programmen aus der Vergangenheit. Auch die Systemprotokolle kann man getrost mal weglöschen, um sie sauber und frisch anlegen zu lassen.
„Foto-Datenreste“ und „Mail-Anhänge“ ignoriere ich bewusst, denn ich nutze erstens nicht die für mich überflüssige Foto-App auf dem Mac und katalogisiere außerdem Mails per Hand. Fotos werden bei mir altmodisch in Ordnern und Unterordnern sortiert/archiviert. Mails mit großen Anhängen gibt es bei mir selten und wenn dann werden die Anhänge darin gesichert und die Mail selbst gelöscht. Also auf zum Optimierungspunkt „iTunes-Datenmüll„. Ihr seht, dass ich den „iTunes-Cache“ abgewählt habe, denn das würde alle aus dem iTunes-Store geladenen Cover-Arts aus meiner Musikbibliothek löschen – jeder Musiksammler wie ich würde laut aufschreien, wenn etwas an seiner Musiksammlung geändert werden würde. Interessanter sind da schon eher die Punkte „iOS-Softwareaktualisierung“ und „iOS-Geräte-Backup„. Hier lagen schlicht veraltete Backups von iOS-Geräten, die es bei mir schon gar nicht mehr gibt. Ebenso lagen hier Firmwareversionen, die ich mal für Wiederherstellungen von iOS-Geräten herunterlud. Diese Ansammlung ist nicht relevant, also kann dieser Müll getrost weg.
Der „Papierkorb“ ist als Punkt eher nicht relevant, denn diesen löscht man manuell sowieso ab und an zwischenzeitlich selbst. Den Müll bringt man täglich raus – so denke ich auch auf dem Mac. „Große & alte Dateien“ ist ein Punkt der euch genau diese Dateien in einer Liste aufzeigt. So werden euch auf dem Mac abgelegte Filme beispielsweise hier aufgezeigt. Wer hier einige Dinge sieht, die er definitiv nicht mehr braucht, der kann sie anwählen und löschen lassen. Die bei mir gefundenen Dateien sind für mich alle von Bedeutung und daher ist der gesamte Punk von mir abgewählt wurden. Wir sind durch mit der Auswahl der Dateien die nun gelöscht werden sollen und mit einem Klick auf „Löschen“ beginnt die Säuberung des Systems.
Ich mag den Punkt „Deinstallation“ sehr, denn darüber erlangt man einen ausgesprochen detaillierten Einblick auf die Ansammlung installierter Programme. Man sieht deren Speicherverbrauch auf dem System und ebenso deren Aufgliederung in Ordnern und Unterordnern. Wählt man gewisse Programme an und klickt auf „Deinstall.“ so werden diese rückstandslos vom System entfernt – also anders, als würde man das Programm wie bisher nur einfach vom Programmordner in den Papierkorb ziehen und weglöschen.
Unter „Wartung“ sollte jeder Nutzer für sich selbst mal reinschauen und entscheiden, ob er hier etwas ausführen möchte. Hier werden vor allem Index-Dateien optimiert, um somit E-Mails in der Mail-App schneller aufzuspüren. Ebenso kann aber auch die Indexdatei der Spotlight-Suche gelöscht werden, wodurch die Indexierung erneut beginnt und etwaige Fehler nicht mehr mit in den Wortindex aufgenommen werden. Dieser Punkt unter anderem auch das Überprüfen des Startvolume und das Reparieren der Zugriffsrechte – letztere Punkt wurde von Apple aus ungeklärten Gründen mit OS X 10.11 aus dem Festplattendiestprogramm entfernt. Genau dieser Punkt kann aber ab und an helfen ein sich fehlverhaltenes System wieder fehlerfrei zu machen.
Einer der aber interessantesten Menüpunkte ist für mich „Datenschutz„. Hier werden Programme aufgelistet, welche bisher persönliche Daten speicherten und sammelten. So auch mein Firefox und dessen gesamte Chronik. Mit einem klick angewählt und gesäubert. Auch werden alle iMessage-Nachrichten und Anhänge aufgelistet. Bei mir waren hier 910-iMessage-Anhänge gelistet (Bilder, Videos, Dokumente). Ich entschied mich hier iMessage diesen Ballast mal abzunehmen und alles zu löschen – die nachrichten selbst verließ ich aber auf dem System. Ihr entscheidet hier für euch selbst.
„Erweiterungen“ listet allerlei Softwarezubehör auf. So lassen sich hier einfach und simple die Dienste anwählen und entfernen, welche zuvor eventuell bei einem Systemstart permanent nervten. Ich fand hier Anmeldeobjekte von Programmen die für mich keine Relevanz hatten, da ich sie nicht mehr nutzt, deren Schnellstartobjekt aber trotzdem immer mitstarteten – ein Beispiel ist hier CopyClip.
Mit dem „Vernichter“ löscht ihr ausgewählte Dateien sicher und zuverlässig vom System. Diese können nach dem Vernichten nicht mehr wiederhergestellt werden. So könnt ihr auch Dateien auf einer externen Festplatte restlos vernichten lassen, um die Festplatte als wirklich leer betrachten zu können. Funktioniert statt auf externen Festplatten natürlich auch mit Dateien auf USB-Sticks.
Wie ihr seht ist CleanMyMac 3 ist ein sehr umfangreiches Programm für den Mac und eine gute Anschaffung, um ab und an mal das System durchzuscannen und gewisse Punkte zu kontrollieren – ihr solltet es aber nicht übertreiben. Ich empfehle alle drei Monate einen Scan durchzuführen und die gefundenen Punkte zu betrachten. Bitte schaut euch die gefunden Dateien erst an, bevor ihr sie anwählt und dadurch zum Löschen freigebt. Gelöscht ist nämlich gelöscht! Befolgt meine oben beschriebenen Ratschläge und ihr erlangt ein sauberes und optimiertes Mac-System, was gefühlt flüssiger und schneller läuft. Mehr Optimierung braucht es wirklich nicht und so ist dieses Programm das einzige seiner Art das auf meinem Mac installiert ist. Achja – ein Mac muss nicht defragmentiert werden. Diese komischen Dinge kennt nur ein Windowssystem. Ein Mac mit Festplatte oder Flashspeicher sortiert sich seine Daten ganz automatisch im Hintergrund – ein Mac mit Fusion-Drive ebenso.
Das Programm kann hier als Download gekauft und geladen werden.
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