Die diesjährige WWDC könnte tatsächlich das "Epizentrum der Veränderung" werden. Laut einem aktuellen Bericht von 9to5Mac soll Apple nämlich ein Google Now-ähnliches Feature für iOS 9 vorstellen – zusammen mit Augmented Reality Karten und einer Siri API.
Nach jahrelanger Arbeit könnte es nun soweit sein: Apple stellt einen Google Now Konkurrenten vor. Dass dieser kommt, war nach der Übernahme der iPhone-App "Cue" 2013 schon fast klar. "Proactive" – so der interne Name des Features – soll die Evolution der Spotlight-Suche darstellen. In ihr soll eine Art "Hub" entstehen, in dem Informationen aus Kontakten, Kalender, Passbook und Drittanbieter-Apps zusammenfließen.
Im Artikel von 9to5Mac heißt es genauer:
Wie Google Now wird Proactive basierend auf den Daten des Nutzers und Benutzungsmustern [des Nutzers] rechtzeitig Informationen bereitstellen. Allerdings werden dabei insbesondere die Privatsphäreneinstellungen des Nutzers beachtet.
Proactive soll sich links vom Homescreen befinden. Genau dort fand man auch die Spotlight-Suche vor iOS 7 auch. Eine Suchleiste wird es selbstverständlich weiterhin geben.
Mit der Zeit wird Proactive den Nutzer zudem besser kennenlernen. Wacht man beispielsweise um 9 Uhr auf und öffnet als erstes Facebook, wir man im Hub um 9 Uhr einen Button finden, um Facebook direkt zu öffnen. Ein weiteres Beispiel: Ruft man jeden Sonntag seine Mutter um 13 Uhr an, wird ein Button mit "Rufe Mama an" erscheinen. Zur Frühstücks-, Mittags- oder Abendessenzeit erscheinen zudem, basierend auf dem jeweiligen Standort, Erfahrungsberichte von Restaurants in der Nähe. Sollte das Ganze so umgesetzt werden, dürfte sich Apple also einige Vorwürfe von Google anhören lassen.
Augmented Reality in der Karten-App
Für Proactive arbeitet man in Cupertino auch kräftig an der Apple Maps. So hat man angeblich das "Points of Interest"-System (POI) überarbeitet. Einmal soll man per Augmented Reality Geschäfte oder Sehenswürdigkeiten um sich herum entdecken können. Zusätzlich gibt es das sogenannte "Browse around me" (Suche um mich herum) Feature, das Attraktionen in der Nähe anzeigt.
Augmented Reality in Maps könnte für Geschäfte durchaus von Interesse sein: Hält der Nutzer sein iPhone hoch und zeigt beispielsweise auf ein Restaurant, könnte man das Menü oder die Tageskarte ganz einfach einsehen. Aber Achtung: Während das "Around me" Feature für einen Release in iOS 9 sehr wahrscheinlich ist, könnte Apple mit Augmented Reality noch ein bisschen warten – noch ein Maps-Desaster würde dem Konzern nicht gut tun.
Siri mit API – Aber nur zum Teil
App-Entwickler träumen schon seit Jahren von einer Siri API. Und dank Jailbreak wurde schon öfter demonstriert warum. Am 8. Juni wird Apple diesen Wunsch offenbar erfüllen – allerdings nur zum Teil. Die Quellen von 9to5Mac notieren, dass die Kalifornier eher eine reduzierte API mit dem Namen "Breadcrumbs" (Brotkrümel) freigeben werden. Grund ist erneut die Sicherheit: Apple habe Angst, dass Befehle missinterpretiert werden und sensible Daten möglicherweise an die falsche Drittanbieter-App gesendet werden. Mit Breadcrumbs werden also nur Teile von Apps indexiert.
Ein Beispiel: Schaut man bei Netflix des Öfteren eine bestimmte Kategorie, kann diese spezielle Kategorie von Siri geöffnet und durchforstet werden – andere allerdings nicht. Ob es im Endeffekt so kommt, bleibt abzuwarten. In knapp anderthalb Wochen wissen wir mehr.
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