2. Juli 2025

Roman van Genabith

Neue Massenentlassungen: Microsoft streicht rund 9.000 Stellen

Bei Microsoft rollt die nächste Kündigungswelle: Der Windows-Konzern kündigte heute umfassende Stellenstreichungen an. Dabei soll es Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen treffen. Zuletzt hatten bereits andere US-Tech-Konzerne zahlreiche Mitarbeiter freigesetzt.

Microsoft hat am Mittwoch bekannt gegeben, rund 9.000 Stellen abzubauen. Die Maßnahme betrifft weniger als 4 Prozent der weltweiten Belegschaft und erstreckt sich über verschiedene Abteilungen, Regionen und Erfahrungsstufen. Das berichtet CNBC unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person.

Die Ankündigung erfolgt am zweiten Tag des neuen Geschäftsjahres 2026. Traditionell nimmt der Technologiekonzern mit Sitz in Redmond, Washington, zu diesem Zeitpunkt größere Umstrukturierungen vor. „Wir setzen weiterhin notwendige organisatorische Veränderungen um, um das Unternehmen und unsere Teams optimal auf den Erfolg in einem dynamischen Marktumfeld auszurichten“, so ein Microsoft-Sprecher in einer E-Mail.

Schon mehrere Kündigungswellen bei Microsoft dieses Jahr

Bereits im bisherigen Kalenderjahr hatte Microsoft mehrere Entlassungsrunden durchgeführt. Im Januar wurde weniger als 1 Prozent der Stellen gestrichen, basierend auf Leistungsbewertungen. Im Mai folgte der Abbau von mehr als 6.000 Jobs, im Juni kamen weitere mindestens 300 hinzu. Zum Stand Juni 2024 beschäftigte Microsoft weltweit 228.000 Menschen. Bereits 2023 hatte das Unternehmen rund 10.000 Stellen gekappt.

Die bislang größte Entlassungswelle in der Firmengeschichte erfolgte im Jahr 2014, als Microsoft im Zuge der Übernahme der Nokia-Gerätesparte rund 18.000 Jobs strich.

Wie schon bei den Entlassungen im Mai, zielt Microsoft laut Insiderangaben darauf ab, Managementebenen abzubauen und die Hierarchie zwischen einzelnen Fachkräften und der Konzernspitze zu verkleinern.

Trotz der Kürzungen ist Microsoft wirtschaftlich stark aufgestellt. Im März-Quartal erwirtschaftete das Unternehmen knapp 26 Milliarden US-Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 70 Milliarden, deutlich über den Erwartungen der Wall-Street-Analysten. Damit gehört Microsoft weiterhin zu den profitabelsten Konzernen im S\&P-500-Index.

Für das Juni-Quartal prognostiziert das Management ein Umsatzwachstum von etwa 14 Prozent im Jahresvergleich, getrieben durch die starke Nachfrage nach Azure-Cloud-Diensten und Office-365-Abonnements im Unternehmensbereich.

Auch andere Softwareanbieter haben 2025 ihren Personalbestand reduziert, darunter Autodesk, Chegg und CrowdStrike. Am selben Tag meldete der US-Gehaltsabrechnungsdienstleister ADP, dass die Privatwirtschaft in den USA im Juni rund 33.000 Stellen verloren habe, ein recht starker Rückschlag, nachdem Volkswirte mit einem Zuwachs von 100.000 gerechnet hatten.

Schreibe einen Kommentar