Bei X kann jeder ein blaues Häkchen an seinem Profil bekommen, der dafür zahlt. Das war mal anders. Als X noch Twitter war, erhielt den blauen Haken nur, wer beweisen konnte, das er ist, wer er ist und vor allem, dass er etwas zu sagen hat. Die EU möchte die neue Praxis der bezahlten Verifizierung unterbinden und hat dabei einen wichtigen Punkt.
Twitter-Nutzer früherer Jahre kennen das noch: Wer den blauen Haken hatte, war damals wer. Sportler hatten ihn, Prominente, Politiker, zumindest einige, Organisationen und Firmen sowieso.
Kaufen konnte man ihn nicht, man erhielt ihn entweder ungefragt von Twitter, wenn man Bundeskanzlerin oder Tim Cook war oder man konnte ihn beantragen.
Wer das tat, musste zeigen, dass er oder sie eine Person des öffentlichen Lebens oder sonst wie relevant war, es gab einige, nicht immer ganz nachvollziehbare Methoden, wie man das tun konnte. Und heute?
Wer ist Mike Josef?
Heute könnte ich hingehen, mir ein Konto auf X machen und mich Tim Cook nennen. Dann würde ich mir eine Verifizierung kaufen und posten, dass das iPhone jetzt auf Android umgestellt wird. Joiii, das wäre ein Spaß!
Gut, wahrscheinlich würde das mit Tim Cook nicht klappen, die ganz großen Namen dürften auch auf dem X von heute noch irgendwie vor solchen Späßen geschützt sein. Aber was ist mit Mike Josef?
Würde ein verifiziertes X-Konto von Mike Josef posten, alle Frankfurter Bürger ab Jahrgang 2010 müssen ab sofort eine Gen-Z-Steuer von 20% auf alle Güter des täglichen Lebens zahlen, weil sie so nervig sind, ich bin sicher, da würden ein paar Leute auch recht sparsam gucken.
Wer Mike Josef ist, darf jeder bei Interesse selbst herausfinden. Und wieso es gut und wichtig ist, dieser Unart der gekauften Verifizierung auf Social Media-Plattformen einen Riegel vorzuschieben, dürfte auch klar sein. Was mich einzig daran stört ist, dass das so lange gedauert hat.
7 Gedanken zu „Kommentar: Wieso bezahlte X-Verifizierungen verboten gehören“
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