21. Oktober 2022

Patrick Bergmann

Netflix: Gebühr für Passwort-Sharing soll Anfang des Jahres starten

Der Wettbewerb auf dem Markt der Videostreamingdienste wird immer härter, dies musste Netflix leidvoll erfahren. Deshalb ist man dabei, neue Funktion auszuliefern, mit dessen Hilfe man sich für die Zukunft rüsten will. Eine der Änderung betrifft das allseits beliebte Teilen des Passworts, was Netflix ein Dorn im Auge ist. Schon kommendes Jahr will man dem einen Riegel vorschieben und zusätzlich abkassieren. 

Teilen des Passworts nur gegen eine Extragebühr

Den eigenen Angaben zufolge schauen aktuell weltweit rund 100 Mio. Kunden Inhalte, ohne dafür zu bezahlen. Möglich macht dies das geteilte Passwort. Kunden verstoßen damit gegen die AGB, doch rigoros verfolgt hat der Anbieter dies nicht – obwohl immer mal wieder angedroht. Stattdessen experimentierte man in Südamerika mit einer zusätzlichen Option, Geld dafür zu verlangen. Diese Tests sind erfolgreich verlaufen, denn im Rahmen seiner Quartalskonferenz kündigte man an, diese entsprechende Funktion schon im Frühjahr 2023 ausrollen zu wollen. Kunden wird dann als Untermenü eine Option angeboten, die es erlaubt, einen zusätzlichen Nutzer mit seinem Passwort zu versorgen

Noch keine konkreten Preisangaben

Wie genau die preisliche Ausgestaltung aussehen soll, ist indes noch unklar. Bei den eingangs erwähnten Tests in Südamerika lag die Gebühr umgerechnet bei 2,99 US-Dollar. Rechnen wir das auf die hiesige Kaufkraft um und legen die Preise für die aktuellen Tarife zugrunde, dürfte die zusätzliche Gebühr bei rund 4,00 Euro liegen. Das wäre durchaus ein fairer Deal, denn der werbefinanzierte Tarif soll 4,99 Euro kosten, bietet aber weder 4k, noch Dolby Atmos oder Offline-Downloads an. Gleichwohl ist dies reine Spekulation, Netflix könnte genauso gut auch einen Preis von rund 10 Euro nehmen, um den Druck zum Abschluss eines eigenen Abos zu erhöhen.

5 Gedanken zu „Netflix: Gebühr für Passwort-Sharing soll Anfang des Jahres starten“

  1. Das ist genau der falsche Ansatz, den schon viele Firmen beim verkauf digitaler Musik Anfang der 2000er gemacht haben. Kopierschutz, alles verschließen, es dem Nutzer so schwer und unbequem wie möglich machen, damit nicht 1 Cent verloren geht. iTunes hatte dann einen viel freieren und ungezwungeneren Ansatz und hat deswegen auch funktioniert.
  2. Äh einen Moment bitte. Ich finde ihr seit da nicht ganz fair! Wie würdet ihr das finden, ihr betreibt ein Lokal und bietet „All you can eat“ an ein Kunde kommt, zahlt, knallt sich den Teller voll und geht raus auf den Parkplatz und gibt es jemand anderem, kommt rein, isst und nebenbei bringt er noch einen Teller raus… mal nachdenken über was man hier absaut. Das hat nichts mit dem Preisleistungsverhältnis und der Vorgehensweise von Netflix in den anderen Bereichen zu tun.
    • Würde ich besser finden soweit man noch Gewinn macht. Als das der Kunde überhaupt nicht kommt. Außerdem bezahlt man im Vergleich zu den anderen Streaming Anbieter ja schon mehr.

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