Apple hat offenbar einen neuen Weg gefunden, Entwickler um ihre Einnahmen zu bringen und seinen eigenen Erlös im App Store zu maximieren: Das Unternehmen schaltet hierzu Anzeigen, die potenzielle Kunden direkt in den App Store leiten. Käufe und Abo-Buchungen werden daraufhin zumeist über iTunes und mit Provision abgewickelt.
Apple versucht mit allen Mitteln, den App Store als Geldmaschine zu nutzen, was direkt auf Kosten der Entwickler geht: Nachdem man offenbar kurzfristig keine Chance mehr hat, die Möglichkeit für Entwickler, auch außerhalb von iTunes Zahlungen zu akzeptieren zu verhindern, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten, hat sich Apple bereits eine neue Strategie einfallen lassen, Geld auf seine Konten umzuleiten.
Zuletzt klagen vermehrt Entwickler, Apple habe damit begonnen, heimlich Anzeigen für die eigenen Apps zu schalten. Was zunächst nach einem willkommenen Support klingt, entpuppt sich schlussendlich als Schlag an den Hals. Denn die Google-Anzeigen für bestimmte Apps schaden deren Entwicklern gleich auf zweierlei Weise.
App-Entwicklern entgehen Millioneneinnahmen
Der erste Effekt ist, dass Kunden, die den Anzeigen folgen, direkt auf die Seite der jeweiligen App im App Store geleitet werden. Betroffene Apps sind etwa Babbel, Bumble, HBO, Masterclass, Plenty of Fish und Tinder, alles Apps, deren Geschäftsmodell auf einem Abo-, beziehungsweise. In-App-Kauf-Modell basieren. Einmal in den App Store gelockt, erfolgen dann zumeist auch die Buchungen von Abos über iTunes, wobei es zur Provision von Apple in Höhe von Anfangs 30% kommt, zitieren Medienberichte Quellen in der Entwicklergemeinde, die nicht namentlich genannt werden wollen.
Das andere Problem dabei ist, dass durch die Anzeigen Apples die Preise für Werbeplätze bei Google in die Höhe getrieben werden, was den betroffenen Unternehmen schadet, die selbst für ihre Produkte Anzeigen schalten wollen.
Durch diese Praxis entgehen den Entwicklern jährlich viele Millionen Dollar, heißt es, eine andere Folge ist aber auch, dass durch die Buchung über iTunes in der Wahrnehmung der Kunden hauptsächlich eine Bindung mit Apple geschaffen wird, nicht aber mit den Entwicklern der jeweiligen Apps, was sich direkt negativ auf die Markenbildung der betroffenen Dienste auswirkt.
6 Gedanken zu „Entwickler sauer: Apple-Werbeanzeigen sorgen für Millionenverluste bei Abos und In-App-Käufen“
Die Kommentare sind geschlossen.