28. August 2020

Roman van Genabith

Information über 30%-Abgabe: Apple blockiert Facebook-Update

Facebook ist mit dem Versuch gescheitert, Gewerbetreibende darüber zu informieren, dass Apple 30% der Erlöse von Online-Veranstaltungen für sich behält. Hintergrund des Streits ist die bekannte Provision auf App Store- und In-App-Käufe, die Apple für alle Geschäfte auf seinen Plattformen erhebt.

Facebook konnte eine geplante Änderung in seiner App für iOS nicht wie geplant umsetzen: Sie betraf eine Mitteilung in Zusammenhang mit einer Funktion, die das soziale Netzwerk vor wenigen Wochen eingeführt hatte. Eine neue Online-Plattform erlaubt es Gewerbetreibenden und Kleinunternehmen, Veranstaltungen über Facebook abzuhalten. So können etwa Gesangsstunden, Sprachkurse oder andere Bildungsinhalte online vermittelt werden, die sonst im Rahmen physischer Treffen ablaufen.

Facebook hatte hier bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass Apple den Unternehmen auf der eigenen Plattform schade, die ohnehin schon durch Corona gebeutelt wurden, Apfelpage.de berichtete. Nachdem man Apple nicht überzeugen konnte, für die neue Funktion auf die 30%-Abgabe zu verzichten, wollte man einen anderen Weg gehen: Facebook plante, allen iOS-Nutzern der neuen Online-Kursplattform eine Nachricht anzuzeigen, in der sie darüber informiert werden, dass ihnen 30% ihrer Einnahmen verloren gehen und zwar durch Apple. Ziel war wohl, Teile der Wirtschaft gegen Apple aufzubringen.

Apple spricht von „irrelevanten Informationen“

Man kann nun von diesem Manöver halten, was man will. Apple reagierte allerdings ebenfalls eher angestrengt darauf. Wie aus Agenturberichten hervorgeht, hat Apple ein Update der iOS-App von Facebook abgelehnt, das die neue Nachricht an Kleinunternehmer und Selbstständige enthalten sollte. Die Ablehnung begründete Apple mit einer weiteren Regel der App Store-richtlinien, gegen die Facebook mit der Info verstoßen haben soll: Diese verbietet es Apps, „irrelevante Informationen“ anzuzeigen. Über die Rechtmäßigkeit des Umstandes, dass Apple mit seiner 30%-Abgabe nicht nur in den Geschäftsprozess von Facebook als App Store-Akteur, sondern auch in die Geschäfte von Dritten eingreift, ließe sich sicherlich diskutieren.

13 Gedanken zu „Information über 30%-Abgabe: Apple blockiert Facebook-Update“

  1. Der Widerstand gegen Apple wächst von Woche zu Woche, Apple wird das nicht auf Dauer aussitzen können. Das ist alles nur der Anfang und kann Apple sehr viel Geld kosten.
    • Welche mächtigen Unternehmen gibt es denn,die neben Google und Apple einen Play/App-Store anbieten? Das ist eine Retourkutsche von Facebook,weil ( wie schon berichtet wurde ) unter iOS 14 Fratzenbook viele Werbeeinnahmen wegbrechen könnten.
  2. Immer die gleiche Diskussion, es soll endlich ein alternativer Store her oder Sideloading ermöglicht werden. Endlich Software 4 free. 👍
    • Genau,wo jeder Müll eingestellt werden kann und es von Spam usw. nur so wimmelt.Oder wer soll Deiner Meinung nach die Apps auf „Sauberkeit“ kontrollieren?! Ist dieses Unternehmen dann auch so gründlich und wie wird es für ihre Arbeit bezahlt? Aber Dein letzter Satz sagt schon alles,Hauptsache immer alles nur für lau und die Entwickler leben dann nur von Luft und Liebe,oder wie stellst Du Dir das vor?
  3. Ist doch richtig das Apple Facebook mal zeigt wo es lang geht , Facebook von Deutschland der Datenschutz Sitz ist in Irland was hat der da zu suchen der gehört nach Deutschland . Ja weit weg von Schuss

Die Kommentare sind geschlossen.