Kommentar – Wie eine Smartwatch nicht aussehen und funktionieren sollte, demonstrierte Samsung auf der IFA 2013 in Berlin. Die Samsung-Uhr verbindet sich mit einem Smartphone aus der Galaxyreihe und fungiert als Zweitbildschirm, Zeitgeber und Kamera. Das war es dann aber auch schon im Großen und Ganzen. Das die Samsung-Smartwatch kein Renner ist bestätigen auch die Verkauszahlen.
Laut den Zahlen von Samsung wurden weltweit über 800.000 Exemplare verkauft. Verkauft, oder vielleicht doch nur an Händler ausgeliefert? Wahrscheinlich eher zweiteres, denn nach Verkaufsanalysen und Meinungen vieler Techblogs, sind weltweit gerade einmal 50.000 Exemplare über die Ladentheke gegangen. Laut Samsung soll diese Zahl aber allein die Verkäufe des koreanischen Marktes betreffen. Das klingt alles sehr nach Augenwischerei – die Koreaner möchten sich da scheinbar etwas schönreden. Nach Umfragen beträgt die Rückgabequote der Galaxy Gear ganze 30%. Teils wurde die Gear auch kostenlos verteilt – als Bonus zum Kauf eines Galaxy-Smartphones beispielsweise. Man kann in diesem Fall auch seine misslungenen Geräte verschenken um sie loszuwerden. Gute Verkaufszahlen einer angepriesenen Smartwatch sehen auf alle Fälle anders aus.
Technisch betrachtet ist die Galaxy Gear allerdings auch wenig interessant. Zumal sie nur mit bestimmten Smartphones überhaupt nutzbar ist. Aber selbst dann lässt der Funktionsumfang und die Software zu wünschen übrig. Auch wirkt die Smart-Watch am Handgelenk klobig und schwer – wir konnten sie bereits auf der IFA 2013 in Berlin live testen und waren wenig beeindruckt. Auch nach der Technikmesse hielten wir bisher die Augen offen – einen wirklichen Träger der Samsung-Smartwatch konnten wir bisher aber weniger sehen bzw. wahrnehmen. Man wollte scheinbar einfach der erste sein, der solch ein Produkt der Welt anpreist vorstellt. Sony und Qualcomm haben da schon wesentlich bessere Konzepte – wir berichteten hier.
Schon lange schweben Gerüchte um eine iWatch von Apple in der Gegend herum. Das da etwas kommt kann man sich denken. Und das etwas kommt, was einen wirklichen Nutzen für den Endnutzer hat, ist auch klar. Denn wer möchte schon tagtäglich etwas Nutzloses am Handgelenk tragen?
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