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Zwang zur Selbstzensur: Apple erneut für App Store-Politik scharf kritisiert

App Store von Apple

Wieder führt Apples Scheu vor Konflikten mit Regierungen in aller Welt zu Ärger in der Entwicklergemeinde: Diesmal ist es Proton, das Apple vorwirft, seine Apps grundlos zu behindern. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt sichere E-Mail-Dienste sowie VPN-Angebote.

Apples Abneigung gegen Konflikte mit Regierungen ist weithin bekannt. Nicht nur tendiert Apple stets dazu, mit der Führung in wichtigen Schlüsselmärkten wie China oder Indien möglichst nicht aneinander zu geraten, auch weniger international anerkannte Regime wie die Militärführung in Myanmar, die in dem asiatischen Land zuletzt die demokratisch gewählte Regierung entmachtet hatte, kann sich offenbar zumindest bedingt auf die Rücksichtnahme aus Cupertino verlassen.

So wurden zuletzt Aktualisierungen der ProtonVPN-App für den App Store zurückgewiesen. Dieses Update sollte die Übernahme von Nutzerkonten erschweren und somit die Sicherheit der Accounts steigern. Apple stolperte aber über eine Formulierung in den Ausführungen zu ProtonVPN, in der es hieß, dass die App dazu beitrage, die Freiheit von Nutzern bei der Nutzung von Onlinediensten zu stärken und Regierungen herauszufordern.

Das Update wurde inzwischen zugelassen

Der fragliche Absatz wurde von Proton aus der Beschreibung entfernt und das Update inzwischen zugelassen. Proton ärgert sich in einer Stellungnahme über Apples Reaktion und verweist darauf, dass der Konzern aus Cupertino selbst regelmäßig Druck auf Regierungen ausübt, wenn eine reelle Aussicht auf Erfolg besteht und dies den eigenen Interessen nützt.

Ähnliche Vorwürfe waren bereits vor geraumer Zeit erhoben worden, als Apple verschiedentlich Apps aus dem App Store in Hongkong entfernt hatte, Apfelpage.de berichtete. 

Auch in der Vergangenheit kritisierte Proton Apple bereits, damals störte sich der Anbieter verschlüsselter E-Mails aber an der Provision von 30% durch den In-App-Kauf, den alle kommerziellen Angebote im App Store für iOS und macOS anbieten müssen.

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Roman van Genabith
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1 Kommentar zu dem Artikel "Zwang zur Selbstzensur: Apple erneut für App Store-Politik scharf kritisiert"

  1. Mark 25. März 2021 um 09:58 Uhr ·
    Apple ist ein Technologiekonzern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben seiner Kunden durch Innovationen zu bereichern. Zugleich sollte sich ein Unternehmen seiner Belegschaft gegenüber verantwortlich fühlen. Das bedeutet im Klartext nichts anderes wie, dass die höchste Priorität dem Verdienen von Geld gewidmet ist. Es ist nicht die Aufgabe eines privat agierenden wirtschaftlichen Unternehmens, und sollte es auch nicht sein, sich in die Belange von Ländergemeinschaften, von wem und wie auch immer sie regiert werden, einzumischen. Ich persönlich wollte eine solche Macht (im Sinne von Einflussnahme) nicht in privaten, nach wirtschaftlichen Interessen handelnden, Hände gelegt wissen. Dies ist Aufgabe der Weltengemeinschaft und deren Vertreter. Wer mit den Begebenheiten und Lebensumständen in verschieden Regionen dieser Welt nicht zufrieden ist, darf somit uns allen (den Menschen) dafür die Schuld in die Schuhe schieben, nicht aber einem einzelnen Konzern, der sich an die länderspezifischen Gesetze hält.
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