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Zehn Gebote Apples (Die Kolumne)

Nein, ich möchte Apple nicht als Weltanschauung verherrlichen, obwohl manchmal durchaus Ähnlichkeiten naheliegen. Bleiben wir im weltlichen und unterstellen wir unserem Billionen-Dollar-Konzern keine Nähe zur Transzendenz, sondern sehr schnöde kapitalistische Interessen. Wenn das geklärt ist, können wir Apples Dekalog (ja, so heißen die Zehn Gebote aus dem Altgriechischen) formulieren: (Achtung – dies ist eine Satire!)

1 Ich bin Apple. Du sollst kein Android nutzen.

2 Nie darfst du den Markennamen schlecht machen.

3 Du musst Geld verdienen.

4 Du darfst viel Geld verdienen.

5 Mache aus allem ein großes Geheimnis.

6 Frage Kunden nie, was sie wollen.

7 Denke groß, denke in Systemen, vernetze was immer geht, denn das ist dein Haus.

8 Mache es simpel. Es soll einfach funktionieren.

9 Rede nie über Fehler.

10 Ehre das Andenken von Steve Jobs.

Machen wir es noch etwas ausführlicher:

1 Ich bin Apple. Du sollst kein Android nutzen.

Einmal Apple, immer Apple. Naja, das gilt sicherlich nicht für alle Nutzer, aber doch sicherlich für viele. Das erklärt so manches Programm von Apple wie den Bildungsrabatt oder das Line-Up mit jeweils einem Einsteigergerät, wobei man auch hier über die Preise meckern darf.

2 Nie darfst du den Markennamen schlecht machen.

Apple ist 2022 mit einem Wert von knapp 950 Milliarden Dollar nach Google (820), Amazon (505) und Microsoft (610) die wertvollste Marke.

3 Du musst Geld verdienen.

Apple hat im Juni den Umsatz (ja, Umsatz, nicht Gewinn!) für das dritte Quartal im Geschäftsjahr 202 bekanntgegeben: 83 Milliarden Dollar. Bei 90 Tagen für ein Quartal, machet Apple pro Tag mehr als 920 Millionen Dollar Umsatz.

4 Du darfst viel Geld verdienen.

Siehe oben.

5 Mache aus allem ein großes Geheimnis.

Auch wenn die Analysten und die Leaker eine ständige Einnahmequelle mit Apple-Gerüchten, Vorhersagen, Weissagungen und Bleigießen haben, so gibt es doch vor dem Verkaufsstart eines neuen Produkts nichts, gar nichts, Offizielles von Apple zu hören. Steigert die Aufmerksamkeit und den Eventcharakter einer Keynote.

6 Frage Kunden nie, was sie wollen.

So ganz stimmt es ja nicht mehr, aber das Zitat von Steve Jobs (siehe Gebot 10) ist noch heute Standard bei Manager-Einsteiger-Seminaren. Genau lautet es: „Man kann die Kunden nicht fragen, was sie wollen, und versuchen es ihnen zu geben. Wenn du es dann fertiggestellt hast, wollen sie schon wieder etwas Neues. Wie gesagt, so ganz stimmt es nicht mehr, so finden sich in einem MacBook inzwischen wieder mehr Anschlüsse als zwei einsame USB-C-Buchsen.

7 Denke groß, denke in Systemen, vernetze was immer geht, denn das ist dein Haus.

Das Ökosystem Apples ist die eigentliche Schwerkraftsenke (Danke an Roman für das Wort), die dich gefangen hält. Einmal im System drin und mit iCloud, iMessage, Airdrop, Airplay, Handoff, Familienfreigabe, Universal Control und und und gewohnt zu arbeiten, dann wird es sehr schwer hier auf Entzug zu gehen.

8 Mache es simpel. Es soll einfach funktionieren.

Ja, auch das stimmt nicht mehr so ganz, aber vielleicht doch ein wenig mehr als bei der Konkurrenz. Die Betriebssysteme sind komplexer geworden und Apple erlaubt noch viel mehr Einstellungsmöglichkeiten als früher, aber trotzdem… das meiste funktioniert!

9 Rede nie über Fehler.

Ich wiederhole mich gerne in meinen Kolumnen: In der Marketing-Abteilung von Apple arbeiten Genies. Es wird alles gefeiert und jede kleine Neuerung wird als phantastisches neues Ding zelebriert. Sollte mal etwas schief laufen, man hört einfach nichts mehr davon (ja, Airpower).

10 Ehre das Andenken von Steve Jobs.

apple.com/stevejobs. Steve Jobs starb 2011 und noch immer ist er der Übervater, die Leitfigur, ja ein Symbol. Damals lag der Börsenwert von Apple übrigens bei 377 Milliarden Dollar. Unter der Leitung von Tim Cook stieg er innerhalb von zehn Jahren auf 2,9 Billionen. Doch nie wird der erfolgreiche Buchhalter so verehrt werden wie der charismatische Verkäufer.

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Marco Fileccia
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3 Kommentare zu dem Artikel "Zehn Gebote Apples (Die Kolumne)"

  1. Charge vom Dienst 20. Oktober 2022 um 21:13 Uhr ·
    Seit dem Tod von Jobs gibt es nur mehr technische Fortschritte, es fehlen die echten Inspirationen und Visionen.
    iLike 0
  2. Benno01 21. Oktober 2022 um 06:18 Uhr ·
    Apple hat nach Steve Jobs die Fähigkeit verloren, Produkte auf den Markt zu bringen, die den Markt revolutionieren werden…! Apple wurde leider zu einem nur noch… finanzorientierten Unternehmen, dass sehr gut darin ist, seine immer treu gebliebenen Käufer auszubeuten!
    iLike 0
    • Hinsi 21. Oktober 2022 um 09:09 Uhr ·
      iPhone X, Apple Watch, AirPods, Apple Pay, M-Prozessoren. Es ist wohl eher so, dass die Apple-Kunden früher nicht so anspruchsvoll waren und nur gemeckert haben, da hat man sich noch über Sachen gefreut, heute beschwert man sich nur nach jeder Keynote, wenn nicht das fliegende Auto vorgestellt wurde.
      iLike 2

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