13. Juni 2025

Patrick Bergmann

Wie befürchtet: Neue komoot-Eigentümer feuern die meisten Mitarbeiter

Was haben die Apps „FiLMic“, „WeTransfer“, Evernote“ und eben „komoot gemeinsam? Sie alle waren Perlen im App Store und wurden schlussendlich von einem Unternehmen namens Bending Spoon mit Sitz in Mailand übernommen. Dabei war die deutsche App „komoot“ der letzte Zukauf und erleidet nun das gleiche Schicksal wie die anderen genannten Applikationen. 

Dreiviertel der Belegschaft wurden gekündigt

Die Übernahme datiert aus dem März, Apfelpage berichtete. Damals waren die Umstände schon seltsam, denn das eigentliche Teammeeting lief etwas aus dem Ruder – die Gründer informierten die Belegschaft über den Verkauf, Nachfragen waren allerdings nicht gestattet. Mit Blick auf den Käufer war es nachvollziehbar, dass die Mitarbeiter Nachfragen haben. Bending Spoons war bei früheren Übernahmen schon wenig zimperlich und legt diese Vorgehensweise erneut an den Tag. Wie die Wirtschaftswoche bereits Anfang Mai berichtete, müssen drei Viertel des Personals gehen. Laut Recherchen von Capital sollen die verbleibenden Human Resources im Sommer noch einmal evaluiert werden. Die gekündigten Mitarbeiter selbst haben sich auch mit einem Videostatement zu Wort gemeldet:

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Dabei wird zwischen den Zeilen deutlich, dass man der App keine gute Zukunft prophezeit. Das ist mit Blick auf Bending Spoons keine Neuigkeit, hier stehen ganz klar marktwirtschaftliche Interessen im Vordergrund, wie der CEO Luca Ferrari recht klar zu Protokoll gibt:

„Komoot hat ein gutes Produkt, einen treuen Kundenstamm und eine starke Marke. Nichtsdestotrotz denken wir, dass es noch Spielraum für Wachstum gibt. Wie bei anderen Übernahmen überprüfen wir auch hier immer die Organisation und versuchen, diese so effektiv wie möglich zu gestalten. Und das hat oft mit erheblichen Entlassungen zu tun“

Expansion steht im Vordergrund

Das alte Team hat die App, die nicht perfekt war, mit viel Liebe und Herzblut gepflegt. Man merkte, dass viele der Mitarbeiter selbst Wanderer waren. Diese Details dürften zeitnahe verlorengehen, stattdessen wird auf Expansionskurs gesetzt. Bending Spoons will dabei konkret in den USA angreifen, hier liegt man hinter den Konkurrenten Outdooractive und Alltrails zurück.

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