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Warum sind kostenlose Spiele die umsatzstärksten im App Store?

App Store unter iOS, Bild: CC0

Wenn man sich im App Store umschaut, dann fällt schnell auf, dass die meisten Apps inzwischen kostenlos sind. Das ist natürlich gut für den Nutzer, weil das ein paar interessante Optionen erlaubt. Gleichzeitig sind es aber die kostenlosen Apps, die auch als die umsatzstärksten gelistet werden. Wie kommt das?

Zum Glück gibt es In-App-Käufe

Dass überhaupt die meisten Apps kostenlos angeboten werden können, verdanken wir den In-App-Käufen. Sie erlauben es, eine App kostenlos im App Store anbieten zu können und dennoch Geld damit zu verdienen. Bevor Apple dieses Feature einführte, gab es nicht selten zwei Versionen: Eine kostenlose „Light“-Version und die Vollversion. Das bedeutet für den Entwickler natürlich die doppelte Arbeit bei Updates und verwässert auch Statistiken.

Eine kostenlose App, die mit In-App-Käufen erweitert werden kann, kann zweierlei Aufgaben übernehmen. Einerseits ist denkbar, dass sie als Testversion fungiert, mit der ein Benutzer schauen kann, ob die App seinen Anforderungen entspricht. Sie kann dann per In-App-Kauf freigeschaltet werden und dann etwa weitere Funktionen bieten oder die „Timebomb“ deaktivieren. Andererseits, und das ist häufig bei Spielen der Fall, können die Apps auch kostenlos sein und wer schneller vorankommen möchte, der kann sich dann etwas im Spiel kaufen – jedoch von echtem Geld. Dieses Konzept nennt man Freemium oder Free-to-play.

Das Geschäftsmodell funktioniert

Dass es vor allem die kostenlosen Spiele sind, die besonders gut ankommen und in der Liste der umsatzstärksten Apps auftauchen, zeigt, dass das Modell funktioniert – und zwar für beide Seiten. Sowohl Entwickler als auch Nutzer nehmen das Angebot gerne an. Der Spieler hat dann kein Risiko, da initial kein Geld ausgegeben werden muss, und Entwickler bekommen dennoch ihr Geld. Ganz nach dem Motto von spielautomaten.com.de: Herunterladen, installieren und los geht’s – es ist wirklich so einfach.

Es sind nämlich viele Apps (wenn auch nicht nur) Spiele, die typische Casino-Spiele nachbilden, die kostenlos sind und ggf. per In-App-Kauf erweitert werden können. Interessant: Wenn es In-App-Käufe gibt, müssen sie den Funktionen der App dienlich sein – die App-Store-Richtlinien verbieten nämlich das Kaufen von Credits für das Spiel um richtiges Geld per In-App-Kauf. Darüber hinaus legt Apple noch viele weitere Regeln auf, an die sich die Anbieter halten müssen, wenn sie Gambling anbieten wollen, beispielsweise dass die App selbst dann kostenlos sein muss – fast so, als wolle Apple mit Casino-Geld überhaupt nichts zu tun haben (immerhin landen 30% der Umsätze in Cupertino).

Den Trend hat übrigens nicht Apple erfunden. Tatsächlich war Apple sogar relativ spät auf der Party. Es war Android, wo ein solches Geschäftsmodell zuerst Schule machte. Man denke beispielsweise an einen Klassiker: Doodle Jump. Das Spiel kostete bei Apple schon immer Geld (Tier 1 – also 79 Cent bis 1,09 Euro, je nach Wechselkurs). Die Android-Version hingegen war immer schon kostenlos und stattdessen werbefinanziert. Aus der Idee, die viele Apps verfolgt haben, entstand dann das echte Freemium-Modell, das auch ohne Werbung auskommt.

Besonders in Rollenspielen kann man dieser Tage oft beobachten, dass man Gold als In-App-Kauf für echtes Geld kaufen kann – dieses „Gold“ kann dann im Spiel eingesetzt werden, um schneller einen Fortschritt zu erhalten.

Play to win ist bei Spielern geächtet

Free-to-Play ist ein Konzept, das bei Spielern gut ankommt. Es muss aber auch fair sein: So ist es vollkommen in Ordnung, wenn man länger für einen Erfolg spielen muss, wenn man kein Geld investieren möchte. Was unter Spielern jedoch sehr unbeliebt ist, ist „Play to win“. Wenn das Spiel so konzipiert ist, dass man gar nicht weiterspielen kann oder es einfach nicht möglich ist, voran zu schreiten, ohne dafür Geld in die Hand zu nehmen, dann gilt das als schlecht und wird entsprechend mit schlechten Bewertungen „belohnt“.

Eigentlich geht es um den Spaß

Für Spieler haben Free-to-Play-Games vor allem einen Vorteil: Sie bekommen kostenlos Unterhaltung direkt auf ihr Smartphone geliefert und können dann selektiv auswählen, ob und welche Entwickler sie unterstützen möchten. Das heißt, dass im Grunde genommen durch dieses Geschäftsmodell der Spaß am Spielen wieder gefördert wird.

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Toni Ebert
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