Ob im Bus, auf der Couch, im Kino, im Cafe, im Hörsaal, beim Arzt, beim Joggen, Klettern Radfahren, Wandern oder am Strand – das Smartphone ist bei den Meisten immer mit dabei. Mit ihrer ständigen Verfügbarkeit haben die treuen Begleiter bei Vielen inzwischen die Hauptkamera abgelöst. Die Qualität der eingebauten Kamera ist daher oft ein entscheidendes Kriterium beim Kauf eines neuen Smartphones und das wissen auch die Hersteller. Apple zeigt sich gewohnt selbstbewusst und plakatiert schon seit über einem Jahr U-Bahnhöfe und öffentliche Plätze mit seiner Shot-on-iPhone-Kampagne.
In letzter Zeit zeichnet sich in der Werbung aber auch ein neuer Trend ab: Smartphones mit zwei Kameras auf der Rückseite, wie z.B. Das LG G5 oder das, von Sony übertrieben als „beste Kamera der Welt“ beworbene, Xperia Z 5.
Vorteile der Technologie
Das man zwei Kameras benötigt, um drei-dimensionale Aufnahmen zu machen, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Doch zumindest im TV-Bereich kämpft die Technologie bereits ums Überleben. Grund: Die Nachfrage der Kunden hält sich zunehmend in Grenzen – vielleicht fehlt es an 3D-Material, vielleicht können sie sich aber auch einfach nicht mit den 3D-Brillen anfreunden.
Abseits des heimischen Fernsehers fehlt der Mehrheit der Bevölkerung auch eine Wiedergabemöglichkeit für dreidimensionale Bilder. VR-Brillen sind umständlich und wenig verbreitet, 3D-Brillen am Handy sind quasi undenkbar und 3D-Displays, die ohne eine Brille auskommen, setzten eine bestimmte Kombination aus Blickwinkel und Abstand zum Auge voraus.
Doch nur wenige wissen, welche Vorteile die Kombination von zwei Kameras noch bietet. So kann beispielsweise auch der Dynamikumfang erhöht und das Bildrauschen entfernt werden, welches besonders in dunklen Umgebungen auftritt. Außerdem kann die Bewegungsunschärfe reduziert oder ein falsch gesetzter Fokus korrigiert werden.
Killer-Feature ist aber eine Art optischer Zoom, der ganz ohne bewegliche Teile auskommt: Da in den dünnen Smartphone-Gehäusen kein Platz für die Bewegung der Linsen bleibt, mussten sich Smartphone-Nutzer bislang mit dem pixeligen Digitalzoom begnügen. Optischer Zoom war daher eins der Hauptunterscheidungsmerkmale zwischen Smartphones und Kompaktkameras. Wenn Smartphones diese Funktion in Zukunft übernehmen und die Qualität der Aufnahmen – vor allem unter lichtschwachen Bedingungen – weiter steigen, könnten sie der kompakten Konkurrenz die Existenzberechtigung nehmen.
Wie es funktioniert
Cnet hat sich bereits die Entwicklungen des israelischen Herstellers Corephotonics angesehen. Schon vor zwei Jahren haben die Dual-Kameras vorgestellt. Inzwischen ist die Entwicklung abgeschlossen und der Hersteller in der Lage, große Stückzahlen zu liefern.
Der Trick besteht in der Kombination von zwei Linsen unterschiedlicher Brennweite: Ein Teleobjektiv mit eher eingeschränktem Blickfeld und einer zweiten, die Weitwinkelaufnahmen wie von einer GoPro liefert. Ein Algorithmus verschmilzt beide Bilder dann zu einem neuen, besseren.
Derzeit bietet der Hersteller drei Kombinationen:
Das dünnste Modell kombiniert dabei zwei 13-Megapixel-Kameras, von der eine nur Schwarz und Weiß aufnimmt. Die Kombination verspricht bessere Bilder bei wenig Licht. Ein weiteres Modell aus einer 8- und einer 13-Megapixel-Kamera (beide in Farbe) liefert einen dreifach optischen Zoom und das dritte Modell „Hawkeye“ mit zwei 13-Megapixel-Farb-Kameras sogar einen fünffachen optischen Zoom. Die Aufnahmen sollen wirklich beeindruckend sein und beinahe an die Qualität von SLR-Kameras heranreichen.
Dual-Kamera im iPhone
Die Gerüchteküche besagt, dass wir bereits im nächsten iPhone mit einer Dual-Kamera rechnen dürfen. Apple könnte dabei auf Kameramodule der ebenfalls israelischen Firma LinX Imaging zurückgreifen, die der Konzern im Frühjahr 2014 gekauft hat. Aus Platzgründen wird die Dual-Kamera wohl aber nur im größeren iPhone 7 Plus bzw. iPhone 7 Pro verbaut werden. Wundern würde es uns nicht: Bereits im iPhone 6 / 6 Plus wurden unterschiedliche Kameras (mit und ohne optischen Bildstabilisator) verbaut
16 Gedanken zu „Vorteile von Dual Kameras – mehr als 3D“
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