Südkoreanische Behörden durchsuchten die Geschäftsräume von Apple Südkorea und stellten Fragen zu dessen Geschäftspraktiken. Der Besuch fiel zeitlich sehr auffällig mit dem Start des iPhone X im Land zusammen. Es war drei Minuten nach Beginn der Vorbestellungen vergriffen.
Es fällt schwer hier an einen Zufall zu glauben: Just zu dem Zeitpunkt, als das iPhone X in Südkorea startet, erhält die lokale Apple-Dependance Besuch der Behörden. Man wird durchsucht. Man bekommt Fragen zur Wettbewerbspraxis gestellt. Die südkoreanische Handelsregulierungsbehörde steht schon länger im Verdacht, lokale Firmen vor allzu erfolgreichen ausländischen Wettbewerbern zu schützen. Diese Behörde verfolge definitiv eine protektionistische Agenda, ist Roger Kay überzeugt. Der Präsident der Analysefirma Endpoint Technologies führt aus, es gebe eine lange Geschichte fragwürdiger Aktionen der südkoreanischen Wettbewerbsaufsicht.
Versuche der lokalen Wirtschaft ungebührlichen Einfluss auf politische und regulative Prozesse zu nehmen gab es verschiedentlich: Samsungs langjähriger faktischer Chef Lee Jae-yong wurde etwa wegen Korruptionsvorwürfen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Wie es mit der Untersuchung bei Apple weitergeht, ist nicht klar. Einen spürbaren Effekt auf die iPhone-Verkäufe dürften sie zunächst aber nicht haben. Das iPhone X startet heute in 13 weiteren Ländern, dazu zählen etwa Malaysia, Südafrika, die Türkei und Länder in Osteuropa. Zuvor war es in 57 Ländern erhältlich.
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