18. Juni 2015

Philipp Tusch

„Völlig unangemessen“: Kritik an Apple Music-Verträgen in Deutschland

Nachdem es gestern bereits aus Großbritannien verbale Ohrfeigen für Apple Music geregnet hat, kritisiert nun auch der Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) die Vertragsbedingungen des Streaming-Dienstes. VUT repräsentiert 1.300 inländische Labels sowie Musiker und ist für 35 % der Platten in Deutschland verantwortlich. In einem offenen Brief an Apple verurteilt der Verband, dass die finanziellen Risiken des globalen Starts des Dienstes und der Neukundengewinnung auf unabhängige Musikunternehmen abgewälzt werden. Denn: Während der dreimonatigen Probephase erhalten die Musiker und Produzenten keinerlei Lizenzgebühren.

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Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT, schriebt:

Wir als VUT begrüßen neue Geschäftsmodelle und weitere Anbieter auf dem Streamingmarkt. Jedoch sind die von Apple angebotenen Vertragsbedingungen völlig unangemessen. Dies kann für unsere Mitglieder […] zu erheblichen Umsatzeinbußen bei den Lizenzeinnahmen führen, im Extremfall kann dies existenzgefährdend sein. Wir haben Apple bisher als fairen Partner der unabhängigen Musikbranche wahrgenommen, darum wäre es wünschenswert, dass der Konzern eine faire Lösung mit den unabhängigen Musikunternehmen findet.

In dem offenen Brief appelliert der VUT an die Vernunft: Apple sei kein Startup mehr, sondern der weltweit größte Konzern mit Milliarden-Barreserven. Da könne man es nicht hinnehmen, dass die Kosten für Maßnahmen der Neukundengewinnung, wie es eine Probephase ja darstellt, auf dem Rücken kleiner Künstler ausgehalten werden. Nach Ansicht des VUT fehle es hier an Respekt gegenüber der Arbeit der Künstler. Innerhalb des Verbandes werde die Thematik aktuell kontrovers diskutiert.

56 Gedanken zu „„Völlig unangemessen“: Kritik an Apple Music-Verträgen in Deutschland“

  1. Habt ihr auch das Problem, dass die Kalender App von Apple die “Punkte” nicht richtig anzeigt? Wenn man auf den Tag klickt wird das Ereignis sichtbar aber der Punkt ist wie verschwunden. Hat jemand eine Lösung dazu gefunden? Die neueste Version des Betriebssystems ist installiert. Das Problem besteht bei mir schon länger.
      • Mit Sicherheit wird Apple in den Verträgen geschrieben haben, ihr bekommt Summe X von unseren Einnahmen! Da nun zum Start aber keine Einnahmen vorhanden sind, bekommen die Künstler auch nichts. Das mit der 3 montägigen Probezeit wird Apple wahrscheinlich für sich behalten haben. Nun könnte man sagen, dass dann die Labels selber schuld sind, wenn sie für einen solchen Fall nicht weiterdenken bei Vetragsabschluss. Nichts desto trotz wird geradezu so getan, als ob die Künstler über diesen Zeitraum überhaupt keine Einnahmen hätten, dabei gibt es noch genügend andere Streamingdienste, CD Verkäufe etc. und wenn wir mal ehrlich sind, kommt das alles weniger von den Künstlern, welche sowieso nur ein Brotkrumen hierbei abbekommen! Das einzige was sich rechnet für die Künstler, sind Werbeverträge und Konzerte, ansonsten geht ein Hrossteil immer an die Labels!
  2. Völliger Unsinn. Der Musikindustrie wird kein Dollar verloren gehen. Diejenigen, welche bereits für einen Streamingdienst zahlen, werden in der Probezeit weiterhin zahlen. Wer keinen nützt und das Probeabo probiert, hat ja auch vorher nichts bezahlt und wer grundsätzlich CD’s kauft und das Probeabo probiert, wird auch in den 3 Monaten weiterhin CD’s kaufen. Die Musikindustrie solle mal lieber die Chancen sehen, wenn Apple in den Bereich einsteigt.
    • Eben nicht! Warum sollte jemand in der Probephase weiterhin CDs kaufen oder Musik downloden, wenn er alles GRATIS streamen kann
      • Weil er nach der Probezeit die Musik nicht mehr zur Verfügung hat oder ? Oder kann ich mir 1x alles runterladen kostenlos und danach ein Leben lang hören ?
      • Derzeit kann man auch spotify gratis hören und trotzdem gibt es Leute, die CDs kaufen. Ist ja nicht so als dass Apple jetzt die einzige Einnahmequelle für die Musikindustrie ist. Außerdem haben doch nur ca. 30% iOS, der Rest kann Apple Music erst im Herbst hören.
      • Weil es nichts miteinander zu tun hat. Wer heute noch CD’s kauft, wird es noch in Zukunft auch tun. Streaming schließt CD-Kauf nicht zwingend aus.
      • weil viele Nutzer lieber etwas in der Han haben wollen (CD), genau wie viele Leserstten eben ein echtes Buch lesen wollen.
    • @Neo: endlich mal einer, der es richtig sieht ;) Ich z. B. gehöre zu denen, der noch keinen Stream nutzt. Und bin bereit, wenn mir der Dienst zusagt und ich ihn auch während des Testabos regelmäßig nutze, auch zukünftig dafür zu bezahlen. Mich kotzt diese ewige „deutsche“ Meckerei an: am Anfang alles schlecht reden, snstatt die Chancen zu sehen! Erinnert mich an iTunes zu Beginn; alles hat gejammert – danach waren sie glücklich.
      • Die denken alle nur, das sie Apple über den Tisch ziehen will! War ja auch beim Beginn von iTunes so. Da haben sie auch gejammert, dass Apple den großen Reibach gemacht hat und sie ja viel zu wenig abbekommen haben, obwohl sie Millionen, wenn nicht sogar Milliarden verdient haben.
  3. Ist jetzt zwar nicht themenbezogenen, aber weiß vielleicht jemand von euch, wann die neuen Betriebssystem (WatchOS2, OS X El Capitan, iOS9) herauskommen? Vielen Dank schon einmal im Voraus :)
  4. Jetz mal ehrlich klein künstler sollten froh sein denn in genau diesen 3monaten werden sie ev von vielen neu kunden das erste mal gehört und haben dadurch enorme gratis werbung für einen minimalen finanzielen verlust der vermutlich in den folgemonaten doppelte einahmen ihnen bringen wird
  5. Ich finde es komisch, dass es nur von ganz kleinen Labels kommt. Die großen spielen da alle brav mit, weil sie nämlich etwas von Marketing verstehen. Wenn einem Label die drei Monatige Testphase nicht passt, soll halt erst später Verträge mit Apple abschließen, aber wer weiß wie Apple dann reagieren wird. Ich als Künstler würde mich ja freuen, eventuell bekomme ich durch das gratis Streaming weitere Kunden/Fans und lande eventuell in irgendwelchen Toplisten. Außerdem wenn ein Künstler unbekannt ist und seine Songs in den drei Monaten 10.000 mal gespielt werden, dann entgeht ihm auch nicht sonderlich viel Geld.
  6. Naja Apple ist immer noch ein wirtschaftsorientiertes Unternehmen. Sagen wir mal 10.000.000 Leute aktivieren den Dienst. 10.000.000* 10 dollar= 100.000.000 dollar * 3 Monate * 70% = 210.000.000 dollar Soll Apple denen jetzt ERNSTHAFT 210 MIO Dollar OHNE einen Cent Einnahmen überweisen? (bevor jetzt Hater kommen: die Rechnung ist sehr grob und ja Dinger wie Steuern usw. wurden nicht berücksichtigt, aber es könnten auch weit mehr als 10.000.000 die Gratisperiode nutzen.)
  7. Habe mich mit Musik-StreamingDiensten noch nich ganz so intensiv damit beschäftigt, eine Frage, die mich brennend interessiert… Die Musik die ich downloade, um sie dann offline zu hören, sind diese Titel quasi gekauft?
    • Nein die sind nicht gekauft. offline speichern ist dafür gedacht, dass du ohne Internet auch den Streaming service nutzen kannst. Wenn z.b. ein Künstler aus dem Streaming Geschäft aussteigt und du dein iPhone wieder mit dem Internet verbindest,’sind die Songs weg.
    • Nein, die Downloads sind mit einer DRM-Software verschlüsselt welche prüft ob du deinen monatlichen Betrag fürs Premiumabo bezahlt hast, ist dies der Fall werden die Songs bis zum nächsten Monat freigeschaltet, wenn nicht verschlüsselt die Software die Downloads und macht sie somit unbrauchbar. So gesehen ist es eigentlich genau genommen gemietete Musik.
  8. Ich verstehe die Aufregung nicht… Werden die Labels von Apple erpresst da mit zu machen? Keiner zwingt Sie unbedingt bei Apple Music einzusteigen. Wenn ihnen das nicht gefällt, dann bleiben sie halt fern. Typisch, Jammern auf hohen Niveau.
      • Mit den großen Labels ist es sicherlich abgesprochen worden. Sprich Universal Music, Sony Music.. Die wussten davon, die kleineren eventuell nicht oder diese konnten die Verträge nicht richtig lesen.
  9. den großen Major-Labels kann es egal sein da sie ja eh ihre riesigen Vorauszahlungen in Millionenhöhe bekommen werden (siehe Spotify und Sony). Und 3 Monate sind echt krass viel. Ein Monat reicht doch völlig. Außerdem ist das Modell doch recht bekannt. Wer braucht 3 Monate um sich zu entscheiden. Und natürlich entgeht den Labels Geld: Ich habe Spotify gekündigt und kann jetzt 3 Monate lang bei Apple kostenlos Musik hören. 30 Euro, die nicht in die Musikindustrie fließt.
  10. Ich denk es gibt immer zwei Seiten. Was bei Apple im Vergleich zu anderen halt ins Gewicht fällt, Apple hat 178 Milliarden US-Dollar an Barreserven (Stand 03.02.2015). Da könnte man schon meinen, dass die auch einen kleinen Teil davon für die Künstler übrig haben. Ein Spotify, dass Verluste macht zahlt auch während der Gratisphase an die Künstler aus. Und das finde ich extrem krass… (Das wäre so, als wenn ihr als Kids beim reichen Sack neben an, der vier Porsches in der Garage stehen hat, drei Monate umsonst Rasen mähen würdet. Da würdet ihr euch doch auch etwas ver“apple“t vorkommen, oder ;D)
    • @Maurice Spotify hat aber Werbung auch in der Probephase oder? Und Apple glaub nicht. Deshalb kann Spotify auch während der Probephase an den Künstlern zahlen (denke ich mal).
  11. Die ja gerade nicht! Sondern die Indies- allerdings auch Grundlos- es wird ja niemand gezwungen da mit zu machen
  12. Selten so ein Schwachsinn gehört, habe zu den anderen Beitrag von gestern was geschrieben wen es interessiert. Man denkt ja gerade das die dadurch verhungern die armen Musiker, was sollen die Handwerker sagen???? Und das die da 3 Monate kein Geld bekommen, wer das glaubt hat keine Ahnung, denkt ihr wirklich das Apple ihre einzige Einnahme Quelle ist? Bezieht sich alles auf meinen Beitrag von gestern , habe keine lust alles nochmal zu schreiben.
  13. Gerade eben habe ich meine Musik App. geöffnet. Mit Würde dort die kostenlose Probezeit angeboten. Leider poped die Nachricht nicht erneut auf. Hat jemand eine Idee?
  14. Bei spotify habe ich auch drei Monate Anfang diesem Jahres testen können kostenlos da hat keiner was gesagt. Ich seh schon am Ende kommt es überall raus außer bei uns im spießigen Deutschland.

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