Home » Apple » Videoüberwachung in Stores: Apple Deutschland muss Schmerzensgeld zahlen

8. August 2014

Philipp Tusch

Videoüberwachung in Stores: Apple Deutschland muss Schmerzensgeld zahlen

Ein Mitarbeiter im Hamburger Apple Store fühlte sich von den Kameras in den Läden dauerüberwacht. Im Zuge seiner Kündigung ist er daher gerichtlich gegen den iPhone-Hersteller vorgegangen – jetzt muss Apple zahlen.

Symbolbild

Bereits im November 2013 hatte das Arbeitsgericht Frankfurt am Main die Kameraüberwachung in den Mitarbeiterräumen als Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht gewertet. Vorausgegangen war eine Klage eines ehemaligen Technikers, der in von Kunden abgeschirmten Räumen Apple-Produkte reparierte. Sowohl dort als auch in den Pausenräumen und Büros des Managers hat Apple Kameras angebracht, die stets auf den Arbeitsplatz gerichtet waren.

Apple sieht das als Notwendigkeit, um gegen Diebstahl der eigenen Produkte vorzugehen. Datenschützer argumentieren aber mit dem Grundgesetz. Durch die Kameras würde ein psychischer Anpassungsdruck auf die Mitarbeiter ausgeübt. Diese Einschränkung ließe sich nicht mit dem Gesetz vereinbaren, heißt es letztendlich auch in dem Urteil. Dokumente, die ZEIT Online vorliegen, sollen bestätigen, dass Apple seine Mitarbeiter bewusst filmt.

Gegen das Urteil vom November 2013 hatte Cupertino zwar Berufung eingereicht, diese aber kurz vor dem Prozess wieder zurückgezogen. So muss Apple Germany GmbH dem Mitarbeiter 3.500 Euro Schmerzensgeld überweisen. Eine Summe, die dem Konzern beileibe nicht wehtut.

Mittlerweile wurden die Kameras in den Mitarbeiterräumen des Hamburger Stores etwas verstellt, sodass nicht mehr der Arbeiter direkt gefilmt wird. Das bestätigen Überprüfungen von Datenschützern, die sehen, dass sich etwas bewegt. Doch in anderen Store weltweit ist die Dauerüberwachung der Mitarbeiter noch gängige Praxis, so die Kritiker. Um wirklich etwas dagegen tun zu können, müsste aber jeder einzelne Angestellte klagen.

21 Gedanken zu „Videoüberwachung in Stores: Apple Deutschland muss Schmerzensgeld zahlen“

  1. Ich würde mich bei einer Dauerüberwachung nicht wohlfühlen. Aber das nehmen viele wohl in Kauf. Hauptsache bei Apple arbeiten :D
      • Man darf sich doch noch über Apple in diesem Blog informieren? Oder muss man automatisch Fanatiker sein und Apple Nachrichten zu lesen? Ich habe vor Veröffentlichung des iPhone 5s (mein erste Apple Gerät) diesen Blog für mich entdeckt und seine Nachrichten aufmerksam verfolgt. Seitdem bin ich Apfelpage-Leser. Nun, dass ich kein Apfel-Fanboy bin, kann ich freilich behaupten. Deswegen kann ich mir hier auch mal kritische Töne Kommentare erlauben. Aber nur weil ich Apple mal nicht lobe oder in Schutz nehme oder sogar kritisiere, soll ich mich hier nicht mehr rumtreiben? In welcher Welt lebst du denn? Apple ist nur ein Unternehmen und nicht dein bester Freund oder deine Mutter. Nur mal so nebenbei.
  2. USA ist ein Polizeistaat geworden. Überwachung allerorten, nicht nur mit Kameras. Mittlerweile gehört das dort anscheinend zur Kultur. Da ist nichts mehr von einem Land in dem man in Freiheit leben kann. Aus der Traum. Umso besser das es in D noch anders ist!
    • Haha. Auch hier in D nimmt das rapide zu. Das kommt noch. Vielleicht dauert es etwas länger, bis es solche Ausmaße wie in den USA erreicht, aber Fakt ist, dass sogar die Discounter ihre Mitarbeiter überwachen.
  3. Mittlerweile scheint das im Einzelhandel – auch in D! – zum „guten Ton“ zu gehören, seine Mitarbeiter zu überwachen und auszuspionieren. Was man vor allem über die Lebensmitteldiscounter schon so gehört hat… Mitarbeiter sind generell verdächtig und neigen dazu, zu stehlen und Pfandbons einzusacken. Offenbar sieht das Apple-Management das leider auch so. Liegt vielleicht an der Hire/Fire-Mentalität in den USA, dass da keine engeren Beziehungen zu den eigenen Mitarbeitern aufgebaut werden, die in Loyalität der Mitarbeiter münden.
  4. Tja, wenn alle ehrlich währen bräuchten dass die Discounter und andere Unternehmen nicht. Leider ist das aber nicht so. Jetzt den Unternehmen die alleinige Schuld in die Schuhe schieben ist ja wohl auch nicht richtig. Außerdem gibt es auch dafür neue Gesetze an die sie sich halten müssen(kein Unternehmen will deswegen in der Presse stehen) Und wenn Mann mal „ehrlich“ ist und seine Arbeit macht wenn juckt es ob irgendwo eine Kamera hängt. Sagt jetzt nur nicht Privatsphäre, da sag ich nur Facebook, whatsapp, google. Die Wissen eh alles über uns und den Großteil juckt es nicht.
  5. Also bitte den Arbeitsplatz kann Apple doch überwachen wie er will – weil wie schon gesagt ist es ein Arbeitsplatz und nicht der Privat Bereich!!! Also hat das doch nichts mit Privatsphäre zu tun!! Wenn im Verkaufsraum überwacht wird sagt niemand was..aber das ist doch genauso ein Arbeitsplatz – auch Mitarbeiter können klauen oder scheiße bauen! Kann ich gar nicht verstehen das die Gerichte dem Typ recht gegeben haben ist doch ein Witz!!

Die Kommentare sind geschlossen.