Verbraucherschützer bezweifeln aus aktuellem Anlass den Gesundheitsnutzen von Fitness-Wearbles wie etwa der Apple Watch. Grund für die Diskussion ist die geplante Bezuschussung durch Krankenkassen für den Kauf von Fitness-Smartwatches und Bändern. Die Kritiker warnen vor der Euphorie und geben zu bedenken, dass noch keine aussagekräftigen Studien zur Wirksamkeit vorliegen.
Zunächst kündigte die AOK an Fitness-Wearables wie die Apple Watch mit bis zu 50 Euro zu bezuschussen. Auch die Techniker Krankenkasse scheint Interesse an einer Förderung zu haben und arbeitet wohl schon daran, die Mini-Fitnessgeräte in das Bonusprogramm aufzunehmen. Hier soll die Förderung sogar bis zu 250 Euro betragen.
„Es ist fraglich, ob Fitness-Armbänder wirklich zur Prävention beitragen. Die Krankenkassen sollten besser in andere Leistungen zur Prävention investieren“, so Kai Vogel gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Vogel warnt auch als Leiter der Abteilung Gesundheit und Pflege vor möglichen Gefahren, die von den Fitness-Trackern ausgehen. „Fitness-Armbänder-Tracking könnte dazu verleiten, mehr Sport zu machen als gut für einen ist.“, so Vogel. Es bestünde beispielsweise die Gefahr, dass man Laufen geht, obwohl eine Erkältung vorliegt, nur um die gesteckten Tagesziele zu erreichen und der Krankenkasse etwa positive Befunde vorlegen zu können.
Nicht nur die Krankenkassen, sondern auch Versicherungen haben Interesse an den Gesundheitsdaten der Träger von Fitness-Wearables. Hier offenbart sich ein zweites ziemlich hitziges aber auch ernst zu nehmendes Themenfeld. Dem Experten zufolge fehlen bislang auch bei Gesundheits-Apps wissenschaftlich fundierte Untersuchungen, die die Qualität näher unter die Lupe nehmen. Dennoch erfreuen sich Gesundheits-Apps bei den Verbrauchern großer Beliebtheit. Vogel sieht jedoch bei der Erinnerungsfunktion große Vorteile. So können die Apps beispielsweise dabei helfen an die Einnahme der Medikamente oder an die nächsten Vorsorgeuntersuchungen zu erinnern. Ein Übersenden der Blutdruckwerte direkt an den Arzt wird ebenfalls begrüßt.
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