Der Mac App Store dient für viele Mac-Nutzer als erste Anlaufstelle bei der Suche nach neuer Software. Kein Wunder: Der virtuelle Einkaufsladen ist direkt in das System integriert und sammelt gute Apps komprimiert auf einem Platz. Anders als im Web muss man also nicht lange suchen nach Programmen, die einem gefallen könnten.
Allerdings ist der Mac App Store schon etwas in die Jahre gekommen. Für Entwickler wird er zunehmend unattraktiver. Und wir geben zu: Wir schauen mittlerweile auch immer seltener in die Top-Charts. Viele Developer bieten ihre Top-Apps inzwischen nur noch online zum Download an, da es für sie wesentlich mehr Freiheiten mit sich bringt.
Das neuste Beispiel: BBEdit. Das Entwicklerteam von Bare Bones Software, das hinter dem traditionsreichen Editor (Affiliate-Link) steckt, hat erst vor wenigen Tagen den Rückzug aus dem Mac App Store angekündigt. Zwar werde man über Apples Softwarekaufhalle weiterhin die aktuelle Version anbieten – Updates gibt es künftig jedoch nur noch online. Die Gründe für den Abschied listet Chefentwickler Siegel in seinem Blog: Bei Apples 30%-Verdienst angefangen, über Probleme beim Einreichen neuer Updates, fehlende Statistiken zum Kundenstamm bis hin zu Einschränkungen bei Apples Sandboxing.
Die Entwickler sind frustriert.
Ein Problem, dass auch der englische Entwickler Milen Dzhumerov erkannt hat und sich damit an der aufflammenden Web-Diskussion beteiligt. Seine Auseinandersetzung mit dem Mac App Store könnt ihr hier einsehen. Unter anderem kritisiert er, dass es keine einfache Option gebe, kostenpflichtige Upgrades einzureichen, die etwa für Bestandskunden billiger wären. Eine Funktion, die im Web gut geregelt werden kann und auch im Mac App Store mit etwas Programmierarbeit realisierbar wäre. Entwickler müssen stattdessen auf nervige In-App-Käufe oder Abonnements zurückgreifen, um fortlaufend Geld zu verdienen.
Auch eine Test- oder Probeversion können Nutzer nicht beziehen. So haben Kunden keine andere Wahl als die 50, 60 oder 100 Euro teure App ohne Probephase zu kaufen. Viele potenzielle Nutzer halten dann eher davon ab, die Software zu holen.
Dzhumerov kommt zu dem Fazit, dass Apple seinen Store einmal gründlich renovieren sollte – den Entwicklern vor allem die Freiheiten geben muss, die sie online haben. Sonst werden die Developer nach und nach abziehen, es ist nur eine Frage der Zeit.
I feel that Apple needs to encourage the availability of high quality software rather than quantity over quality – the first step would addressing the core issues that have been known for years. The Mac platform would be a much worse place if we prioritise short-term gains, boasting about the hundreds of thousands of free abandonware rather than concentrate on the long-term fundamentals to sustain a healthy and innovative ecosystem.
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12 Gedanken zu „Überholungsbedarf: Das Problem Mac App Store“
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