Fahrgäste der Berliner U-Bahn können jetzt endlich auch ihr mobiles Internet benutzen, wenn sie kein Telefonica-Kunde sind. Die Deutsche Telekom und Vodafone bieten ihren Kunden nach und nach im gesamten unterirdischen Netz der BVG einen schnellen Internetzugang via LTE. Eine herausragende Errungenschaft der Berliner U-Bahn hatte sich in den letzten Jahren zum Nachteil vieler Fahrgäste entwickelt.
Endlich können auch Kunden der Deutschen Telekom und von Vodafone mit ihrem Smartphone in der Berliner U-Bahn vernünftig surfen und zwar per LTE: Die beiden Netzbetreiber bieten ihren Kunden ab sofort in ersten Abschnitten der Berliner U-Bahn den schnelleren Internetzugang.
LTE ist zunächst auf den Linien U2 (Pankow bis Stadtmitte), U5 (Alexanderplatz bis Tierpark), U7 (Gneisenaustraße bis Rudow) sowie U8 (Bernauer Straße bis Hermannstraße) verfügbar, wie die Netzbetreiber in einer Pressemitteilung mitteilten. Bis Ende 2020 sollen alle Strecken mit LTE erschlossen sein.
Telekom und Vodafone nutzen Infrastruktur von Telefonica
Dieser schweren Geburt gingen lange und – wie die Sprecher von Telekom und Vodafone auch einräumten – anspruchsvolle Verhandlungen voraus. Hintergrund ist, dass das neue und leistungsstarke 4G-Netz im Berliner Untergrund ursprünglich von Telefonica aufgebaut wurde: Seit einiger Zeit können so schon Kunden von O2 und dem mit Telefonica fusionierten Eplus per LTE im Tunnel surfen, während es für Telekom- und Vodafone-Kunden nicht wirklich vorwärts ging.
Die Errichtung des neuen Netzes war anspruchsvoll und teuer. Anspruchsvoll deshalb, weil die Techniker das neue Netz im laufenden Betrieb der U-Bahn errichten mussten und die fährt den ganzen Tag. Nur nachts bleiben einige Stunden für die Arbeit am Mobilfunk. Teuer war es, weil die BVG sich den Zugang zu ihren Tunneln fürstlich bezahlen ließ – Kosten, die Telefonica naturgemäß im Rahmen der eingeräumten Mitnutzung durch die Konkurrenz wieder teilweise hereinholen möchte.
Berliner U-Bahn war beim Mobilfunk visionär
Bevor die Zweiklassengesellschaft im U-Bahn-Mobilfunk begann, war die Erschließung der Berliner U-Bahn für Mobilfunk-Kunden lange richtungsweisend. In den 90ern begonnen, war das Projekt, ein Streckennetz von der Größe der Berliner U-Bahn mit Mobilfunkempfang auszustatten, lange einmalig in Europa und sogar weltweit. Noch Anfang der 00er-Jahre war etwa im Netz von London nicht an mobilen Empfang zu denken.
Doch das sehr früh errichtete Netz lieferte nur GSM- und Edge-Empfang, für moderne Internetanwendungen kaum noch geeignet.
Seit einigen Jahren ist zudem auf jedem U-Bahnhof der U-Bahn ein kostenloses WiFi mit robusten Übertragungsraten für die Fahrgäste eingerichtet worden. Betrieben werden die Hotspots von der BVG.
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