Sterling Anderson
Nach nur zwei Jahren bei Tesla verlässt Autopilot-Chef Sterling Anderson das Unternehmen, wie sein Lebenslauf verrät. Für Anderson ist dies kein ungewöhnlich kurzer Zeitraum. Lediglich bei der MIT Robotic Mobility Group war Anderson bisher länger beschäftigt. Dort arbeitete der ebenfalls an einem System zum autonomen Fahren, welches 78 Prozent der mensch-gemachten Kollisionen vermeiden und die Leistung eines Menschlichen Fahres so um über 30 Prozent steigern konnte. So verwundert es kaum, dass Anderson nach nur elf Monaten vom Produktmanager zum Chef des Autopilot-Programms befördert wurde.
Die Gründe für Andersons plötzliches Ausscheiden sind derweil noch unklar. Die Tatsache, das kein neuer Arbeitgeber genannt wird sowie das Jahresende als Zeitpunkt lassen vermuten, dass Anderson nicht selbst am Steuer dieser Entscheidung gesessen hat. Man kann nur vermuten, ob vielleicht der Imageschaden infolge der medienwirksamen Unfallserie zu der Entscheidung geführt hat. Übergangsweise hatte der ehemalige Chef der SpaceX-Software Jinnah Hosein den Fahrersitz eingenommen. Inzwischen wurde dieser jedoch von Chris Lattner abgelöst, wie Electrek gestern unter Berufung auf eine Pressemitteilung von Tesla berichtete. Der langjährige Apple-Mitarbeiter hat in seinen elf Jahren in Cupertino die Xcode- und AppStore-Architektur sowie Apples Programmiersprache Swift mitentwickelt.
Chris Lattner
Der Führungswechsel geht mit der Einführung des Autopiloten 2.0 einher. Das Update für alle Fahrzeuge mit erweiterten Autopilot-Funktionalitäten ergänzt die Lenkautomatik (Autosteer), einen verkehrsadaptiven Tempomat (Traffic Aware Cruise Control) sowie eine Auffahrwarnung (Forward Collision Warning), wie Electrek weiter berichtet. Das Update wird seit dem 1. Januar automatisch auf entsprechende Fahrzeuge aufgespielt und soll im Laufe des Monats alle Fahrzeuge mit der nötigen Hardware erreichen. Die neuen Funktionen sollen zunächst nur bei niedriger Geschwindigkeit (bis etwa 50 km/h) und nur auf Straßen mit ausreichender Fahrbahnmarkierung zur Verfügung stehen. Über das „Tesla Vision“-System will der Hersteller noch Fahrdaten von mehreren hundert Millionen Meilen sammeln und maschinell auswerten, bevor die Funktionen auch für höhere Geschwindigkeiten und schlechter markierte Fahrbahnen freigegeben wird.
Apple und Tesla sind inzwischen bekannt dafür, sich gegenseitig Fachkräfte abzuwerben. Erst im April 2016 wechselte beispielsweise Teslas Entwicklungschef Chris Porritt zu Apples Auto-Projekt Titan, von dem nicht ganz klar ist, ob es sich dabei um ein eigenes, möglicherweise autonom fahrendes, Fahrzeug oder lediglich um entsprechende Software für andere Hersteller handeln soll.
21 Gedanken zu „Teslas Autopilot-Chef wird von Apple-Mitarbeiter ersetzt“
Die Kommentare sind geschlossen.