Apple arbeitet verstärkt daran, in der Produktion unabhängiger von China zu werden: Die Corona-Krise legte diese Pläne zunächst auf Eis, aber sie ist auch dafür verantwortlich, dass sie jetzt umso energischer vorangetrieben werden, doch das Vorhaben ist schwierig und langwierig.
Apple ist nicht erfreut darüber, in der Produktion nach wie vor weitgehend abhängig von Fabriken in China zu sein. Zwar werden Apple-Produkte auch bereits geraume Zeit in anderen Ländern gefertigt, doch der aller größte Teil der Fertigung läuft in den Mega-Produktionskomplexen von Foxconn und Pegatron in China, deren Belegschaft zahlentechnisch mit mittelgroßen deutschen Großstädten locker mithalten kann.
Dieser Umstand war lange ein echtes Plus für Apple und andere westliche Unternehmen, doch er entwickelt sich langsam zu einem ernsten Problem.
Abgang aus China ist nicht so leicht
Daher treibe Apple vermehrt Pläne voran, in anderen Märkten fertigen zu lassen, Vietnam und Indien stehen hier unter anderem auf der Liste, wie das WSJ zuletzt berichtet. In Indien fertigen schon lange Unternehmen wie Wistron, aber auch Pegatron und Foxconn für Apple, in Vietnam ist die industrielle Entwicklung noch deutlich weniger weit fortgeschritten.
Genau hier gerät Apples Plan in eine schwierige Phase: Billige, qualifizierte Arbeitskräfte und die nötige Infrastruktur finden sich aktuell in den von Apple benötigten Größenordnungen nur in China. Dort aber gehen die Fabriken dieser Tage ständig in den Lockdown und die Handelskonflikte mit den USA sind auch noch nicht final gelöst und hängen wie eine dauernde Drohung über der Produktion.
Die Errichtung neuer, leistungsfähiger Fertigungsstätten abseits von China, so viel ist aber klar, ist schwierig und dauert lange.
4 Gedanken zu „Raus aus China: Apple auf langem, steinigen Weg“
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