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Politisch brisant: Chinesischer Fertiger soll taiwanische Geschäftsgeheimnisse für iPhone-Produktion gestohlen haben

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Der brisante Dauerkonflikt zwischen China und Taiwan wird auch auf wirtschaftlicher Ebene geführt. Die äußerst lukrativen Apple-Aufträge können ein Unternehmen nicht nur grundlegend sanieren, sie können teils über die Zukunft einer Firma entscheiden. Luxshare erhielt vor kurzem erstmals Aufträge zur iPhone-Fertigung, doch um sie zu bekommen, soll sich der chinesische Fertiger unlauterer Praktiken bedient haben.

Für einige Beobachter der Lieferkette etwas überraschend, erhielt das chinesische Unternehmen Luxshare von Apple den Auftrag zur iPhone-Produktion. Luxshare ist schon länger ein Teil der Apple-Lieferkette, fertigte aber lange nur Zubehörprodukte wie die AirPods, auch Kontingente der Apple Watch-Produktion wurden an Luxshare vergeben. Dann aber konnten die Chinesen Apple offenbar auch überzeugen, sie das iPhone bauen zu lassen.

Diese Fertigkeiten hat Luxshare aber nicht eigenständig erworben, werfen taiwanesische Staatsanwälte dem Unternehmen vor, wie Agenturen melden. Tatsächlich habe Luxshare Personal abgeworben und Know-how gestohlen.

Luxshare soll Mitarbeiter bestochen und Firmengeheimnisse entwendet haben

Luxshare habe mindestens anderthalb Jahre Mitarbeiter taiwanischer Unternehmen abgeworben und so etwa Personal von Catcher Technology dazu verleitet, sensible Daten über Produktionsprozesse herauszugeben. Gelockt wurden die Mitarbeiter eines in China angesiedelten Forschungs- und Entwicklungszentrums des taiwan Fertigers. Ziel sei es gewesen, an weitere Aufträge von Apple zu gelangen.

Luxshare wurde von Apple vor Jahren ermutigt, seine Fähigkeiten in der Fertigung zu erweitern und so Aufträge etwa von Foxconn übernehmen zu können. Ob Apple damit auch die Möglichkeit einschloss, sich diese Fertigkeiten um jeden Preis anzueignen, steht allerdings dahin. 14 Personen wurden von der Staatsanwaltschaft in Taiwan angeklagt. Im Hintergrund wurde auch die Gefährdung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des Inselstaates angesprochen. China verfolgt einen Ansatz des außenpolitischen Alleinvertretungsanspruchs für Taiwan und hat sich wiederholt eine militärische Lösung für die Taiwan-Frage vorbehalten. Der Effekt ist die Politik der strategischen Zweideutigkeit der USA sowie eine weitgehende Isolierung der Insel in der internationalen Gemeinschaft.

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Roman van Genabith
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5 Kommentare zu dem Artikel "Politisch brisant: Chinesischer Fertiger soll taiwanische Geschäftsgeheimnisse für iPhone-Produktion gestohlen haben"

  1. mike008009 17. Juli 2022 um 05:51 Uhr ·
    Das Wunder einen dich nicht wirklich! Das die Chinesen massiv Industriespionage betreiben, ist ein offenes Geheimnis! Und das machen sie schon seit Jahrhunderten sehr professionell.
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  2. Guenni 17. Juli 2022 um 10:53 Uhr ·
    Allerspätestens seit Putins Überfall auf die Ukraine sollten wir gelernt haben, dass man mit totalitären Staaten keine Geschäfte machen darf. Aber egal, Hauptsache die Aktionäre sind im nächsten Quartal zufrieden. Kapitalismus in Reinform halt. Das muss in absehbarer Zeit schiefgehen, aber das wollen wir nicht sehen.
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    • Thorsten 18. Juli 2022 um 07:22 Uhr ·
      Du weißt doch: Heu machen , so lange die Sonne noch scheint.
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      • Gast1 18. Juli 2022 um 12:25 Uhr ·
        Wenn wir uns über China ärgern wollen und hier so radikal den Schluss-strich ziehen und die Verbindungen kappen sollten wir ganz aktuell mal hier in D über die Schulter schauen. Wir haben zur Zeit eine Inflationsrate von knapp 9% nur weil es in China ein paar Ausfälle wegen Corona gab und Putin einen kleinen Krieg am Schwarzen Meer durchzieht. Zusätzlich drücken nun noch die Mindestlöhne und die Lohnsteigerungen von 2021 dazu. Wenn wir In Europa und Amerika von Heute auf Morgen den Hahn zudrehen geht die Inflation auf mind. 25% hoch. Dann haben wir in 2023 eine deftige Rezession und in 2024 wieder 6-7 Mio. Arbeitslose. Hinzu kommt eine Weltwirtschaftskrise die bis 2030 geht. Die Kriege die dann noch kommen , Taiwan , Ostgebiete , Südamerika , Nordafrika will keiner. Also bevor wir China einmauern ……
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      • Guenni 18. Juli 2022 um 17:42 Uhr ·
        Tja, von heute auf morgen die Beziehungen kappen geht natürlich nicht. Aber: Wir machen ja immer noch das Gegenteil – wir biedern uns solchen Staaten immer noch an. Erst langsam scheinen wir zu kapieren, dass wir völlig abhängig geworden sind. So weit hätte man es – mit ein wenig Weitblick – gar nicht kommen lassen dürfen. Ich fürchte nur, das wir das irgendwann wieder einmal vergessen – bis zum nächsten Crash. Dann wird wieder von Neuem geheult. Übrigens wurde in der Geschichte nicht zum ersten Mal eine Appeasement-Politik gefahren. Das Ergebnis kennen wir. Oder glaubst Du nicht auch, dass wenn China durch unsere Gier nach billigen Waren groß genug ist uns Ihre Größe spüren lassen wird? Genaugenommen haben sie längst damit angefangen.
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