3. September 2021

Roman van Genabith

Open-source-Prozessor: Will Apple weg vom ARM-Design?

Apples Prozessoren basieren sämtlich auf ARM, deren Patente quasi den gesamten mobilen Gerätezoo antreiben und nun auch im Desktop- und Serversegment angekommen sind. Jeder ARM-Kern kostet Apple Lizenzkosten. Das könnte sich ändern.

Apple arbeitet möglicherweise an einer Strategie, die eigenen Prozessoren für iPhone und Mac ohne die ständigen Lizenzkosten bauen zu können, die an ARM abzuführen sind. Die gesamte A-Serie für iPhone und iPad sowie dessen Ableger, die S-Reihe in der Apple Watch und ebenso die brandneue M-Serie, deren M1 die aktuellen Macs antreibt und dessen Nachfolger wohl im neuen MacBook Pro 2021 stecken dürfte, sie alle basieren auf ARM.

Apple hat die Designs zwar teils grundlegend überarbeitet, woraus sich die oft märchenhafte Effizienz ergibt, das ändert aber nichts an der grundlegenden Abstammung vom ARM-Design und an der Tatsache, dass Apple für jeden Kern Lizenzkosten zahlen muss – und in Zukunft eher noch mehr, da die Anzahl an ARM-Kernen in eigenen Produkten immer weiter zunimmt. Bekanntlich schätzt Apple diesen Umstand nicht besonders. Daher könnte man perspektivisch die eigene CPU-Strategie von ARM entkoppeln wollen.

Baut Apple in Zukunft Open-source-Prozessoren?

Eine neue Stellenanzeige gibt diesbezüglich eine erste Orientierung: Gesucht wird ein Ingenieur, der sich mit der Entwicklung von RISC-V-Lösungen auskennt, dabei handelt es sich um eine quelloffene Prozessorarchitektur samt Befehlssatz, der sich nach eigenem Belieben lizenzkostenfrei nutzen und adaptieren lässt. Apples Wunschkandidat kennt sich aber nicht nur mit RISC-V aus, er soll nach Möglichkeit auch profunde Kenntnisse der ARM-Architektur mitbringen.

Seine Aufgabe werde es sein, RISC-V-Lösungen in Apples Produkte zu integrieren. Das heißt nicht, dass Apple in nächster Zukunft hier einen großen Sprung vollziehen wird, zumal die M-Serie gerade erst Fahrt aufnimmt, deutlich wird aber Apples Absicht, nicht ewig weiter steigende Lizenzgebühren an ARM zahlen zu wollen. Das ARM-Konsortium soll in nächster Zeit an den Grafikspezialisten Nvidia gehen, sofern die Aufsichtsbehörden zustimmen. Dort wird man sich dann eventuell irgendwann mit dem Verlust eines Großkunden befassen müssen.

4 Gedanken zu „Open-source-Prozessor: Will Apple weg vom ARM-Design?“

  1. Da wundert mich, dass Apple ARM nicht aufkauft. Dann sparen sie sich nicht nur künftig Lizenzkosten, sondernd kassieren von allen Smartphone Anbietern Lizenzen.

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