Mit der Integration einer Lösung von Shine Technologies in das eigene Mobilfunknetz wird der Mobilfunkprovider Three zunächst in Großbritannien und Italien jegliche Werbung im Browser blockieren. Sollte dieses Vorgehen Schule machen, stehen wir vor einer ganz neuen Art des Adblockers.
Es wäre ein folgenschwerer Eingriff in die Netzneutralität und die Freiheiten der Werbeindustrie. Mehr noch: Wenn künftig mobil gar keine Werbebanner mehr ausgeliefert würden, weil sie von Mobilfunkern blockiert werden, müssen sowohl Webseiten als auch Werbevermittler neue Wege finden. Dies könnte zu einer Verschmelzung von Inhalt und Reklame werden, die den Nutzer nicht mehr unterscheiden lässt.
Three führt für sein Vorhaben drei Gründe an:
+ Nutzer müssen nicht mehr für Datenvolumen bezahlen, das durch Werbung verbraucht wird.
+ Privatsphäre und Sicherheit werden besser geschützt.
+ Nutzer werden nur Anzeigen erhalten, die relevant und interessant für sie sind.
Insbesondere der letzte Punkt ist streitbar. Denn: Three kann sich von Werbetreibenden dafür bezahlen lassen, dass die Banner doch ausgeliefert werden. Damit hätten plötzlich die Mobilfunkanbieter die gesamte Werbebranche in der Hand.
Auch bei deutschen Mobilfunkern?
Im Oktober gab es Gerüchte, dass auch die Telekom mit Shine Technologies über einen Adblocker dieser Art verhandelt. Dingfest ist das zwar noch nicht, das Interesse der Mobilfunkprovider dürfte aber angesichts der Profit-Aussichten riesig sein.
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