Netflix hat seine Nutzerzahlen im letzten Quartal überraschend kräftig steigern können: Anleger waren dennoch nicht zufrieden und haben die Aktie abgestraft, das hat auch einen Grund.
Bei Netflix läuft es wieder: Die Abonnentenzahlen des Streamingdienstes sind zuletzt überraschend deutlich gestiegen. 9,3 Millionen zusätzliche zahlende Zuschauer konnte Netflix im abgelaufenen Quartal dazu gewinnen, damit hat der führende Streamingdienst für Filme und Serien nun weltweit 270 Millionen Kunden. Der Zuwachs fiel deutlich stärker aus als von Analysten im Vorfeld erwartet worden war – glänzende Zahlen beflügeln die Aktie, sollte man meinen, aber das Gegenteil war der Fall.
Netflix kündigt bedeutende Änderung an
Tatsächlich waren die Anleger mit einem Detail der Präsentation alles andere als zufrieden: Netflix teilte nämlich unter anderem mit, in Zukunft keine Auskunft mehr über die Zahl gewonnener oder verlorener Kunden zu geben.
Das ist nicht gut angekommen, denn bei einem Unternehmen wie Netflix ist die Abonnentenzahl eine zentrale Kenngröße des Erfolgs, die über das Schicksal des ganzen Geschäftsmodells entscheidet.
Die Änderung wird ab dem ersten Quartal 2025 wirksam, so Netflix in einer Ankündigung. Statt der Abonnentenzahlen möchte man andere Daten melden, wie etwa die Nutzungszeit der Kunden.
Das Argument ist ähnlich wie bei Apple vor Jahren, als man aufhörte, iPhone-Verkaufszahlen zu melden: Es gebe wichtigeres als die Kundenzahl. Das sehen Investoren aber wohl ganz anders, für sie dürfte gelten: Nichts ist wichtiger als die Kundenzahl.
Die Aktie verlor im Nachgang der Bekanntgabe der Zahlen in der Spitze um 4,5%. Kunden indes dürfen sich auf weitere Preiserhöhungen freuen, die hat Netflix nämlich ebenfalls als Teil des Erfolgsrezepts den Investoren genannt. Die gerade erst auch für Deutschland angekündigte Erhöhung wird also nicht die letzte gewesen sein.
2 Gedanken zu „Netflix wächst kräftig, Anleger dennoch enttäuscht“
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