Narwal Freo Z10 Ultra im Test: Ein Power-Sauger in neuem Gewand | REVIEW

Als neues Flaggschiff beweist der Narwal Freo Z10 Ultra im Test, was er alles zu bieten hat. Die hohe Saugleistung von 18.000 Pa im Zusammenspiel mit dem ausfahrbaren Wischsystem machen im Alltag eine sehr gute Figur. Auch das Design ist Narwal-typisch gelungen. Die KI-Funktionen machen einen tollen Job, die App ist eher überladen. Der aktuelle Straßenpreis von knapp 1.100 Euro ist akzeptabel.
Der Narwal Freo war der erste Saug-/Wischroboter des chinesischen Herstellers auf dem deutschen Markt und hat vom ersten Tag an einen fulminanten Start hingelegt. Seitdem veröffentlicht Narwal in regelmäßigen Abständen neue Modelle, die stets mit erheblichen Verbesserungen und Neuerungen kommen – vor allem im Bereich Software und KI. Beim neuen Narwal Freo Z10 Ultra ist das nicht anders. Wir haben ihn umfassend getestet.
Weniger Kunststoffverpackung, viel Zubehör
Bei der Verpackung hat sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen einiges getan. Statt jedes Einzelteil mit einer separaten Folie zu umwickeln und Styropor zu verwenden, setzt Narwal nun vermehrt auf Kartonage. Trotzdem ist alles sicher verpackt und kam heile an. Das Zubehör umfasst zwei Staubbeutel für die Station, zwei HEPA-Filter und Staubbehälter für den Roboter sowie ein Reinigungsmittel. Der Roboter kommt mit einer Hauptbürste, zwei Seitenbürsten und zwei rotierenden Wischmopps.
Der Narwal Freo Z10 Ultra (link) hat einen ähnlichen Grundaufbau wie die Vorgängermodelle. (Bild: Valentin Heisler)
Die Einrichtung läuft nach wie vor in der Freo-App ab und hat gut funktioniert. Denkt hier daran, das 5-GHz-Netzwerk bei möglichen Verbindungsproblemen kurzzeitig zu deaktivieren. Trotz der teils schwammigen Übersetzungen versteht man einigermaßen gut, was mit den jeweiligen Funktionen und Buttons gemeint ist. An vielen Stellen ist die App aber zu überladen. Neu ist der Narwal-eigene Sprachassistent, über den man den Roboter über einige Befehle steuern kann – eher eine Spielerei.
Formschönes Kraftpaket
Bei der Formsprache bleibt sich Narwal einigermaßen treu. Mit vielen Rundungen und wenig sichtbarer Technik versucht der Hersteller, die immer größeren Basisstationen dennoch optisch ansprechend in die Wohnung zu integrieren. Ich finde, das gelingt beim Freo Z10 Ultra sehr gut. Mehr matter Kunststoff verleiht ihm eine Art „Aluminiumoptik“ und Staub wird nicht so schnell sichtbar. Doch ausgerechnet Deckel, wo besonders viel Staub liegen bleibt, ist glänzend; genauso die Bodenplatte sowie die seitlichen Umrandungen.
Im Vergleich zum Freo X Ultra (rechts) ist die Station des Freo Z10 Ultra etwas größer. (Bild: Valentin Heisler)
Der Aufbau im Inneren der Basisstation ist seit dem Freo Z Ultra grundlegend anders. Hinter der abnehmbaren Vorderseite versteckt sich das einsetzbare Reinigungsmittel und der austauschbare Einweg-Staubbeutel. Interessanter Fakt zur Staubabsaugung bei Narwal: Erst seit Kurzem einen Staubbeutel in der Station, davor landete der Schmutz ausschließlich im Roboter. Hintergrund ist, dass der Hersteller dieses System erst perfektionieren wollte. Bei der Konkurrenz kämpft hin und wieder mit verstopften oder gammligen Absaugrohren. Die Frischwasser- und Schmutzwasserbehälter befinden sich immer noch unter dem oberen Deckel. In diesem ist nach wie vor das Touch-Bedienfeld integriert.
Die neueren Narwal-Modelle saugen den Schmutz des Roboters in einen größeren Staubbeutel. (Valentin Heisler)
18.000 Pa Saugleistung und ausfahrbare Wischer
Vergleicht man heutige Saugroboter mit jenen von vor 3-4 Jahren, zeigen sich riesige Sprünge bei der Saugleistung: Während frühere Flaggschiffmodelle vielleicht 3.000 – 5.000 Pa aufwiesen, sprechen wir beim Freo Z10 Ultra von beeindruckenden 18.000 Pa. Damit machen ihm selbst verschmutzte Kurzflorteppiche keine Probleme mehr. Die Hauptbürste, die man schon aus den Vorgängern kennt, befördert lange Haare direkt in den Staubbeutel.
Die beiden rotierenden Wischmopps gab es ebenfalls schon in anderen Narwal-Robotern und auch beim Z10 Ultra reinigen sie mit 180 Umdrehungen/Minute sowie 8 N Anpressdruck. Neu ist dagegen, dass sich die Wischer ausfahren können, um noch besser Kanten und unzugängliche Stellen zu erreichen. Seine Wischer hebt der Roboter übrigens bis zu 12 mm an, wenn er einen Teppich erkennt.
Um schwer zugängliche Stellen noch besser zu erreichen, kann sich der Wischmopp ausfahren. (Bild: Valentin Heisler)
KI-Navigation trifft Haushaltsverständnis
In Sachen KI und Automation war Narwal immer weit vorne mit dabei. Mit zwei 136-Grad-Kameras mit HD-Auflösung soll der Z10 Ultra nochmal deutlicher smarter sein. Und tatsächlich erstellt der Roboter eine besonders präzise Karte der Wohnung und erkennt herumliegende Gegenstände sehr zuverlässig – nochmal eine deutliche Verbesserung zu den Vorgängern. Auch die Navigation durch die Räume ist herausragend. Ich habe nichts zu bemängeln.
Sowohl bei der Kartenerstellung (links, Mitte) als auch bei der Reinigung macht die App eine gute Figur. Möbel sind korrekt eingezeichnet, Grundrisse nachvollziehbar. (Screenshots: Valentin Heisler)
Der Sauger soll sogar verschiedene Arten von Flecken erkennen und die Reinigungsstrategie entsprechend anpassen. Das zu testen, war mir nicht direkt möglich. Allerdings identifiziert der Roboter besonders stark verschmutzte Bereiche zuverlässig und reinigt sie bei Bedarf erneut. Ein ähnliches Vorgehen hat auch die Basisstation: Sie reinigt die Wischer anhand dem Verschmutzungsgrad und kann sogar ihre Wassertemperatur entsprechend anpassen.
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