6. Februar 2015

Philipp Gombert

Nachholbedarf: Apples neuer Fotos-App fehlen Profifeatures

Nach langer Wartezeit hat Apple im Zuge der ersten Beta zu OS X 10.10.3 endlich die versprochene Fotos-App mitgeliefert. Da es sich um eine Vorabversion der Anwendung handelt, sind Veränderungen durchaus möglich. Dass insbesondere hinsichtlich der Profifeatures Nachholbedarf besteht, zeigt David Pogue.

Photos

So bemängelt der IT-Journalist, dass derzeit keine externen Editoren (z.B. Photoshop) verwendet werden können. Allerdings ist zu erwarten, dass Apple mit einer entsprechenden Extensions-Funktion kurz vor dem offiziellen Start Abhilfe schaffen wird. Zudem fehlt die Möglichkeit Fotos zu flaggen oder zu bewerten. Darüber hinaus lassen sich Bilder nicht nach Titel oder dergleichen sortieren. Ereignisse wurden – wie beim iPhone und iPad – zu Momenten.

Auch Farblables – bekannt aus Aperture – sind, ebenso wie das Pinselwerkzeug, die Lupe und Stacks, nicht mehr vorhanden. Auch auf Split View – das gleichzeitige Betrachten eines Bildes in der ursprünglichen und bearbeiteten Form – muss der Nutzer verzichten. Zudem fällt das Stack-Feature sowie die Veränderung von Metadaten im Batchbetrieb weg.

Geflaggte oder als Ereignis markierte Fotos aus iPhoto oder Aperture lassen sich zwar importieren, landen aber in speziellen Alben unter der Bezeichnung „Flagged“ respektive „iPhoto Events“. Sternebewertungen sowie Farblables zeigt die neue Fotos-App in Form von Schlüsselbegriffen an. Generell werden Metadaten aus den beiden Vorgängern zwar übertragen, diese können jedoch nicht angezeigt werden.

Allerdings geht Pogue davon aus, dass Apple einige Features mit der Zeit nachliefern wird – schließlich befindet sich das Programm noch im Beta-Stadium.

Dass auch Aperture-Nutzer den Wegfall vieler gewohnter Funktionen bedauern, zeigen verschiedene Foreneinträge. Auf Reddit bemängeln zahlreiche User die gleichen Veränderungen wie Pogue. Für viele ist demnach ein Umstieg auf Adobe Lightroom die beste Option.

21 Gedanken zu „Nachholbedarf: Apples neuer Fotos-App fehlen Profifeatures“

  1. Bis das Programm für Fotografen(nicht iPhone-Knipser) interessant ist, benutze ich weiter Lightroom und Photoshop. Aber als alter Fan von Aperture bin ich schon traurig, dass da bis jetzt nichts nachkommt.
    • Ich behaupte mal ganz frech, dass mindestens 50% der CS-Nutzer dieses Paket als geknackte Version auf ihren Mac oder PC haben und meinen dass man nur hiermit gute Bildbearbeitung machen kann. In der Realität nützt der Normalo vermutlich aber nur 2-5% der Möglichkeiten von CS. Das kann man genauso gut mit Gimp erledigen. Apple wird es mit den Automatismen in Foto zumindest so weit bringen, dass die allermeisten User damit zufrieden seien werden. Bilder sind wie Wein immerhin noch reine Geschmacksfrage.
  2. Sehe ich ganz anders,… Apple entwickelt eine Bildbearbeitung die für jeden einen Nutzen bieten soll. Bildbearbeitung für den Pro Bereich erstellen schon lange andere Unternehmen z.B. Adobe etc., daher kann ich diesen Schritt nur nachvollziehen und ich freue mich auf eine schnelle, unkomplizierte Bildbearbeitung!
    • sehe ich genauso…und bisher finde ich „Fotos“ sehr gelungen. Die meisten Aperture Features, die ein normaler Aperture-Nutzer wie ich benötigt sind bereits enthalten. Flaggen und Bewerten ist mir völlig egal. Metadaten im Bauchbetrieb ändern wäre schön – für Schlagworte geht das auch schon. Und es arbeitet sich wirklich schön damit – vor allem weil es so flüssig läuft. Für alle, die Aperture lieben: Das ist in Aperture und iPhoto wirklich grauenvoll! Ich habe nur 18.000 Fotos in der Mediathek. Aber wenn ich z.B. die Gesichter meiner Tochter anzeigen lassen – nur 3.000 – dann ruckelt und zuckelt das ganze dermaßen. Unglaublich. iPhoto und auch Aperture sind extrem langsam. Fotos ist da ein echter Fortschritt!
      • Nichts für ungut, aber mit Fotoverwaltung hast du dich sicher noch nie intensiv beschäftigt, wenn du Flags und Stars nicht brauchst. Du kippst deine Fotos sicher in iPhoto wartest wie sie importiert werden und macht sicher das eine oder andere thematische Album oder so. So funktioniert das aber nicht, wenn man ambitioniert an die Sache rangeht. Die Mächtigkeit von RAW-Konvertern wie Aperture, Lightroom, Capture One usw. hat zur Hälfte damit zu tun, scheinbar unzusammenhängende Bilder blitzschnell zu finden und zusammenzufassen, die andere Hälfte mit dem Entwickeln(für dich bearbeiten). Und „Gesichter“ ist nett, aber alles andere als eine effiziente Methode schnell bestimmte Bilder bereitzustellen. Wie gesagt, für iPhone-Knipsereien nett, wenn Photos da anhand der EXIF-Daten etwas Ordnung reinbringt, für Hobby- und Profifotografen aber (noch)nicht zu gebrauchen.
    • Na ja mit der Steve Jobs Strategie hat das so langsam nichts mehr zu tun. Der hat auf exzellente Produkte bestanden. Seit solche Schöngeistige wie Jony Ive das Sagen haben, gibt es immer mehr Murks bei Apple. Die Qualität der Produkte nimmt ab und momentan geht das gut, weil die fette Apple-Kuh gemolken wird. Das wird sich irgendwann auch rächen.
  3. ich finde es auch fragwürdig ne kostenfreie App die im OSX mit drin sein wird, mit dem selben Kriterien zu bewerten wie professionelle Programme wie Lightroom zu vergleichen. Wer solche Funktionen der anderen Programme braucht, soll sich diese kaufen. Ich glaube, dass Apple auch nicht den Anspruch hat mit Photos ein Lightroom bzw. Photoshop im Applestyle abzuliefern, sondern es soll einfach von der Hand gehen und das Ergbnis soll dabei noch gut aussehen.
  4. @ Norman: Die Exportfunktionen sind identisch. Anstatt Etiketten kann man genauso gut Schlagwörter nehmen. Außerdem gibt es eine Suchfunktion wo ich anhand von Name, Schlagwörtern, Gesichtern, Orten, Datum (auch ganz grob). Mit RAW kann „Fotos“ umgehen und diese bearbeiten. Natürlich gibt es keinen Leuchttisch und ähnliches und auch keine Lupe. Anstatt einer Lupe habe ich immer mit Geste gezoomt – geht viel schneller. Natürlich fehlen noch Dinge. Aber was erwartest Du von einer 1. Beta. Vergiss bitte nicht, dass die ganze Technik dahinter (iCloud Fotomedithek) komplett neu und auch noch im Betastadium ist. P.S: ich mache seit 15 Jahren Fotoverwaltung mit den unterschiedlichsten Tools. Und „Fotos“ reicht definitiv für Hobbyfotografen aus (zumal es erst die 1. Beta ist) – für Profis in keinem Fall. Und ich kann Dir versichern ich habe eine sehr komplexe Verwaltung mit komplexer Struktur und viele zusätzlichen Infos zu den Bildern und mir reicht Fotos fast. Klar: Dinge wie Leuchtdach oder Stapeln würde ich mir noch wünschen, aber nochmal: das ist eine 1. Beta. Und anstatt sich mal zu freuen wie viel das Programm schon als 1. Beta kann, meckern einige nur rum. Es kommen mit Sicherheit einige weitere Funktionen hinzu. Bisher ist diese Beta eine gelungene Symbiose aus iPhoto, Aperture und iCloud Fotos.
  5. Kann mir einfach nicht vorstellen, dass Apple alle Profis los werden will und in die Arme von Adobe treibt. Warum sollten die sich dann noch einen Mac Pro oder einen 3500€ teuren iMac kaufen?
    • Weil die Profis schon immer mit Photoshop, Indesign, Acrobat und Co auf dem Mac gearbeitet haben. Aperture richtet sich eher an den ambitionierten Hobbyfotografen.
  6. Bei der ersten Öffnung der App wurde ich nicht nach dem Import on iPhoto gefragt.Kann man die Foto App irgendwie nochmals dazu bringen? Momentan läuft bei mir jetzt iPhoto und Fotos parallel.Manuell importieren würde funktionieren aber es wäre alles durcheinander!

Die Kommentare sind geschlossen.